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Einen Asthma-Anfall mit starker Atemnot bekommen Betroffene oft allein wieder in den Griff, doch er kann auch zu einem akuten Notfall werden. Daher ist es wichtig, dass Sie erste Anzeichen deuten können und wissen, was zu tun ist. Gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt entwickeln Sie einen individuellen Notfallplan, um Ihre Atemnot schnell lindern zu können. Verinnerlichen Sie diesen sogenannten Asthma-Aktionsplan, damit Sie ihn auch in Stresssituationen unmittelbar abrufen können.

Erste Warnzeichen für einen Asthma-Anfall

Ein Asthma-Anfall beginnt meist mit

  • trockenem Husten und/oder Husten mit zähem Schleim,
  • pfeifender Atmung und
  • Kurzatmigkeit. 

Aus der Kurzatmigkeit wird Atemnot, die auch in Ruheposition und eventuell beim Sprechen besteht. Die Atemnot kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein und zunehmen.

Tragen Sie Ihre Notfallmedikamente immer bei sich beziehungsweise bewahren Sie Ihre Asthma-Medikamente an festen Plätzen auf. So haben Sie diese schnell griffbereit. Sie können Ihre Medikamente am Arbeitsplatz und in Ihrer Sporttasche deponieren oder auf Reisen im Handgepäck verstauen. Achten Sie darauf, sich die entsprechenden Rezepte rechtzeitig verlängern zu lassen, und überprüfen Sie regelmäßig die Haltbarkeit Ihrer Medikamente. Informieren Sie die in Ihrem Haushalt lebenden Personen, Ihre Angehörigen sowie Freunde und Freundinnen darüber, wo Sie Ihre Asthma-Medikamente aufbewahren.

Die richtige Position erleichtert Ihnen die Atmung

Unser Körper verfügt über Muskeln, die uns beim Atmen helfen. In bestimmten Körperhaltungen erleichtern wir diesen Muskeln ihre Arbeit. Setzen Sie sich auf einen Stuhl, beugen Sie sich nach vorne und stützen Sie Ihre Unterarme auf den Knien oder einer Tischplatte ab. Dieser sogenannte Kutschersitz hilft Ihnen beim Atmen. Den Kutschersitz und weitere Techniken erlernen Sie in einer Asthma-Schulung.

Mehr zu Asthma-Schulungen für Kinder und Erwachsene  

Akuter Asthma-Anfall - so werden Sie aktiv

Vermuten Sie einen schweren Asthma-Anfall, wählen Sie sofort den Notruf 112

Wenn Sie unsicher sind, wie dringlich die Situation ist, holen Sie möglichst schnell fachkundigen Rat ein: von Ihrem Arzt beziehungsweise Ihrer Ärztin oder vom ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Nummer 116 117.

Bei Anfällen, die Sie als leicht bis mittelschwer einstufen, folgen Sie Ihrem persönlichen Asthma-Aktionsplan, den Sie vorab mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt erstellt haben. Ihr Aktionsplan sieht für diese Situation neben der Notfallmedikation gegebenenfalls weitere Medikamente vor, die Sie einnehmen können (zum Beispiel Kortison).

Grundsätzlich gilt:

  • Bewahren Sie Ruhe.
  • Messen Sie, falls möglich, den Peak-Flow-Wert.
  • Inhalieren Sie Ihre Notfallmedikation nach dem vorgegebenen Selbstbehandlungsplan.
  • Wenden Sie die Lippenbremse an und nehmen Sie eine Position ein, die Ihnen das Atmen erleichtert, z. B. den Kutschersitz (siehe oben).
  • Prüfen Sie nach 10 bis 15 Minuten, ob sich die Beschwerden gebessert haben. Messen Sie erneut den Peak-Flow-Wert. 
  • Falls keine Besserung eingetreten ist, inhalieren Sie wiederholt alle 10 bis 20 Minuten Ihre Bedarfsmedikamente. Wenden Sie Kortison-ähnliche Wirkstoffe zum Einnehmen frühzeitig und genau nach den Empfehlungen in Ihrem persönlichen Notfallplan an.
  • Sollten sich Ihre Beschwerden nicht rasch bessern, wählen Sie den Notruf 112. Wenn Sie können, geben Sie dem Notfall-Team dabei vorab bereits den Hinweis "akute Atemnot".

Keine Scheu: Selten kann es vorkommen, dass die verordneten Medikamente nicht ausreichen und nur ein Notarzt oder eine Notärztin Abhilfe schaffen kann. Zögern Sie nicht, den Notruf zu wählen. Niemand wird Ihnen einen Vorwurf machen, wenn es am Ende doch nicht nötig war.

Ein Asthma-Anfall bleibt oft kein einzelnes Ereignis. Dokumentieren Sie Ihre Asthma-Anfälle, messen Sie Ihre Peak-Flow-Werte und notieren Sie Ihre Beschwerden. Suchen Sie innerhalb von 48 Stunden Ihre Ärztin oder Ihren Arzt auf und prüfen Sie gemeinsam Ihren Behandlungsplan.

Notruf für Betroffene wählen bei schwerem Asthma-Anfall

Bei einem schweren Asthma-Anfall steigt die Pulsfrequenz stark an und die Betroffenen atmen sehr schnell. Sie können häufig nur kurze Sätze oder einzelne Wörter sprechen. Wählen Sie den Notruf 112 und informieren Sie die Rettungsstelle darüber, ob es sich um ein Kind oder einen Erwachsenen handelt. Melden Sie eine "akute Atemnot", damit das Rettungsteam schnell reagieren kann.

Beugen Sie Asthma-Anfällen vor

Asthma bronchiale ist eine chronische Erkrankung, die Sie Ihr Leben lang begleitet. Es gibt jedoch viele Möglichkeiten, wie Sie dazu beitragen können, Ihren Alltag asthmafrei zu gestalten. Meiden Sie Stoffe und Situationen, die bei Ihnen einen Asthma-Anfall auslösen . Gezieltes körperliches Training kann Ihnen zudem dabei helfen, Ihre Lunge und Ihre Atem-Hilfsmuskulatur zu stärken.

Ein gut eingestelltes Asthma kann akuter Atemnot vorbeugen. Mit der Peak-Flow-Messung  behalten Sie den Verlauf Ihrer Erkrankung im Blick: Ist Ihr Asthma gut eingestellt, erreichen Sie Ihre persönlichen Bestwerte. Ändert sich dieser Status in Form von fallenden oder niedrigen Werten, nehmen Sie zeitnah Kontakt mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin auf. Ausführliche Informationen über die Peak-Flow-Messung erhalten Sie beispielsweise auch bei der Deutschen Atemwegsliga e. V. .

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