Ernährung als "Medizin" bei Asthma
Um die Ernährung mit Asthma ranken sich viele Mythen, konkrete Empfehlungen waren bisher aber Mangelware. Aus diesem Grund werteten Forschende der Universität Paris jetzt Gesundheitsdaten von rund 35.000 Befragten aus und kamen zu einem klaren Ergebnis. Wer sich mit viel Obst und Gemüse "bunt" ernährt, kann Asthma deutlich verbessern.
Unsere Zellen können sich von Natur aus selbst regulieren und dadurch gesund bleiben. Werden sie überlastet, gelingt dieser Balanceakt immer schlechter. Schädliche Umwelteinflüsse, Tabak, Alkohol, Stress und eine einseitige, vitaminarme Ernährung stellen Faktoren dar, die auf Dauer die Selbstheilungskräfte der Zellen außer Kraft setzen. Das Immunsystem ist irritiert, so dass Abwehrzellen fälschlicherweise den eigenen Körper angreifen. Die Folge sind beispielsweise Allergien der Atemwege und Asthma.
Radikalfänger schützen vor Allergien
Eine Ernährung reich an Antioxidantien hilft dabei, aggressive freie Radikale in gestressten Zellen abzufangen. Diese schützenden "Radikalfänger" oder auch Antioxidantien genannt sind vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Nüssen und hochwertigen pflanzlichen Ölen enthalten.
Unser Tipp: Nach dem Ampel-Prinzip können Sie "bunte" Lebensmittel herausfinden, die besonders viele Antioxidantien enthalten. Rote Beeren oder Paprika, gelbe/orange Möhren oder Äpfel, grüner Spinat oder Brokkoli sollten mit Asthma regelmäßig auf den Tisch kommen.
Paris-Studie: Obst und Gemüse verbessern Asthma-Symptome
Forschende der Universität Paris werteten die Daten von 35.000 Teilnehmenden aus. Wer an Asthma erkrankt war, protokollierte über ein Jahr in einem Fragebogen seine Symptome, wie oft Notfallmedikamente nötig waren und wie stark das Asthma den Alltag einschränkte. Gleichzeitig führten die Teilnehmenden in regelmäßigen Abständen ein 24-Stunden-Ernährungsprotokoll.
Ergebnis: Menschen mit Asthma profitierten in hohem Maße von einer gesunden Ernährung mit viel Obst und Gemüse. Das Risiko für ein schlecht eingestelltes Asthma fiel verglichen mit den zwei anderen Ernährungsgruppen bei Männern um 60 Prozent geringer aus. Bei Frauen waren es 20 Prozent.
Teilnehmende ohne bisher diagnostiziertes Asthma profitierten ebenfalls von einer gesunden Ernährung, denn sie zeigten rund 25 Prozent seltener mindestens ein Asthma-typisches Symptom.
Das bedeutet für Sie: Eine gesunde Ernährung, die reich an Antioxidantien ist, beginnt bei der Auswahl der richtigen Lebensmittel. Sorgen Sie dafür, dass der Teller - ob morgens, mittags oder abends - als grobe Orientierung zur Hälfte mit Obst oder Gemüse gefüllt ist. Wenn es finanziell möglich ist, sollten Sie biologisch angebautes Obst und Gemüse bevorzugen. Grundsätzlich gilt aber, je frischer und naturbelassener desto besser. Aber nicht nur die Auswahl, sondern auch die Lagerung und Zubereitung der Lebensmittel entscheidet über Ihren gesundheitlichen Nutzen. Eine schonende Kochweise garantiert Ihnen, dass möglichst viele der gesunden Inhaltsstoffe und Vitamine auch auf den Tisch kommen.
Obst und Gemüse im Winter
In der kalten Jahreszeit steht mehr regionales Obst und Gemüse zur Verfügung, als häufig vermutet. Aus regionalem Anbau stammen beispielsweise Birnen und Äpfel, die frisch eingelagert werden und eine gesunde Alternative zu Zitrusfrüchten wie Kiwis und Orangen aus Übersee darstellen. Gleiches gilt für heimisches Wintergemüse, das zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist. Rote Bete, Sellerie, Pastinaken und Schwarzwurzeln, aber auch alle Kohlsorten aus regionalem Anbau sind besonders reich an Vitaminen, Antioxidantien und Ballaststoffen. Lassen Sie es sich schmecken!