Sport mit Asthma trotz Luftverschmutzung
Mit Asthma sollten Sie sich im Frühling wieder mehr an der frischen Luft bewegen und zum Beispiel Ausdauersport treiben. Dies hebt nachweislich die Stimmung und stärkt den gesamten Körper, auch die Atemmuskulatur. Kanadische Fachgesellschaften haben jetzt Empfehlungen erarbeitet, wie sich sportlich Aktive vor Luftschadstoffen schützen können, von denen Sie mit Asthma ebenfalls profitieren können.
"Sport ist gesund", was so einfach klingt, kann mit Asthma eine große Herausforderung darstellen. Husten und Luftknappheit lassen einige Betroffene das Training vorzeitig abbrechen. Hinzu kommt heute, dass Schadstoffe in der Luft ein bestehendes Asthma verschlechtern und zu mehr Anfällen führen können.
Sport und Bewegung im Freien stellt dadurch gerade an Tagen mit hoher Luftverschmutzung ein großes Problem dar. Manche Expertinnen und Experten raten, in diesem Fall auf körperliche Aktivität zu verzichten. Weil Bewegung aber so viele gesundheitliche Vorteile mit sich bringt, wollen kanadische Fachgesellschaften diese Empfehlung nicht akzeptieren. Sie haben gemeinsam ein Positionspapier erstellt, wie sich Profis und Freizeitsportler und Sportlerinnen vor Feinstaub, Ruß, Stickoxiden, Ozon und anderen Luftschadstoffen schützen können, ohne auf Sport zu verzichten.
Sorgfältig planen schützt die Atemwege
Entscheidend für die positive Wirkung von Sport und Bewegung im Freien sei, die Gesamtdosis inhalierter Schadstoffe zu senken. Dafür weisen die Fachgesellschaften auf zwei wesentliche Faktoren hin, die sich mit sorgfältiger Planung gut berücksichtigen lassen:
Ort: Bevorzugen Sie Grünanlagen, wenn Sie sich bewegen wollen und meiden Sie Stadtviertel und Wege mit starkem Autoverkehr. Wer lieber zu Hause Sport treiben möchte, sollte Luftreiniger mit HEPA-Filtern nutzen und vor allem in der Pollensaison und an heißen Tagen im Sommer nicht vorher lüften.
Zeit: Wählen Sie eine Uhrzeit, wie den frühen Morgen, wo die Belastung durch die meisten Schadstoffe noch gering ist. Prüfen Sie außerdem beispielsweise mittels tragbarer Sensoren, wie die aktuelle Luftqualität ausfällt. Liegt der Grad an Luftverschmutzung im hohen Bereich, sollten Sie Ihr Training möglicherweise nach innen verlegen, sich weniger intensiv bewegen oder zu einem anderen Zeitpunkt trainieren.
Wichtig zu wissen: Wer ein Smartphone besitzt, kann den aktuellen Grad der Luftverschmutzung je nach Standort über verschiedene Apps (z. B. Luftverschmutzung/Umweltbundesamt) abrufen und sich danach richten. Alternativ bietet das Umweltbundesamt auch im Internet deutschlandweit Informationen, wie stark ein jeweiliger Ort oder eine Region durch Schadstoffe belastet ist. Dort finden Sie auch den "Luftqualitätsindex", der anzeigt, wie die Luftqualität aktuell einzustufen ist.
Medikamente vor dem Sport erhöhen?
Besprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteam, was in Ihrem Fall das Trainieren erleichtert. Liegt eine hohe Luftverschmutzung vor, kann dies bei Menschen mit Asthma zu akuten Verschlechterungen führen. Eine eigenmächtige Erhöhung der Dosis vor dem Sport sei laut den kanadischen Fachgesellschaften aber nicht sinnvoll. Vielmehr empfehlen sie, die medikamentöse Therapie wie verordnet durchzuführen.
Tipp: Offenbar helfen so genannte "Antioxidantien", die schädlichen Folgen von Ozon abzumildern. Bevorzugen Sie deshalb Vitamin-reiche Nahrungsmittel wie gelbes, rotes und oranges Obst, grünes Gemüse wie Broccoli und Grünkohl, und würzen Sie Ihr Essen mit reichlich frischen Kräutern.