Asthma-Auslöser: So beugen Sie vor
Bestimmte Auslöser, auch Trigger genannt, können bei Menschen mit Asthma bronchiale zu Beschwerden oder sogar zu Asthma-Anfällen führen. Diese Auslöser zu ermitteln und in der Folge zu vermeiden, ist zentral, um Asthma effektiv kontrollieren zu können.
Auslöser für asthmatische Beschwerden gibt es viele - und sie sind nicht immer leicht zu identifizieren. Die größte Gruppe der Auslöser bilden sogenannte Allergene wie Pollen oder Tierhaare. Sie rufen eine allergische Reaktion hervor und sind für die Entstehung der Asthma-Erkrankung mitverantwortlich. Daneben gibt es zahlreiche nicht-allergene Auslöser, die ein bestehendes Asthma verschlechtern können. Neben Tabakrauch zählen dazu unter anderem Kaltluft, starke Düfte, Medikamente oder auch Stress.
Den Auslösern auf der Spur
Asthma bronchiale ist oftmals allergisch bedingt. Wichtiger Bestandteil der Diagnose sind daher gezielte Allergietests . Grundsätzlich sind die Auslöser bei jedem Menschen mit Asthma unterschiedlich und viele reagieren sowohl auf allergene als auch auf nicht-allergene Trigger. Ein Tagebuch kann Ihnen helfen, Ihre Auslöser zu identifizieren: Darin können Sie mögliche Beschwerden und Umstände notieren und Ihre Beobachtungen anschließend mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besprechen.
Die Suche lohnt sich: Wenn Sie Ihre Auslöser kennen, können Sie sie meiden oder sich darauf einstellen, etwa indem Sie Ihr Asthma-Medikament parat haben. So tragen Sie effektiv dazu bei, Ihr Asthma in den Griff zu bekommen.
Tipps und Tricks
Pollen
Besonders im Frühjahr und im Sommer ist es fast unmöglich, Getreide-, Blüten- und Gräserpollen aus dem Weg zu gehen. Mithilfe eines Pollenflugkalenders oder der TK-Allergie-App Husteblume sind Sie auf starke Pollenbelastung vorbereitet. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann Ihnen außerdem Medikamente verschreiben, die Ihre Symptome lindern. Auch Pollenfilter an Fenstern und im Auto können Ihnen einen gewissen Schutz bieten. Im Artikel "Leben mit Heuschnupfen" finden Sie weitere hilfreiche Tipps.
Hausstaubmilben
Die mikroskopisch kleinen Milben leben in jedem Haushalt, bevorzugt in Matratzen, Federbetten, Teppichen und Kuscheltieren. Nicht die Tierchen selbst, sondern ihre Ausscheidungen machen Allergikern und Allergikerinnen zu schaffen. Verringern Sie die Milbenanzahl, indem Sie milbendichte Überzüge - sogenannte Encasings - für Matratzen, Bettdecken und Kopfkissen verwenden, Ihre Bettwäsche regelmäßig wechseln und bei mindestens 60 Grad Celsius waschen. Verbannen Sie unnötige Staubfänger wie Teppiche und Überdecken aus Ihrem Schlafzimmer und lüften Sie regelmäßig. Beim Staubsaugen sollten Sie ein Gerät mit Filter verwenden; je nach Schweregrad Ihres Asthmas können Sie zusätzlich eine Atemmaske tragen. Fußböden wie Fliesen, Laminat oder Parkett sollten außerdem mindestens einmal pro Woche nebelfeucht gewischt werden.
Schimmelpilze
Schimmelpilze gedeihen besonders in warmen und feuchten Räumen. Ihre Sporen sind für die Allergie verantwortlich. Untersuchen Sie Ihre Wohnung auf mögliche Stockflecken, etwa hinter Schränken. Beugen Sie vor, indem Sie Ihre Wohnung trockenhalten und gut lüften. Mit einem Hygrometer behalten Sie die Feuchtigkeit in Innenräumen stets im Blick. Verwenden Sie möglichst keine Luftbefeuchter und reinigen Sie Klimaanlagen regelmäßig.
Tierhaare
Neben Tierhaaren und Federn können auch Schuppen und Speichel von Haus- und Hoftieren Allergene enthalten. Wurde bei Ihnen eine allergische Reaktion darauf festgestellt, stehen Sie womöglich vor der Frage, ob Sie sich von Ihrem geliebten Haustier trennen sollten. Fachleute raten dazu, denn so bessert sich das Asthma häufig enorm und die erforderliche Medikamenten-Dosis kann reduziert werden. Bei Kindern kann sich allergisches Asthma bronchiale sogar komplett zurückbilden, wenn das Haustier nicht mehr in der Wohnung ist.
Nahrungsmittel
Bestimmte Nahrungsmittel wie etwa Nüsse, Fisch, Milch oder Eier, Zusatzstoffe oder Bestandteile von Nahrungsmitteln können Atembeschwerden auslösen. Wurde bei Ihnen eine solche Allergie diagnostiziert, gilt es, die entsprechenden Lebensmittel zu meiden und einen adäquaten Ersatz zu finden. So können zum Beispiel bei einer Kuhmilch-Allergie Ziegen- oder Schafsmilchprodukte eine Alternative sein.
Luftreizstoffe
Auch auf Reize wie Staub, Dämpfe, Rauch, Autoabgase, intensive Düfte sowie Tabakrauch können Menschen mit Asthma reagieren. Haben Sie derartige Trigger ermittelt, wird Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Maßnahmen mit Ihnen besprechen, um diese Auslöser bestmöglich zu vermeiden. Bei Putz-, Wasch- und anderen Reinigungsmitteln können Sie beispielsweise auf duftstofffreie Produkte zurückgreifen.
Insbesondere Kinder sollten keinem Zigarettenqualm ausgesetzt sein - sie reagieren besonders empfindlich auf die darin enthaltenen Giftstoffe. Mehr dazu erfahren Sie unter "Asthma: Der Weg in ein Leben ohne Zigaretten".
Medikamente
Medikamente wie Antibiotika, Schmerzmittel (zum Beispiel Acetylsalicylsäure, Diclofenac oder Ibuprofen), Betablocker und auch alternative Heilmittel wie Gelée Royal oder Echinacea können asthmatische Symptome auslösen. Wenn Sie auf ein Medikament mit Beschwerden reagieren, lassen Sie diese unbedingt ärztlich abklären. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin kann Ihnen mögliche Alternativen aufzeigen.
Kaltluft
Kalte Luft kann bei manchen Menschen Asthma-Anfälle oder Beschwerden auslösen. Besonders der Wechsel von Wärme zu Kälte (etwa aus geheizten Räumen in die kalte Winterluft) ist ungünstig. Wenn Sie auf kalte Luft empfindlich reagieren, bewegen Sie sich moderat und atmen Sie gleichmäßig. So verhindern Sie, dass große Mengen kalter Luft in Ihre Lunge gelangen.
Entzündungen der Atemwege
Schnupfen und Bronchitis lassen sich besonders in der kalten Jahreszeit kaum vermeiden. Bei Menschen mit Asthma können sich dadurch die Beschwerden verstärken. Lassen Sie sich ärztlich beraten, ob bei Ihnen Impfungen gegen Grippe und Pneumokokken sinnvoll sein könnten.
Psychische und seelische Auslöser
Viele Asthmatikerinnen und Asthmatiker husten oder bekommen Luftnot, wenn sie gestresst, ängstlich oder aufgeregt sind. Emotionale Trigger lassen sich im Alltag zwar kaum umgehen, doch mit bewährten Entspannungstechniken können Sie sich gegen Hektik und Ärger wappnen. Beispiele dafür sind etwa autogenes Training , geistige und körperliche Entspannungstechniken sowie Atemübungen .