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Seit der Corona-Pandemie diskutieren Fachleute, wieviel Abstand zwischen einer Impfung gegen die saisonale Grippe ("Grippeimpfung") und gegen das Corona-Virus ("Corona-Impfung") liegen sollte. Dabei spielen mögliche Nebenwirkungen eine Rolle, aber auch ob bei gleichzeitiger Impfung weniger schützende Antikörper für beide Erkrankungen gebildet werden. Eine jetzt veröffentlichte Studie aus Israel brachte Klarheit.

Israel-Studie: Gleichzeitige Impfung sicher und effektiv

Das Forschungsteam prüfte nach der Impfung die Antikörper im Blut von angestellten Gesundheitsfachkräften und fragte nach Nebenwirkungen durch die verabreichten Impfungen.

Faktencheck: Verwendet wurde ein Vierfach-Influenzaimpfstoff und ein Biontech/Pfizer-Impfstoff gegen COVID-19.

Ergebnisse: In der Gruppe mit gleichzeitiger Impfung kam es nicht zu einer Verstärkung von Impfsymptomen wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Die Immunantwort fiel in dieser Gruppe genauso aus, wie in der Vergleichsgruppe ohne gleichzeitige Grippeimpfung. Das bedeutet, die Impfungen waren trotz fehlenden zeitlichen Abstands wirksam.

Neue Empfehlung der ständigen Impfkommission (STIKO)

Ein guter Impfschutz senkt nachweislich das Risiko für Komplikationen und Einweisungen ins Krankenhaus, vor allem bei Menschen mit einer chronischen Erkrankung der Atemwege, bei Herzerkrankungen oder Diabetes. Dennoch nehmen immer noch zu wenige dieses kostenlose Angebot in Anspruch.

Um die Hemmschwelle zu senken und an einem Termin impfen zu können, prüften jetzt die Fachleute der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut den aktuellen Stand der Forschung und kamen zu einer neuen Empfehlung für Menschen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf durch eine Virusinfektion:

Impfungen im Herbst: Noch gibt es keinen Mehrfach-Impfstoff in einer Spritze, aber ab sofort dürfen die Impfungen gegen die saisonale Grippe, das Corona-Virus oder gegen Erreger von Lungenentzündungen (Pneumokokken) gleichzeitig verabreicht werden. Fachleute raten dazu, die beiden ausgewählten Impfstoffe nicht in denselben Arm zu spritzen.

Update: Wer soll sich impfen lassen?

Da die Kraft des Immunsystems meist ab dem 60. Lebensjahr nachlässt, sollen sich alle Erwachsenen über 60 Jahren, aber auch Jüngere mit einer chronischen Erkrankung wie Asthma gegen folgende Erkrankungen impfen lassen:

  • COVID-19 (Corona-Virus) - Basisimmunität (mind. 3 Antigenkontakte durch Impfung oder Infektion)) plus jährliche Auffrischung

  • Influenza (Grippe-Virus) - Jährliche Impfung mit aktuellem Impfstoff

  • Pneumokokken (Erreger von Lungenentzündungen) - Basisimpfung plus Auffrischung

Wichtig zu wissen für die Pneumokokkenimpfung: Seit 2022 steht in Deutschland ein neuer Impfstoff zur Verfügung (PCV20), der gegenüber den bisherigen Impfstoffen (PPSV23 und PVC13) als effektiver gilt. Wenn Sie bereits mit einem der früheren Impfstoffe geimpft wurden, sollte laut Empfehlung der STIKO frühestens 6 Jahre danach mit PCV20 geimpft werden.

Und für Kinder mit Asthma? Bis zum 2. Lebensjahr sollen alle Säuglinge einen Basisschutz gegen Pneumokokken durch 3 Impfungen erhalten. Kinder mit einem erhöhten Risiko für schwere Krankheitsverläufe, beispielsweise durch Asthma, sollten im Abstand von 6 Jahren eine Auffrischung erhalten und außerdem jährlich gegen das Grippe-Virus geimpft werden. Fragen Sie als Eltern immer nach, welches Impfschema bei Ihrem Kind sinnvoll und ratsam ist.

 

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