Klimaschutz und Asthma
Seit mehreren Jahren berichten Medien von einer zunehmenden Erwärmung der Atmosphärentemperatur, die sich auf unser Leben und unsere Gesundheit auswirkt. Dazu gehören ungewöhnliche Wetterereignisse, aber nach neuesten Forschungen auch die Zunahme von Allergenen. In der kommenden Pollensaison sollten sich Menschen mit Asthma darauf einstellen.
Allergische Erkrankungen haben deutlich zugenommen, Tendenz weiterhin steigend. Der Grund dafür ist komplex, aber die Veränderungen unseres Klimas, wärmere Winter und eine höhere Durchschnittstemperatur spielen laut aktueller Forschung eine erhebliche Rolle. Auch hat der Klimawandel Einfluss auf die Pollenallergene. Dieser Effekt wird durch Luftverschmutzung und einen höheren CO2-Gehalt zusätzlich verstärkt.
So verändert sich die Pollensaison
Die Klimaerwärmung bewirkt eine Zunahme von wild wachsenden Gräsern und eine deutlich längere Pollenflugsaison, die je nach Pollen bereits im Winter beginnen kann. Dadurch erhöht sich die Menge an Pollen, die in der Luft herumschwirren. Außerdem spalten Luftschadstoffe Teile der Pollenkörner ab, die ebenfalls als Allergene in der Luft zu finden sind.
Wichtig zu wissen: Laut aktueller Studien verändern Luftschadstoffe wie Ozon, Ruß, Stickstoffdioxid und Kohlenmonoxid die Oberfläche von Pollen und erleichtern dadurch die Freisetzung modifizierter, entzündlich wirkender Eiweiße (Lipidmediatoren), auf die das Immunsystem und die Atemwege heftig reagieren.
Allergien auf dem Vormarsch
Warum sich eine Allergie entwickelt, hängt von zahlreichen Faktoren ab, beispielsweise die genetische Veranlagung, die Art der Ernährung, triggernde Infektionen und wie sehr man Schadstoffen wie Nikotin ausgesetzt ist. Schadstoffe durch die Luftverschmutzung spielen gerade für Allergien der Atemwege eine besonders wichtige Rolle. Sie können zahlreichen Studien zufolge Asthma verursachen, aber auch ein bestehendes Asthma verschlechtern. Als Folge davon kommt es zu mehr Asthma-Anfällen und einer schlechteren medikamentösen Kontrolle. Gleiches gilt auch für allergische Reaktionen im Bereich der Nase und Augen.
Wichtig zu wissen: Wer auf bestimmte Pollenallergene reagiert, entwickelt häufig auch ein "orales Allergiesyndrom". Verschiedene Obst- und Gemüsesorten oder Nüsse führen dann über eine Kreuzreaktion mit den Pollenallergenen zu einer Nahrungsmittelallergie. Eine intensive Pollensaison kann daher auch verstärkt zu Reaktionen auf Nahrungsmittel führen.
Basiswissen Luftschadstoffe
Die steigenden Mengen an Luftschadstoffen entstehen heute vor allem durch Verbrennung fossiler Brennstoffe, wie zum Beispiel von Diesel, Gas oder Kohle, aber auch durch den Abrieb von Autoreifen beim Fahren. Hohe Konzentrationen finden sich deshalb in Städten und dort besonders an vielbefahrenen Straßen. Dies hat nachweislich Folgen für unsere Gesundheit, insbesondere für das Herz-Kreislauf-System und die Atmung, und verstärkt den "Treibhauseffekt", was zu einem Teufelskreis führt.
Schadstoffe:
- reizen die Schleimhäute in den Atemwegen und sensibilisieren dadurch für Allergien
- schwächen das Immunsystem
- verändern nach neuesten Studien die Funktion und Struktur von Pollen
- stressen Pflanzen, die daraufhin mehr Allergene freisetzen
- führen zu einer steigenden Erderwärmung
Das bedeutet für Sie
Je früher Sie gegensteuern, desto besser - Wenn Sie bereits im Winter stärkere Asthma-Beschwerden spüren als sonst, sollten Sie dies ärztlich abklären lassen, auch unter dem Aspekt einer Allergie. Möglicherweise kann eine Intensivierung der Therapie sinnvoll sein.
Schützen Sie sich grundsätzlich und so gut es geht vor Schadstoffen - Das betrifft sportliche Aktivitäten im Freien und das Einatmen von Luftschadstoffen, Umweltschadstoffe wie Pestizide in und auf Lebensmitteln und nicht zuletzt das Rauchen.
Wenn "Ihre" Pollen Hochsaison haben - Sollten Sie folgende Tipps berücksichtigen:
- lassen Sie die Fenster möglichst geschlossen und setzen Sie Luftreiniger ein
- lüften Sie in der Stadt am besten morgens oder wenn es gerade geregnet hat
- verwenden Sie einen Staubsauger mit HEPA-Filter und wischen Sie so oft es geht feucht Staub bzw. die Böden
- waschen Sie abends vor dem Schlafengehen die Haare und nehmen Sie die Kleidung nicht mit ins Schlafzimmer
- hängen Sie Wäsche nicht im Freien auf
Klimaschutz ernst nehmen - Anstatt angesichts der Klimakrise zu verzweifeln, sollten Sie alles tun, um Ihren CO2-Verbrauch zu senken und das Klima zu schützen. Maßnahmen, wie den Verbrauch an Heizkraft senken, weniger Flugreisen, das Auto stehen lassen und zu Fuß gehen, seltener und bei niedrigerer Temperatur waschen kommen langfristig unserer Gesundheit zugute. Sie schonen die Umwelt und zugleich entlasten sie Ihren Geldbeutel.