Asthma bronchiale: Leichter atmen mit Sport
Es gibt gute Gründe für Menschen mit Asthma bronchiale, regelmäßig Sport zu treiben: Gezieltes Training stärkt das Herz-Kreislauf-System und kann Atemwegsbeschwerden reduzieren. Zudem macht es den Körper belastbarer, steigert die allgemeine Kondition und hebt die Stimmung.
Asthma-Patientinnen und Patienten wird zu einem bewegten Alltag geraten, denn Sport gilt als wichtiger Baustein der Asthma-Therapie: Sportmedizinische Studien belegen die positiven Effekte von körperlicher Aktivität. Mit gezieltem Training können Sie Ihre körperliche Leistungsfähigkeit erhöhen und Ihre Atemhilfsmuskulatur kräftigen. Zusätzliche Entspannungseinheiten helfen Ihnen außerdem dabei, Stress abzubauen und Belastungssituationen gelassener zu begegnen. Damit haben Sie Ihr Asthma besser im Griff.
Vorab: ärztlicher Gesundheitscheck
Ihr Arzt beziehungsweise Ihre Ärztin kennt Ihren Gesundheitszustand und kann mit Ihnen einen Belastungstest durchführen. So können Ihr optimaler Trainingspuls und Ihre individuelle Belastbarkeit ermittelt werden. Gemeinsam stellen Sie einen Medikamentenplan für das Training zusammen. In der Regel ist es nämlich sinnvoll, vor dem Training ein bronchienerweiterndes Medikament zu inhalieren.
Im Rahmen der Untersuchung können Sie auch besprechen, welche Sportarten für Sie infrage kommen. Im Allgemeinen werden Ausdauersportarten wie Walking, moderates Joggen, Radfahren und Schwimmen empfohlen. Auch bewegte Entspannungstechniken wie Yoga oder Tai-Chi Quan tragen dazu bei, die Atmung zu vertiefen und in Belastungssituationen gelassener zu bleiben. Grundsätzlich gilt keine Sportart als ungeeignet für Asthmatikerinnen und Asthmatiker. Entscheidend ist allerdings, dass Sie Ihre individuellen Asthma-Trigger berücksichtigen, Ihre Medikation gut eingestellt ist und Sie sich nicht überfordern.
Asthma durch Überlastung?
Bei einem sogenannten Belastungs- oder auch Anstrengungsasthma kommt es im Zuge von körperlicher Betätigung zu typischen asthmatischen Beschwerden . Ein solcher Asthma-Anfall kann bis zu zehn Minuten nach der Aktivität auftreten. In den meisten Fällen ist ein unbehandeltes Asthma oder eine unzureichende Asthma-Kontrolle dafür verantwortlich. Neigen Sie oder Ihr Kind zu Anstrengungsasthma, muss Sport jedoch keineswegs entfallen - im Gegenteil: Entscheidend sind eine gut eingestellte, konsequent angewandte medikamentöse Therapie und das Gefühl für die eigenen körperlichen Grenzen. Probieren Sie es beispielsweise einmal mit Intervalltraining . Dabei wechseln Sie immer wieder zwischen intensiven und sanften Bewegungseinheiten und profitieren von regelmäßigen Verschnaufpausen.
Tipps für ein entspanntes und erfolgreiches Training
- Messen Sie Ihre Peak-Flow-Werte vor, während und nach dem Training. So wissen Sie immer, wie belastbar Sie aktuell sind, und können darauf reagieren. Tragen Sie Ihre Notfallmedikamente stets bei sich und üben Sie atemerleichternde Techniken wie das Ausatmen mit Lippenbremse.
- Planen Sie jeweils etwa eine Viertelstunde für das Aufwärmen und Abkühlen ein: So sorgen Sie dafür, dass sich besonders Ihre Lungen schonend auf das Training einstellen können und Ihre Atmung anschließend wieder entspannt zur Ruhe kommen kann.
- Richten Sie Ihre Sporteinheiten nach dem Schweregrad Ihrer Erkrankung aus und steigern Sie sich allmählich. Insbesondere, wenn Sie eine neue Sportart ausprobieren oder auf ein spezielles sportliches Ziel, z. B. einen Wettkampf oder eine Fernwanderung, hinarbeiten, sind ein sanfter Einstieg und regelmäßige Pausen wichtig.
- Fachleute raten zu eher kürzeren, dafür aber regelmäßigen Trainingseinheiten mit geringer bis mittlerer Intensität. Trainieren Sie also lieber dreimal pro Woche je 20 Minuten moderat, statt einmal die Woche intensiv für eineinhalb Stunden.
- Sind Sie gesundheitlich angeschlagen oder ist die Pollenbelastung erhöht, auf die Sie stark reagieren, ist eine Trainingspause sinnvoll. Auch andere Reize können gegen ein Training sprechen: Kaltes Wasser, kalte Luft, dünne Höhenluft (ab 2.000 m) und hohe Ozonwerte im Sommer reizen die Lungen und können einen Asthma-Anfall provozieren.
- Informieren Sie Ihre Trainerin oder Ihren Trainer sowie etwaige Personen, mit denen Sie gemeinsam Sport treiben, über Ihre Erkrankung und darüber, wie sie Sie bei einem Asthma-Anfall unterstützen können.
Lungensportgruppen
Besonders wenn Sie durch Ihr Asthma stärker eingeschränkt sind, kann Ihnen eine spezielle Lungensportgruppe den Einstieg in den Sport erleichtern. Fachkundige Trainerinnen und Trainer können Ihnen effektive Übungen zeigen, durch die sich zum Beispiel der Brustkorb dehnen und die Atmung stärken lässt.
Weitere Vorteile: Hier lernen Sie auch Gleichgesinnte kennen. Gemeinsam fällt es außerdem leichter, sich regelmäßig zu bewegen. Unter www.lungensport.org können Sie nach Lungensportgruppen in Ihrer Nähe suchen.