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Extrakte der Hanfpflanze Cannabis gelten nach Nikotin und Alkohol als weitverbreitetes Suchtmittel und zugleich werden sie seit einigen Jahren als medizinische Therapie zum Beispiel bei Krebs verordnet. Am besten erforscht sind die Cannabis-Inhaltsstoffe Tetrahydrocannabinol und Cannabidiol - kurz THC und CBD -, wobei nur das THC für die rauschartige Wirkung verantwortlich ist. Es steigert u.a. die Freisetzung des Botenstoffes Dopamin im Gehirn und ist schon nach wenigen Sekunden im Blut messbar.

Wichtig zu wissen: Anders sieht es mit CBD aus, es wirkt nicht rauschhaft, sondern nur beruhigend und entzündungshemmend. Daher wird es zum Beispiel als CBD-Öl oder Cannabis-Medikament für die ergänzende Therapie von Asthma diskutiert. Bislang fehlen aber hochwertige klinische Studien an Menschen, die eine positive Wirkung bei Asthma bestätigen. Als gesichert gilt dagegen, dass die regelmäßige Inhalation von Cannabis zu einer chronischen Bronchitis führen kann.

Zu selten erkannt: Allergische Reaktion gegen Cannabis

Ob als Joint geraucht oder als Medikament eingenommen, Cannabis kann in jeder Form den Körper sensibilisieren und zu einer allergischen Reaktion führen. Der Eiweißstoff Cans3 gilt als Auslöser für eine Cannabis-Allergie. Möglich sind leichte Symptome, aber auch akut bedrohliche Zustände. Diese 'anaphylaktische Reaktion' tritt vor allem beim Verzehr von Hanfsamen, Haschischrauchen oder Marihuana-Tee trinken auf.

Wer nach dem Kontakt mit Cannabis allergisch reagiert, sollte sich auf eine Cannabis-Allergie testen lassen. Zu den Symptomen zählen meist ein nessselförmiger Hautausschlag (Urtikaria), eine laufende Nase und juckende Augen (Rhinokonjunktivitis), aber auch Luftnot und Husten. Plötzliche Bauchschmerzen und Durchfall, möglicherweise mit Hautausschlag und Luftnot, sprechen nach dem Verzehr cannabishaltiger Lebensmittel ebenfalls für eine allergische Reaktion.

Allergie-Diagnostik: Der Nachweis gestaltet sich möglicherweise nicht ganz einfach und erfordert daher eine sorgfältige, "detektivische" Erhebung der Symptome und mehrere unterschiedliche Allergietests, zum Beispiel ein Prick-Test auf der Haut oder der Nachweis von Antikörpern auf Cannabis im Blut (IgE-Test). Besteht ein starker Verdacht auf eine Allergie, aber der Bluttest ist negativ, kann der Basophilenaktivierungstest (BAT) für Klarheit sorgen. Hier wird das Blut im Reagenzglas mit dem vermuteten Allergen kontaktiert.

Das bedeutet für Sie

Viele Menschen trauen sich nicht zuzugeben, dass sie Cannabis nutzen und möglicherweise süchtig danach sind. Um eine Allergie wirksam behandeln zu können, muss sie aber als solche erkannt werden. Trauen Sie sich also und sprechen Sie den Konsum von Cannabis offen an, nur so kann die Diagnose korrekt gestellt werden. Da es bislang keine Therapie gegen eine Cannabis-Allergie gibt, gilt die konsequente Vermeidung des Allergens und möglicher Kreuzallergene als einzig wirksame Maßnahme. Fällt der Verzicht schwer, sollten Sie sich professionelle Hilfe suchen und sich beraten lassen. Dies ist keine Schande, sondern der einzige Weg beschwerdefrei zu werden und Ihre Lunge zu schützen.

Das "Cannabis-Fruit & Vegetable-Syndrom"

Hinter einer allergischen Reaktion auf bestimmte Obst- und Gemüsesorten kann sich eine Cannabis-Allergie verbergen. Denn aus einer IgE-vermittelten Cannabis-Allergie entwickelt sich häufig eine Kreuzallergie. Dabei kommt es beispielsweise durch den Verzehr von Pfirsichen, Äpfeln, Nüssen, Tomaten und manchmal auch Zitrusfrüchten zu einer allergischen Reaktion. Verstärkt ausgelöst wird diese Kreuzreaktion häufig durch die Einnahme bestimmter Schmerzmittel vom NSAR-Typ (u.a. Ibuprofen) und körperliche Belastung.

Unser Tipp: Neue Forschungen haben ergeben, dass auch stark verarbeitete Lebensmittel zu einer Kreuzreaktion führen können, da die Bausteine - oder Aminosäuresequenz - von verarbeiteten Lebensmitteln dem Cannabis Allergen Cans3 stark ähnelt. Bevorzugen Sie daher selbst gekochte Speisen und möglichst naturbelassene Lebensmittel.

 

 

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