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Kontakt

Ihre Mitarbeit und Ihr Wissen über die Atemwegserkrankung sind entscheidend für den Erfolg Ihrer Asthma-Behandlung. Ihre aktive Beteiligung ermöglicht Ihnen einen besseren Überblick über die Erkrankung. Kennen Sie zum Beispiel Warnsignale, die auf eine Verschlechterung Ihres Asthmas hindeuten, können Sie umgehend reagieren und Ihre Beschwerden eindämmen.

Umfeld informieren

Jeder Mensch mit Asthma entwickelt einen individuellen Umgang mit der Atemwegserkrankung. Grundsätzlich ist es sinnvoll, offen mit dieser umzugehen und das persönliche Umfeld zu sensibilisieren. Erklären Sie zum Beispiel Ihrer Familie, Ihren Freundinnen und Freunden sowie Betreuungspersonen und Lehrkräften, wie sie Ihnen beziehungsweise Ihrem Kind bei Atemnot oder einem Asthma-Anfall helfen können. 

Bei einer chronischen Erkrankung kann es immer auch Phasen geben, in denen Sie sich entmutigt fühlen. Gehen Sie auch damit offen um und suchen Sie aktiv Rat. Machen Sie sich bewusst, dass Sie nicht allein sind: Ihr Arzt oder Ihre Ärztin, Selbsthilfegruppen und Organisationen wie der Deutsche Allergie- und Asthmabund e. V. können Sie unterstützen.

Gute Kontrolle mit Peak-Flow-Messungen

Mit einem Peak-Flow-Meter können Sie Ihre Atemfunktion zu Hause überprüfen. Das Gerät misst die Stärke des Luftstroms, den Sie aus den Lungen ausatmen (peak flow = stärkste Strömung). Wenn Sie Ihren Peak-Flow-Wert täglich ermitteln und protokollieren, können Sie den Verlauf Ihrer Erkrankung objektiv beobachten. Besonders unmittelbar nach der Diagnose kann Ihnen das regelmäßige Messen dabei helfen, ein Gefühl für die Erkrankung zu bekommen. Auch für Ihre Ärztin oder Ihren Arzt kann das Peak-Flow-Protokoll nützlich sein - etwa, um die Wirkung Ihrer Medikamente einzuschätzen.

So messen Sie Ihren Peak-Flow

Das Peak-Flow-Meter ist ein kleines, handliches Gerät, in das Sie hineinpusten und an dem Sie anschließend einen Wert ablesen. Die Werte werden in eine Tabelle eingetragen. Beachten Sie dabei:

  • Messen Sie mehrmals täglich, am besten zu festen Zeiten und möglichst im Stehen - so erhalten Sie vergleichbare Werte. Haben Sie akute Beschwerden, messen Sie zusätzlich vor der Einnahme Ihrer Medikamente und danach.
  • Stellen Sie den Zeiger des Geräts auf null und halten Sie das Gerät waagerecht.
  • Atmen Sie tief ein, nehmen Sie das Mundstück in den Mund und umschließen Sie es fest mit Ihren Lippen.
  • Atmen Sie so schnell und kräftig wie möglich in das Gerät aus. Wichtig ist die Geschwindigkeit, mit der Sie ausatmen, nicht die Dauer.
  • Führen Sie insgesamt drei Messungen durch und schreiben Sie den höchsten Wert davon auf.
  • Notieren Sie, ob Sie vor der Messung ein Medikament eingenommen haben.

Ein Peak-Flow-Protokoll liegt dem Gerät in der Regel bei, es kann aber zum Beispiel auch beim Verband Pneumologischer Kliniken e. V. als Vordruck heruntergeladen werden.

Peak-Flow bewerten mit dem Ampelschema

Mit dem Ampelschema können Sie Ihre Atemleistung beurteilen. Dafür benötigen Sie zunächst Ihren persönlichen Bestwert. Dies ist der beste Wert, den Sie innerhalb mehrerer Wochen und in einer möglichst beschwerdefreien Phase wiederholt gemessen haben.

  • Grün: Ist Ihr Peak-Flow-Wert größer als 80 Prozent Ihres Bestwerts, bewegen Sie sich im grünen Bereich. Ihr Asthma ist unter Kontrolle.
  • Gelb: Liegt Ihr Peak-Flow-Wert zwischen 60 und 80 Prozent Ihres Bestwerts, wirken Ihre Medikamente zurzeit nicht optimal. Besprechen Sie das Ergebnis mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Gegebenenfalls muss Ihre Medikation oder die Dosierung angepasst werden.
  • Rot: Sinkt Ihr Peak-Flow-Wert auf unter 60 Prozent Ihres Bestwerts, kann eine Notfallsituation entstehen. Bewahren Sie Ruhe und nehmen Sie umgehend Ihre Notfallmedikamente ein. Bringen Sie Ihren Körper in eine Position, die Ihnen das Atmen erleichtert, z. B. die Kutscherhaltung. Messen Sie nach 20 Minuten erneut. Steigt Ihr Wert nicht an, begeben Sie sich in ärztliche Behandlung oder wählen Sie den Notruf (112).

Gesundheit im Blick mit dem Asthma-Tagebuch

Mit einem Asthma-Tagebuch können Sie Ihre Erkrankung noch detaillierter dokumentieren als in einem Peak-Flow-Protokoll. In dem Tagebuch notieren Sie unter anderem:

  • Ihre Peak-Flow-Werte
  • Beschwerden wie Husten, Atemnot und Auswurf
  • Begleiterscheinungen wie tränende Augen oder Fließschnupfen
  • Eingenommene Medikamente
  • Besondere Ereignisse wie z. B. Urlaub, Stresssituationen und Erkrankungen

An Ihren Aufzeichnungen lässt sich ablesen, wann, wie oft und wie stark Ihre Bronchien verengt waren. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann beurteilen, ob Ihre Medikation noch ausreicht oder angepasst werden muss.

Als besonders hilfreich erweist sich das Tagebuch, um Veränderungen nachzuverfolgen. Notieren Sie Ihre Beobachtungen daher vor allem, wenn Beschwerden neu auftreten oder Ihnen ein neues Medikament verordnet wird. Ein Asthma-Tagebuch erhalten Sie in Ihrer ärztlichen Praxis oder über die Internetseite der Deutschen Atemwegsliga e. V.

Weitere Bausteine in der Asthma-Behandlung

  • Auslöser vermeiden: Oft führen bestimmte Auslöser - auch Trigger genannt - zu Beschwerden oder sogar zu Asthma-Anfällen. Versuchen Sie zusammen mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin herauszufinden, ob und welche Trigger bei Ihnen Beschwerden auslösen, damit Sie diese bestmöglich meiden können.
  • Asthma-Schulung: Dabei lernen Sie, wie sich der Alltag mit Asthma gestalten lässt. Mit einem breiten Wissen über die Erkrankung sind Sie auch für unvorhergesehene Situationen gut gewappnet.