Asthma: Der Weg in ein Leben ohne Zigaretten
Wer raucht, erkrankt mit einer höheren Wahrscheinlichkeit an Asthma bronchiale als Nichtraucher und Nichtraucherinnen. Bei bestehendem Asthma kann Rauchen die Beschwerden verstärken und den Verlauf der Erkrankung ungünstig beeinflussen. Ein Leben ohne Zigaretten lohnt sich also - für Ihre eigene Gesundheit und für die Ihrer Familie.
Rauchen und Asthma hängen eng zusammen
Bei Asthma sind die Atemwege ständig entzündet und anfallsartig verengt. Tabakrauch wiederum ist ein starker Reizstoff, der die Lunge belastet. Zigaretten und andere Arten des Tabakkonsums bedeuten daher zusätzlichen Stress für die angeschlagenen Luftwege. Besonders für Menschen mit Asthma gibt es somit gute Gründe, mit dem Rauchen aufzuhören:
- Tabakrauch kann einen Asthma-Anfall auslösen.
- Durch Tabakrauch verschlimmert sich die Entzündung der Atemwege - die Beschwerden nehmen zu.
- Um diese Beschwerden in den Griff zu bekommen, sind wiederum oft stärkere oder mehr Medikamente nötig. Damit steigt das Risiko für Nebenwirkungen.
- Rauchen schwächt das Immunsystem, wodurch Betroffene anfälliger für Atemwegsinfekte werden.
Für gesunde Menschen gilt umgekehrt: Je länger jemand raucht und je höher der Tabakkonsum, umso stärker steigt das individuelle Risiko, an Asthma zu erkranken.
Rauchstopp: Positive Effekte von Anfang an
Die gute Nachricht für Asthmatikerinnen und Asthmatiker lautet: Mit jeder nicht gerauchten Zigarette können Sie aktiv zur Vorbeugung von Asthma-Anfällen und zur Gesundheit Ihrer Atemwege beitragen. Studien zeigen: Menschen mit Asthma, die weniger Tabakrauch ausgesetzt waren als zuvor, erlitten seltener schwere Asthma-Anfälle und mussten seltener notfallmedizinisch versorgt werden.
Doch die gesundheitlichen Effekte eines Rauchstopps gehen weit darüber hinaus: In der Regel normalisiert sich schon 20 Minuten nach der letzten Zigarette Ihr Blutdruck . Nach zwölf Stunden werden Ihre Organe wieder besser mit Sauerstoff versorgt, wodurch Ihre Leistungsfähigkeit steigt. Wenige Wochen nach dem Rauchstopp hat sich Ihre Lungenfunktion verbessert. Ihr Schlaganfallrisiko kann bereits nach zwei bis fünf Jahren wieder dem eines nicht rauchenden Menschen entsprechen und das Risiko für Krebserkrankungen in Mundhöhle, Rachen oder Speiseröhre ist nach fünf Jahren um die Hälfte gesunken.
Passivrauchen
In vielen Untersuchungen konnte belegt werden, dass auch Passivrauchen ein Risiko für Atemwegserkrankungen und insbesondere für Asthma darstellt. Vor allem für Kinder und Jugendliche ist es schädlich, sich mit Rauchenden im selben Raum aufzuhalten oder mit diesen in einem Auto zu sitzen. Kinder rauchender Eltern haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an Asthma zu erkranken. Tabakrauch ist zudem einer der Hauptauslöser für Asthma-Anfälle bei bereits erkrankten Kindern.
Rauchen in der Schwangerschaft
Sind Ungeborene im Mutterleib Tabakrauch ausgesetzt, erhöht dies ihr Risiko, schon im frühen (Kindes-)Alter an Asthma zu erkranken. Dabei fördert bereits gelegentliches Rauchen die Entstehung von Asthma beim Kind.
Planen Sie, schwanger zu werden, verzichten Sie bereits vorab ganz auf Zigaretten - vor allem aber während einer Schwangerschaft. Wagen Sie den Schritt in die Rauchentwöhnung, um sich selbst und Ihrer Familie etwas Gutes zu tun.
E-Zigaretten: (K)eine Alternative bei Asthma?
Studien haben gezeigt, dass auch E-Zigaretten zu einer Verschlechterung von Lungenerkrankungen führen und ihr Gebrauch bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen eng mit einem erhöhten Asthma-Risiko zusammenhängt. Beim Thema Passivrauchen schneiden sie ebenfalls schlecht ab: Kinder und Jugendliche mit Asthma, die dem Rauch von E-Zigaretten und ähnlichen Geräten ausgesetzt waren, erlitten häufiger Asthma-Anfälle.
Mit dem Rauchen aufhören - so kann es klappen
Obwohl sich fast jede Raucherin und jeder Raucher der Gefahren einer Nikotinsucht bewusst ist, fällt der Weg in ein Leben ohne Zigaretten vielen schwer. Wer es schafft, hat oft mehrere Anläufe hinter sich - und/oder hat sich dabei unterstützen lassen. Fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, was er oder sie Ihnen für eine erfolgreiche Rauchentwöhnung empfiehlt.
Vielen Rauchenden gelingt es zusammen in einer Gruppe besser als allein: In speziellen Kursen lernen sie, wie sie ihr Verhalten beeinflussen und das Verlangen nach Nikotin überwinden können.
Eine Anlaufstelle für verschiedene Angebote und Informationen zum Thema Rauchstopp ist die Website www.rauchfrei-info.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Auch die TK bietet eine App zur Nikotinentwöhnung an: Probieren Sie die TK-RauchFrei-App aus!
TK-Podcast "Ist das noch gesund?": Rauchfrei
Dr. Karin Vitzthum ist Leiterin des Instituts für Tabakentwöhnung und Raucherprävention am Klinikum Neukölln in Berlin. In der Podcast-Folge " Rauchstopp: So kommst du von den Zigaretten los " erklärt sie, wie es gelingen kann, dauerhaft auf Nikotin zu verzichten.