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Impfen in der Schwangerschaft und Stillzeit

Für Impfungen in der Schwangerschaft gilt: So viel wie nötig, so wenig wie möglich.

Impfungen mit Totimpfstoffen - wie etwa gegen Influenza (Grippe), Tetanus (Wundstarrkrampf), Diphtherie , Pertussis (Keuchhusten), Hepatitis A  und B sowie Covid-19 - können während einer Schwangerschaft durchgeführt werden oder sind sogar ausdrücklich für Schwangere empfohlen. Auch Menschen, die engen Kontakt zu Schwangeren haben, sollten ihren Impfstatus dahingehend überprüfen lassen.

Eine explizite Empfehlung hat die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts (RKI) ausgesprochen für: 

Anders sieht es bei Impfungen mit einem Lebendimpfstoff aus, wie zum Beispiel bei der Impfung gegen Masern , Mumps , Röteln und Varizellen (Windpocken): Diese sind in der Schwangerschaft nicht erlaubt. Wurde mit einem Lebendimpfstoff geimpft, bevor die Schwangerschaft bekannt war, muss eine bereits bestehende Schwangerschaft aber nicht abgebrochen werden. Besteht bei Ihnen ein Kinderwunsch, lassen Sie Ihren Impfstatus von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt überprüfen und besprechen Sie gemeinsam, welche Impfungen gegebenenfalls vor einer möglichen Schwangerschaft durchgeführt werden sollten.

Stillen Sie oder beabsichtigen Sie, Ihr Neugeborenes zu stillen, sprechen Sie auch hier mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über Ihre individuelle Situation. Generell stellt das Stillen bei Impfungen keine Kontraindikation dar - lediglich gegen Gelbfieber sollte in der Stillzeit nicht geimpft werden. 

Kinder und Jugendliche

Infektionskrankheiten wie Masern oder Pertussis werden zwar als Kinderkrankheiten bezeichnet, sind allerdings hochansteckend und können ernste Folgen haben. Achten Sie daher bei Ihren Kindern auf einen frühzeitigen Impfschutz. Gemeinsam mit Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt können Sie regelmäßig besprechen, welche Impfungen anstehen und welche gegebenenfalls aufgefrischt werden sollten. 

Für einige Impfungen werden sogenannte Kombinationsimpfstoffe verwendet, bei denen mit nur einer Impfdosis eine Impfung gegen mehrere Krankheiten möglich ist - Ihr Kind erhält somit auch nur eine Spritze. Kombinationsimpfstoffe sind gut verträglich. Zu ihnen gehören

  • der von der STIKO empfohlene Sechsfach-Impfstoff gegen Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung (Poliomyelitis), Haemophilus influenzae Typ b (Hib), Pertussis und Hepatitis B sowie
  • die Kombinationsimpfstoffe gegen Masern, Mumps, Röteln (MMR) und ggf. Varizellen (MMRV).

Was ist mit der Corona-Impfung für Kinder?

Die STIKO empfiehlt die Covid-19-Impfung für Jugendliche und Kinder ab sechs Monaten, wenn sie aufgrund einer Grunderkrankung anfälliger für einen schweren Verlauf oder einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Außerdem gilt die Empfehlung für Personen, die in Pflegeeinrichtungen leben, sowie für Jugendliche, die in medizinischen oder pflegerischen Berufen arbeiten und daher einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, sich anzustecken. Dieser Gruppe wird empfohlen, sich jedes Jahr im Herbst erneut impfen zu lassen. Es gibt jedoch eine Ausnahme: Kinder und Jugendliche, die zu einer Risikogruppe gehören, können auf die jährliche Auffrischimpfung verzichten, wenn sie immungesund sind und im vergangenen Jahr eine Covid-19-Infektion durchgemacht haben. Auf eine Impfung sollte auch in diesem Fall allerdings nur nach Absprache mit einer Ärztin oder einem Arzt verzichtet werden. 

Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ohne Vorerkrankungen empfiehlt die STIKO eine Impfung derzeit nicht (Stand: Januar 2024). 

Besprechen Sie die Frage, ob Ihr Kind gegen Covid-19 geimpft werden sollte, immer mit Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt. Neben möglichen Vorerkrankungen können zum Beispiel auch Risikofaktoren von Angehörigen oder die individuelle Lebenssituation eine Rolle spielen.

In jeder Klasse zwei Kinder nicht ausreichend geimpft 

In jeder Klasse mit 28 Schülerinnen und Schülern sitzen statistisch gesehen mindestens zwei Kinder, die nicht ausreichend geimpft sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine Forsa-Umfrage im Auftrag der TK.

Acht von zehn Eltern, deren Kinder nicht alle Schutzimpfungen erhalten haben, gaben in der TK-Umfrage an, dass sie einige davon für nicht notwendig hielten. Drei Viertel von ihnen haben Angst vor Impfschäden und Nebenwirkungen. Und fast die Hälfte war der Meinung, dass die sogenannten Kinderkrankheiten das Immunsystem stärken.

TK-Impfexperte Maik Findeisen hält dagegen: "Die Impfungen schützen Babys und Kleinkinder vor Infektionen, an denen sie häufig deutlich schwerer erkranken als ältere Kinder oder Erwachsene." Zudem seien die modernen Impfstoffe gut verträglich und Nebenwirkungen träten nur in seltenen Fällen auf. Auch Mehrfachimpfungen mit bis zu sechs Impfstoffen stellten laut Findeisen grundsätzlich kein Problem dar. "Deshalb ist es wichtig, möglichst früh mit dem Aufbau des Impfschutzes gegen Tetanus, Hepatitis B und Co. zu beginnen", erklärt Findeisen. "Dann können Eltern sicher sein, dass ihr Kind ausreichend geschützt ist." Der Schutz hält bei einigen Impfungen ein Leben lang, bei anderen muss er im Erwachsenenalter aufgefrischt werden.

Immunsystem der Kleinen nicht überfordert

Manche Eltern sind unsicher, ob die von der STIKO empfohlenen Impfungen das Immunsystem ihres Babys überfordern könnten. "Die Sorge ist unbegründet", gibt Findeisen auch hier Entwarnung. Die Impfungen stärkten das Immunsystem des Neugeborenen, das sich ab der Geburt generell mit einer Vielzahl von Keimen auseinandersetzen müsse.

Erwachsene

Bei den meisten Impfungen reicht eine Grundimmunisierung im Kindes- und Jugendalter aus. Trotzdem ist es sinnvoll, wenn Sie Ihren Impfstatus etwa alle zehn Jahre von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt überprüfen lassen, um Impfungen gegebenenfalls aufzufrischen. Nehmen Sie dafür Ihren Impfausweis mit in die ärztliche Praxis. 

Ein ausreichender Impfschutz gegen Tetanus (Wundstarrkrampf), Diphtherie, Pertussis, Masern und Poliomyelitis (Kinderlähmung) ist auch für Erwachsene wichtig. Bei Tetanus und Diphtherie sind nach einer Grundimmunisierung alle zehn Jahre Auffrischimpfungen erforderlich, um den Impfschutz zu erhalten.

Für Erwachsene über 60 Jahre empfiehlt die STIKO außerdem Impfungen gegen Covid-19, Pneumokokken und Influenza. In dieser Altersgruppe sollte auch eine Grundimmunisierung gegen Herpes zoster erfolgen.