Impfung gegen Haemophilus influenzae Typ b (Hib)
Das Bakterium Haemophilus influenzae Typ b, kurz Hib, kann schwere Infektionen hervorrufen. Die Schutzimpfung wird in Deutschland seit 1990 von der STIKO empfohlen. Seitdem treten nur noch vereinzelt Hib-bedingte Krankheitsfälle auf.
Der Erreger wird durch die sogenannte Tröpfcheninfektion, etwa über Husten oder Niesen, übertragen. Eine Infektion mit Hib kann zu schweren Erkrankungen wie einer Hirnhautentzündung , einer Epiglottitis (Kehldeckelentzündung), einer Lungenentzündung oder auch einer Sepsis (Blutvergiftung) führen. Besonders bei Säuglingen und Kleinkindern können Hib-Infektionen sehr schwer verlaufen und schnell lebensbedrohlich werden.
Die Impfung
Art des Impfstoffs
Gegen Hib wird ein sogenannter Totimpfstoff, also ein Impfstoff mit inaktivierten Krankheitserregern, eingesetzt. Im Rahmen der Grundimmunisierung empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Kombinationsimpfung gegen Hib, Diphtherie , Tetanus , Pertussis (Keuchhusten) , Poliomyelitis (Kinderlähmung) und Hepatitis B . Ein monovalenter Impfstoff gegen Hib, der also einzig gegen diesen Erreger wirkt, ist in Deutschland nicht verfügbar.
Wirksamkeit
Gemäß Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) gilt die Schutzimpfung nach vollständiger Grundimmunisierung als sehr wirksam. Seit diese in Deutschland und anderen Mitgliedsstaaten der WHO als Standardimpfung eingeführt wurde, sanken die Zahlen der Hib-Infektionen mit schwerem Verlauf und der Todesfälle bei Kindern um bis zu 90 Prozent.
Impfreaktionen und Nebenwirkungen
Die Impfung gegen Hib ist allgemein gut verträglich. Eine unmittelbare Reaktion auf die Impfung kann in Form einer Rötung, Schwellung oder von Schmerzen an der Einstichstelle auftreten. Des Weiteren können grippeähnliche Beschwerden wie Müdigkeit, Gliederschmerzen und Fieber sowie Magen-Darm-Probleme auftreten. Auch geschwollene Lymphknoten sowie eine Infektion der oberen Atemwege sind möglich. Diese Beschwerden lassen in der Regel innerhalb weniger Tage nach.
Sehr selten kommt es zu Nebenwirkungen wie einem Fieberkrampf oder einem kurzweiligen Schockzustand.
Die Impfreaktionen und Nebenwirkungen können je nach Kombinationsimpfstoff leicht variieren.
Wer sollte sich gegen Hib impfen lassen?
Altersbezogene Impfempfehlung - über TK-Gesundheitskarte
Da Hib-Infektionen insbesondere für Säuglinge und Kleinkinder gefährlich sein können, empfiehlt die STIKO eine frühe Grundimmunisierung. Nach der Schutzimpfungsrichtlinie (SI-RL) des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) erfolgen die Schutzimpfungen im Alter von zwei, vier und elf Monaten. Für Frühgeborene ist eine zusätzliche Impfstoffdosis im Alter von drei Monaten vorgesehen.
Bei fehlender oder unvollständiger Grundimmunisierung kann im Alter von ein bis vier Jahren eine Nachholimpfung mit einer Impfstoffdosis erfolgen. Ab einem Alter von fünf Jahren empfiehlt die STIKO die Impfung lediglich in bestimmten Fällen (siehe nächster Abschnitt).
Medizinische Impfempfehlung - über TK-Gesundheitskarte
Menschen mit fehlender Milz (Asplenie) oder eingeschränkter Milzfunktion haben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Falls keine Grundimmunisierung durchgeführt wurde, wird ihnen unabhängig vom Alter eine einmalige Impfung gegen Hib empfohlen.