Impfung gegen Tetanus (Wundstarrkrampf)
Tetanus, auch Wundstarrkrampf genannt, ist eine schwere Infektionskrankheit, die Krämpfe und Lähmungserscheinungen hervorrufen kann. Der Erreger ist weltweit verbreitet. In Deutschland zählt die Tetanus-Schutzimpfung zu den sogenannten Standardimpfungen.
Die Erkrankung wird durch das Gift des Bakteriums Clostridium tetani ausgelöst. Dieses ist sehr widerstandfähig: Seine Sporen verbergen sich zum Beispiel in Schmutz, Erde, Hausstaub oder Tierkot und können bereits über kleine Hautverletzungen in den Körper eindringen. Hygienische Maßnahmen allein bieten daher keinen ausreichenden Schutz vor einer Infektion.
Tetanus äußert sich zunächst durch eher unspezifische Beschwerden, zum Beispiel Kopfschmerzen, Unruhe oder ein allgemeines Krankheitsgefühl. Im weiteren Verlauf treten Muskelanspannungen und Krämpfe auf, die sich nach und nach über den Körper ausbreiten. Erreichen die Krämpfe die Atem- oder Herzmuskulatur, kann die Erkrankung lebensbedrohlich werden.
Eine Schutzimpfung gegen Tetanus kann auch noch nach einer Verletzung beziehungsweise im Zuge ihrer Behandlung erfolgen. Allerdings ist bereits bei kleinen Schrammen eine Infektion möglich, sodass diese eventuell zunächst unbemerkt bleibt. Zudem muss der Impfstoff unmittelbar nach Zuziehen der Verletzung gegeben werden, um effektiv gegen den Erreger wirken zu können. Zur Vorbeugung wird daher eine Grundimmunisierung empfohlen. Wie eine Tetanus-Infektion behandelt wird, erfahren Sie in unserem Artikel über die Erkrankung Tetanus .
Die Impfung
Art des Impfstoffs
Der Impfstoff ist ein sogenannter Totimpfstoff: Er enthält das unschädlich gemachte Gift des Erregers. In der Regel wird der Impfstoff als Kombinationsimpfung verabreicht (siehe Grundimmunisierung und Auffrischimpfung).
Impfreaktionen und Nebenwirkungen
Die Tetanus-Schutzimpfung wird meist gut vertragen. Als Impfreaktionen können etwa eine Rötung, Schwellung oder Schmerzen an der Einstichstelle auftreten. Zudem kann es zu grippeähnlichen Symptomen wie Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, geschwollenen Lymphknoten oder Fieber kommen. Auch eine Infektion der oberen Atemwege ist möglich. Diese Beschwerden klingen meist innerhalb weniger Tage wieder ab.
Nebenwirkungen wie allergische Reaktionen der Haut sind sehr selten. In Einzelfällen wurden ein anaphylaktischer Schock und Erkrankungen des Nervensystems beobachtet.
Wer sollte sich wann gegen Tetanus impfen lassen?
Altersbezogene Impfempfehlung - über TK-Gesundheitskarte
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Schutzimpfung allen Personen, die über keinen oder nur über einen unvollständigen Impfschutz gegen Tetanus verfügen.
Grundimmunisierung
Die Grundimmunisierung erfolgt gemäß der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) bei Säuglingen durch drei Impfungen im Alter von zwei, vier und elf Monaten. Frühgeborene erhalten eine zusätzliche Impfstoffdosis im Alter von drei Monaten. In der Regel wird jeweils eine Kombinationsimpfung gegen Tetanus, Diphtherie , Poliomyelitis (Kinderlähmung), Pertussis (Keuchhusten), Haemophilus influenzae Typ b (Hib) sowie Hepatitis B verabreicht.
Eine unvollständige Grundimmunisierung muss nicht neu begonnen werden, sondern wird lediglich durch die noch fehlenden Impfstoffdosen vervollständigt.
Auffrischimpfung
Die erste Auffrischimpfung ist im Alter von fünf bis sechs Jahren vorgesehen. Dabei kann auch der Impfschutz gegen Diphtherie und Pertussis aufgefrischt werden. Die zweite Auffrischung, die im Alter von neun bis 16 Jahren erfolgt, kann als Kombinationsimpfung gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis und Poliomyelitis verabreicht werden.
Die STIKO empfiehlt Erwachsenen ab 18. Jahren, alle zehn Jahre ihren Tetanus-Impfschutz zu erneuern. Die Auffrischimpfung sollte mit einem Kombinationsimpfstoff zusammen mit den übrigen Standardimpfungen (Diphtherie, Pertussis, gegebenenfalls Polio) erfolgen. Halten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, wann welche Impfung bei Ihnen aufgefrischt werden kann.
Darüber hinaus wird Schwangeren empfohlen, ihren Tetanus-Impfstatus zu überprüfen. Denn durch einen vollständigen Impfschutz der Mutter kann das Risiko des sogenannten neonatalen Tetanus beim neugeborenen Kind gesenkt werden. Besprechen Sie mit Ihrer Gynäkologin beziehungsweise Ihrem Gynäkologen, ob und wann eine Impfung bei Ihnen sinnvoll ist.