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Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) hängt in einem hohen Maße mit dem Rauchen zusammen. Aber nicht nur das Inhalieren von Schadstoffen in Zigaretten, sondern auch Luftschadstoffe wie Feinstaub gelten nach neuesten Erkenntnissen zu den Auslösern der COPD und von akuten Verschlechterungen. Fachleuten zufolge könnten die Hälfte aller weltweiten COPD-Fälle durch Luftverschmutzung ausgelöst sein. Besonders gefährdet sind offenbar Frauen, wobei die Ursachen dafür noch nicht geklärt sind.

Wichtig zu wissen: Feinstaub kann laut Umweltbundesamt einen natürlichen Ursprung haben, wie Vulkane oder durch menschliches Handeln entstehen. Typische Quellen für "hausgemachten" Feinstaub sind Abgase von Autos, Heizwerken, Verbrennungsanlagen, aber auch von Öfen und offenen Kaminen. In der Landwirtschaft entstehen gasförmige Vorläuferstoffe beispielsweise in der Tierhaltung, die dann in der Luft zu Feinstaub reagieren. Je nach Größe der Staubteilchen gelangen die Partikel mit der Atmung bis in die feinsten Bronchien und Lungenbläschen. Dort treffen sie bei COPD auf chronische vorgeschädigte Atemwege, die auf Feinstaub besonders empfindlich reagieren.

So entwickelt sich Feinstaub

Außen

In Ballungsgebieten, an stark befahrenen Straßen und vor allem im Sommer steigt die Konzentration von Feinstaub in der Außenluft immer wieder stark an. Wird in dieser Zeit gelüftet, gelangt zu viel Feinstaub in die Wohnräume. 

  • Weil das regelmäßige Lüften der Bildung von Schimmel vorbeugt und daher wichtig ist, sollte man zu einem Zeitpunkt lüften, an dem die Feinstaub-Konzentration möglichst gering ausfällt. Dies können der frühe Morgen und die Abendstunden sein. Geschlossene Fenster beim Autofahren senken ebenfalls die Belastung.

Unser Tipp: Ein Blick auf die Wetter-App im Smartphone hilft dabei, die aktuelle Schadstoffbelastung vor Ort zu prüfen. Außerdem bietet das Umweltbundesamt im Internet deutschlandweite Karten zu regionalen Tageswerten, an denen Sie sich orientieren können.

Innen

Spätestens mit Beginn der Heizperiode sollten Menschen mit COPD bewusst gegen steigenden Feinstaub in der Innenluft, also in Wohnungen und Büros vorgehen. Eine Studie der Universität Seoul aus Korea untersuchte, welche Maßnahmen hierbei besonders hilfreich sind. Vorgestellt wurde sie auf dem diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). 

  • Gezielte Maßnahmen könnten die Auswirkungen von Feinstaub in Innenräumen deutlich senken. Dazu gehören neben dem Verzicht auf Tabakrauch u.a. der Einsatz von Innenraumfiltern, das regelmäßige Lüften und nasse Wischen von Böden und Möbelflächen.

Wichtig zu wissen: Räume, in denen geraucht wird, weisen im Durchschnitt eine dreimal höhere Belastung mit Feinstaub auf als die Außenluft. Wer trotz aller Warnungen nicht mit dem Rauchen aufhören kann oder will, sollte deshalb für jede Zigarette nach draußen gehen. Verzichten Sie möglichst auch auf Kerzen und jede Art von Duftstäbchen und schalten Sie beim Kochen und Braten den Dampfabzug ein oder lüften Sie kurz.

Basiswissen Feinstaub: Das kann jeder Einzelne tun

Der gesundheitlichen Belastung durch Feinstaub sind Sie nicht "ausgesetzt", sondern können ganz konkret etwas dagegen tun. Je mehr Menschen sich daran orientieren und danach handeln, desto besser ist es für uns alle.

  • Nutzen Sie möglichst oft öffentliche Verkehrsmittel oder gehen Sie zu Fuß.

  • Wer mit dem Auto fährt, sollte die Geschwindigkeit reduzieren und Fahrgemeinschaften bilden.

  • Beschränken Sie den Verzehr von Fleisch auf maximal ein bis zweimal pro Woche.

  • Legen Sie Wert auf energiesparende und emissionsarme Gebäudeheizungen.

  • Verzichten Sie auf offene Kamine und die Holzverbrennung im Garten.