Holistic Food: Jeder Mensch is(s)t anders
Holistische Ernährung - das klingt ja erst mal sehr futuristisch! Aber eigentlich bedeutet es nur, einen ganzheitlichen Blick darauf zu werfen, was wir essen, wie und warum wir essen. Es lohnt, sich dieses Konzept genauer anzuschauen.
"Der Mensch ist, was er isst." Dieser viel zitierte Sinnspruch ist heute aktueller denn je. Denn weltweit leiden immer mehr Menschen unter den Folgen eines ungesunden Lebensstils. Laut einer Studie ist jeder fünfte Todesfall pro Jahr auf eine mangelhafte Ernährung zurückzuführen.
Um dem vorzubeugen, kann eine ganzheitliche Idee helfen. Bei diesem Konzept gibt es kein "Schema F", sondern die Ernährung wird individuell angepasst und somit langfristig auf gesund umgestellt. Und dieser Ansatz ist unbedingt zukunftsträchtig: Denn je bedürfnisorientierter wir uns ernähren, desto besser können wir die Ernährungsform - im Gegensatz zu einer Diät - langfristig in ein gesundes Leben integrieren.
Darüber hinaus betrachtet eine holistische Ernährung nicht nur den Menschen selbst, sondern auch die Ressourcen um ihn herum und die Zugänglichkeit zu bestimmten Lebensmitteln. Heimisch angebautes Obst und Gemüse sowie nachhaltig produzierte Nahrungsmittel sind häufig nicht nur gesünder, sondern schützen durch eine bessere Klimabilanz auch den Planeten. Wie das Ganze funktioniert, erfahren Sie hier.
Holistic Food: Der Blick aufs große Ganze
Die holistische Ernährung betrachtet den Menschen grundsätzlich in seiner ganzen Persönlichkeit - also als Einheit von Körper, Geist und Seele. Das Ziel ist es, diese drei Ebenen wieder in ein Gleichgewicht zu bringen. Es geht also nicht nur um die Qualität der Nahrung, sondern auch immer um den Gesamtkontext: also um individuelle Lebensumstände, Vorerkrankungen, Gewohnheiten, Vorlieben, Genetik, seelische Probleme, Familiensituationen, die Schlafqualität und andere äußere Einflüsse.
So ergeben sich beinahe für jeden Menschen andere Empfehlungen, Ratschläge oder Richtlinien. Die Devise lautet: Ernährung kann erst einen positiven Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben, wenn sie auf die jeweilige Person und ihre Umstände zugeschnitten ist.
Der erste Schritt zu einer ganzheitlichen Ernährung lautet also, den Blick nach innen zu richten und intuitiv auf die eigenen Bedürfnisse zu hören. Das ist allerdings oft leichter gesagt als getan. Unser interaktiver TK-Coach kann hier unterstützen: Es vermittelt umfangreiches Wissen, inspiriert mit vielseitigen Rezepten und hilft dabei, einen Überblick über das eigene Essverhalten zu bekommen.
Essgewohnheiten umstellen
Essen für die (mentale) Gesundheit?
Einen besonderen Stellenwert haben dabei die emotionalen Aspekte des Essens: Denn unser Darm hat einen erheblichen Einfluss auf unsere Psyche. Er besitzt ein eigenes Nervensystem, das mit über 100 Millionen Nervenzellen ausgestattet ist. Damit kommuniziert er ständig mit unserem Gehirn. Darüber hinaus beherbergt der Darm neben einer Vielzahl von Bakterien auch den größten Teil unseres Immunsystems. Es handelt sich also um ein hochkomplexes Organ, das sowohl unsere physische als auch unsere psychische Gesundheit beeinflusst.
Demzufolge können auch die Lebensmittel, die wir essen, eine direkte Wirkung auf Körper und Stimmung haben. Der Gemütszustand wiederum steuert nachweislich unser Essverhalten. Oft greifen wir aus Kummer oder Stress zu zuckerhaltigen Nahrungsmitteln, wie beispielsweise Schokolade. Das liegt daran, dass dadurch der Serotoninspiegel erhöht wird, was zur Verbesserung unserer Stimmung führt.
Holistic Food
Andererseits gibt es auch Menschen, bei denen negative Gefühle eher zu einem geringeren Appetit führen. Welche Wirkungen Emotionen auf unser Essverhalten haben, ist also eine sehr individuelle Angelegenheit.
Grundlegende Prinzipien der ganzheitlichen Ernährung
Bei der holistischen Ernährung gibt es weder einen "erhobenen Zeigefinger" noch starre Regeln, an die man sich halten muss. Hier stehen vielmehr Balance, Freude und Genuss im Vordergrund. Das Konzept von Holistic Food kann also durchaus als eigener Lebensstil verstanden werden. Und auch wenn der ideale Ernährungsplan für jeden Menschen anders aussieht, gibt es Grundprinzipien und Tipps, an denen man sich orientieren kann:
- Setzen Sie auf hochwertige Nahrungsmittel: Natürlich sollte auch die Auswahl der Nahrung ganzheitlich betrachtet werden. Greifen Sie deshalb immer zu frischen, biologischen und möglichst saisonalen Lebensmitteln. Empfehlenswert ist außerdem, den Anteil an Gemüse und Früchten deutlich zu erhöhen. So sorgen Sie dafür, dass die Mahlzeiten ausgewogen und möglichst nährstoffreich sind.
- Setzen Sie auf das "gewisse Extra": Neben ausreichend Ballaststoffen wirken sich auch gesunde Fette und hochwertige (pflanzliche) Eiweißquellen positiv auf die Darmgesundheit aus. Um das Bestmögliche aus der Nahrung herauszuholen, können Sie Ihre Speisen außerdem mit passenden Gewürzen und gesunden Extras wie beispielsweise Nüssen verfeinern.
- Essen Sie langsam und bewusst: Während Sie essen, sollten Sie nicht arbeiten, fernsehen oder im Internet surfen. Das lenkt ab und beeinflusst den Genuss. Setzen Sie sich lieber in Ruhe hin und achten Sie auf eine entspannte Atmosphäre.
- Achten Sie auf Ihr Hungergefühl: Sich holistisch zu ernähren bedeutet, seinem Körper genau das zu geben, was er braucht. Hören Sie in sich hinein und essen Sie nur dann, wenn Sie wirklich Hunger verspüren.
- Halten Sie feste Mahlzeiten ein: Wer sich zu den Mahlzeiten nicht richtig satt isst, fängt schneller an zu "snacken". Empfehlenswert sind deswegen feste Essenszeiten. Wer gerne nascht, sollte süße Sachen am besten als Nachtisch direkt nach der Hauptmahlzeit essen. So vermeiden Sie später Heißhungerattacken und der Körper hat genügend Zeit, um zu verdauen.
- Lösen Sie sich von den Begriffen "richtig" und "falsch": Holistic Food kann helfen, das eigene Ernährungsverhalten zu hinterfragen und zu verbessern. Allerdings ohne Selbstverurteilung oder Schuldgefühle. Auf dem Teller landet das, was man gerne isst und was einem guttut.