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Warum ist das Risiko, an Osteoporose zu erkranken, für Frauen höher?

Das liegt vor allem daran, dass mit dem Beginn der Menopause weniger Östrogene produziert werden. Durch den Wegfall werden knochenabbauende Zellen stimuliert. Bei dem Mann ist dieser Prozess sehr verlangsamt und tritt erst später ein.

Ab der Menopause sollten Frauen ihren Knochen also besondere Beachtung schenken?

Genau, denn ab diesem Moment steigt das Osteoporose-Risiko. Wenn aber der Knochen bis dahin normal war, braucht man sich nicht direkt Sorgen machen. Es dauert für gewöhnlich noch viele Jahre, bis wirklich der erste Bruch auftritt. Die Krankheit manifestiert sich oft erst mit 60 oder 70 Jahren.

Können Vorerkrankungen oder bestimmte Medikamente das Risiko erhöhen? 

Auf jeden Fall. Vor allem Cortison-Behandlungen können einen Einfluss auf die Knochen haben. Wenn also mal eine Cortison-Therapie stattfand, etwa für Magen-Darm-Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Autoimmunerkrankungen, sollte man langfristig die Knochendichte im Blick behalten. Das gleiche gilt für Menschen mit Diabetes Typ 1 oder wenn man schon im jungen Alter mehrfach Knochenbrüche durch kleinere Unfälle hatte, also zum Beispiel beim Fahrradfahren oder Skilaufen. Und natürlich, wenn man familiär vorbelastet ist, denn Osteoporose wird vererbt.

Wie erkenne ich Signale denn frühzeitig? 

Das ist gar nicht so einfach, häufig wird Osteoporose wirklich erst durch eine Messung der Knochendichte offengelegt. In vielen Fällen erkennen wir die Erkrankung also erst, wenn es einen akuten Vorfall wie eine Fraktur gibt.

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Wie kann ich schon in jungen Jahren vorsorgen?

Im Prinzip geht es darum, einen gesunden Lebensstil zu führen, das beugt Osteoporose ebenso wie diversen anderen Krankheiten vor. Also aufs Rauchen verzichten  und auf ein natürliches Körpergewicht - gerade Untergewicht kann brüchige Knochen begünstigen - und eine gesunde Ernährung  achten. In Hinblick auf Osteoporose empfehle ich die mediterrane Kost, da sie ausgewogen ist und viele Omega-3-Fettsäuren enthält. Außerdem brauchen Knochen ausreichend Protein , darauf sollte man gerade bei einem vegetarischen oder veganen Lebensstil achten.

Wie sieht es mit Sport aus?

Bewegung ist in jedem Alter sehr wichtig. Aber gerade mit dem Einsetzen der Menopause macht es Sinn, den Fokus auf knochenstärkenden Sport zu legen. Schwimmen und Fahrradfahren sind für den Kreislauf super, aber der Körper braucht auch Übungen, die Knochen und Muskeln bewusst belasten, um sie zu stärken. Dafür eigenen sich vor allem Sportarten, die wir im Stehen ausführen. Das müssen gar keine extremen Sachen sein, Tai-Chi oder schnelles Spazierengehen sind zum Beispiel super. Zusätzlich empfehle ich ein Krafttraining für die Wirbelsäule .

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Und wenn bei mir schon Osteoporose diagnostiziert wurde?

Dann übt man gerade am Anfang erst mal mit einer Physiotherapeutin oder einem Physiotherapeuten. Außerdem ist ein ärztlicher Rat empfehlenswert, um zu wissen, was je nach Knochendichte noch möglich ist und was nicht. Da muss man wirklich sehr individuell schauen, wie viel Kraft noch da ist und was dem Körper guttut.

Gibt es Nahrungsergänzungsmittel, die gut für die Knochen sind?

Es gibt gute Daten für Omega-3-Fettsäuren und für Vitamin B12 als Nahrungsergänzungsmittel. Das ist vor allem für Menschen interessant, die sich pflanzlich ernähren. Außerdem ist Vitamin D ein großes Thema in der Osteoporose-Forschung. Es ist viel diskutiert und umstritten, ob man es zusätzlich einnehmen sollte, da es - theoretisch - auch vom Körper selbst gebildet werden kann. Dafür braucht man aber ausreichend Sonnenlicht, das können unsere Winter in Nordeuropa gar nicht abbilden. Außerdem verhindert schon Lichtschutzfaktor 8 die Vitamin-D-Produktion. Ein ausgeglichener Vitamin-D-Haushalt hilft den Knochen auf jeden Fall, ebenso ausreichend Kalzium. Mit Nahrungsergänzungsmitteln kann man Knochenbrüche natürlich nicht komplett verhindern, aber sicherlich präventiv davor schützen.

Wichtig zu wissen

Auch Nahrungsergänzungsmittel können unerwünschte Wirkungen haben. Außerdem kann es zu Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten kommen. Daher sollten Sie die Einnahme von  Nahrungsergänzungsmitteln immer vorab mit Ihrer behandelnden Ärztin, bzw. Arzt besprechen.

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