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Vor speziellen Knochenuntersuchungen finden normalerweise Voruntersuchungen statt - meist ein ausführliches Gespräch (Anamnese), eine körperliche Untersuchung und bei Bedarf auch Blutuntersuchungen. Die Voruntersuchungen helfen zu entscheiden, ob und welche weiteren Diagnoseverfahren sinnvoll sind - und schützen damit auch vor unnötigen Behandlungen. Sie sind zudem wichtig, um die Ergebnisse bildgebender Untersuchungen richtig einzuschätzen.

Während sich zum Beispiel ein Knochenbruch auf einem Röntgenbild leicht feststellen lässt, sagt es bei Rückenschmerzen nur wenig aus. Moderne hochauflösende Untersuchungsgeräte zeigen oft Veränderungen an Knochen, Sehnen oder Knorpeln, die keine gesundheitliche Bedeutung haben. Einmal entdeckt, werden solche Veränderungen dennoch leicht zum Anlass für unnötige Behandlungen.

Nicht zuletzt können Knochenuntersuchungen Nebenwirkungen haben oder mit einer Strahlenbelastung einhergehen. Es gibt also gute Gründe, mit solchen Diagnoseverfahren zurückhaltend zu sein.

Röntgenuntersuchung

Röntgenaufnahmen eignen sich besonders zur Darstellung von Knochen, weniger zur Untersuchung von Weichteilen. Der Grund: Unterschiedliche Arten von Gewebe lassen unterschiedlich viel Röntgenstrahlung durch. Wegen ihrer Dichte fangen Knochen fast die ganze Strahlung auf und sind daher deutlich als weiße oder graue Konturen auf dem Röntgenbild zu erkennen. Dagegen lassen weiche Gewebe wie Fett und Muskeln die Strahlung durch und bleiben im Röntgenbild schwarz.

Da Röntgenuntersuchungen immer mit einer Strahlenbelastung einhergehen, sollten sie nur gemacht werden, wenn sie medizinisch notwendig sind. Schwangere Frauen dürfen nur im Notfall geröntgt werden.

Wann wird sie eingesetzt?

Geröntgt wird beispielsweise, um Knochenbrüche, Fehlstellungen oder Gelenkerkrankungen wie Arthrose festzustellen. Röntgenuntersuchungen werden auch eingesetzt, um Operationen zu planen oder nach einer Operation den Sitz einer Prothese zu überprüfen. In der Zahnmedizin können mit Röntgenbildern unter anderem Erkrankungen an den Zahnwurzeln festgestellt werden.

Wie läuft sie ab?

Vor der Untersuchung entkleidet man den Körperabschnitt, der geröntgt werden soll, und legt Schmuck ab. Je nach Körperteil wird im Sitzen, Liegen oder Stehen untersucht. Der Körper befindet sich während des Röntgens zwischen der Strahlenquelle und dem Aufnahmegerät. Wegen der Strahlenbelastung werden die Geschlechtsorgane, wenn möglich, mit einer Bleischürze abgeschirmt. Auch das medizinische Personal schützt sich in der Regel durch eine Bleischürze oder verlässt kurz den Röntgenraum. Die Aufnahme selbst dauert nur wenige Sekunden.

Computertomografie

Eine Computertomografie (CT) ermöglicht genauere Röntgenaufnahmen des Körpers. Dazu schickt das Gerät die Röntgenstrahlung aus unterschiedlichen Richtungen durch den Körper. Außerdem wird nicht die ganze Untersuchungsregion auf einmal durchstrahlt, sondern immer nur dünne Scheiben ("Schichten"). Manchmal wird vor der Untersuchung ein Kontrastmittel gegeben, um bestimmte Strukturen auf dem Röntgenbild sichtbarer zu machen.

Aus den Informationen der einzelnen Aufnahmen berechnet der Computer ein mehrdimensionales Schnittbild der jeweiligen Körperregion. Eine CT-Aufnahme geht mit einer deutlich höheren Strahlenbelastung einher als eine einfache Röntgenuntersuchung.

Wann wird sie eingesetzt?

Eine Computertomografie wird unter anderem eingesetzt, um Veränderungen der Knochen zu sehen, die auf einem klassischen Röntgenbild nicht oder nicht eindeutig zu erkennen sind. So können zum Beispiel Knochenbrüche, Knochentumoren und abgestorbenes Knochengewebe genauer dargestellt und verortet werden.

Wie läuft sie ab?

Bei dieser Untersuchung wird man liegend durch ein ringförmiges CT-Gerät geschoben. Dabei rotiert eine Röntgenquelle im CT-Gerät um die ausgewählte Körperregion. Die Untersuchung dauert, je nach Größe der zu untersuchenden Region, etwa 5 bis 30 Minuten.

Magnetresonanztomografie (Kernspintomografie)

Eine Magnetresonanztomografie (MRT) eignet sich besonders gut, um Weichteile wie Muskeln, Bänder oder Gelenkknorpel darzustellen.

Auch bei einer Magnetresonanztomografie werden detaillierte Schnittaufnahmen des Körpers erstellt. Dabei kommen jedoch keine Röntgenstrahlen zum Einsatz, sondern Magnetfelder und Radiowellen. Das Verfahren wird auch Kernspintomografie genannt.

Vereinfacht gesagt, misst das MRT-Gerät (Kernspintomograf) die Aktivität in den Wasserstoffatomen des Körpers. Die so gemessenen Signale werden in Bildinformationen umgewandelt und auf einem Computer als zwei- oder dreidimensionale Abbildungen von Knochen, Gelenken und Weichteilen dargestellt.

Wann wird sie eingesetzt?

Ein MRT wird unter anderem bei Erkrankungen der Knie, Schulter oder Wirbelsäule eingesetzt. MRT-Aufnahmen können beispielsweise Bandscheibenvorfälle, Meniskusverletzungen oder Sehnenverletzungen an der Schulter sichtbar machen.

Wer ein metallhaltiges Implantat hat, darf unter Umständen nicht mit einem MRT-Gerät untersucht werden. Dies gilt zum Beispiel für Menschen mit einem Herzschrittmacher.

Wie läuft sie ab?

Das MRT-Gerät ist ein großes röhrenartiges Gerät, in dem sich spezielle Spulen befinden, die die Magnetfelder und Radiowellen erzeugen. Für die Untersuchung nimmt man auf einer Liege Platz, die dann ganz oder teilweise in eine Röhre gefahren wird - je nachdem, welcher Körperteil untersucht werden soll. Während der Messungen sind laute Klopfgeräusche zu hören.

Für einige Menschen ist die Untersuchung wegen der räumlichen Enge und der ungewohnten Geräusche belastend. Insgesamt dauert eine Magnetresonanztomografie etwa 15 bis 30 Minuten. Mittlerweile gibt es in manchen Praxen und Krankenhäusern auch offene MRT-Geräte, die für Menschen mit Platzangst oder starkem Übergewicht eine Alternative sein können.

Knochendichtemessung (Osteodensitometrie)

Bei einer Knochendichtemessung wird der Mineralsalzgehalt der Knochen bestimmt. Aus diesen Ergebnissen lassen sich Rückschlüsse auf die Stabilität der Knochen ziehen. Die Knochendichte wird mit einer speziellen Röntgenmethode ermittelt, der sogenannten DEXA oder DXA (Abkürzung für die englischen Bezeichnung "Dual Energy X-Ray Absorptiometry").

Bei der DEXA werden schwache Röntgenstrahlen durch die Knochen der Lendenwirbelsäule und des Oberschenkelhalses geleitet. Während der Untersuchung wird gemessen, wie durchlässig die Knochen für die Röntgenstrahlen sind: Je mehr Strahlen sie durchlassen, desto geringer ist die Knochendichte. Die Strahlenbelastung bei der Untersuchung ist schwächer als bei einer normalen Röntgenaufnahme.

Altersbedingte Veränderungen an der Wirbelsäule können die Aussagekraft der Knochendichtemessung beeinträchtigen. Deshalb wird dann eher am Oberschenkel gemessen - es sei denn, jemand hat zwei künstliche Hüftgelenke.

Wann wird sie eingesetzt?

Eine Knochendichtemessung kann eingesetzt werden, um Osteoporose festzustellen. Wie hoch das Risiko für einen Knochenbruch ist, hängt aber nicht allein von der Knochendichte ab. Daher sollte der ermittelte Knochendichte-Wert immer zusammen mit anderen Risikofaktoren und dem allgemeinen Gesundheitszustand betrachtet werden.

Wie läuft die Untersuchung ab?

Für eine DEXA legt man sich auf der Untersuchungsliege flach auf den Rücken. Für die Messung an der Wirbelsäule werden die Beine in einem 90-Grad-Winkel hochgelagert. Zur Messung am Oberschenkelhals werden sie flach ausgestreckt.

Unter der Liege befindet sich die Strahlenquelle, von der die Röntgenstrahlen ausgehen. Eine Art Messarm bewegt sich dann über den Körper und misst, wie viele Röntgenstrahlen vom Körper aufgenommen werden. Die Untersuchung dauert etwa 5 bis 10 Minuten.

Knochenszintigrafie

Eine Knochenszintigrafie (Skelettszintigrafie) stellt den Stoffwechsel in den Knochen bildlich dar. Dazu wird zunächst eine schwach radioaktive Substanz gespritzt (auch "Tracer" genannt). Sie sammelt sich in den Knochen an, sodass die Stoffwechselaktivität im Knochen auf dem Untersuchungsbild dargestellt werden kann.

Wann wird sie eingesetzt?

Die Untersuchung wird eingesetzt, um zum Beispiel Krebsmetastasen und Entzündungsherde sichtbar zu machen. Da der Stoffwechsel von Tumorgewebe und entzündetem Gewebe besonders aktiv ist, wird die gespritzte Substanz hier stärker gespeichert als in gesundem Gewebe. Die Untersuchung kann aber auch angewendet werden, um abgestorbenes Gewebe zu erkennen: Weil es keinen Stoffwechsel mehr hat, ist es auf dem Untersuchungsbild nicht sichtbar. Eine Knochenszintigrafie bringt ebenfalls eine Strahlenbelastung mit sich.

Wie läuft sie ab?

Zur Vorbereitung wird die radioaktive Substanz in eine Vene gespritzt. Dann wartet man einige Stunden, bis sich die Substanz im Körper verteilt hat. Nach dieser Wartezeit wird im Liegen mit einer speziellen Kamera ein Bild vom Körper aufgenommen. Dazu bewegt sich die Kamera über den Körper.

Knochenbiopsie und Knochenmarkbiopsie

Bei der Knochenbiopsie wird mit einer Nadel etwas Knochengewebe entnommen.

Bei einer Knochenmarkbiopsie wird eine Gewebeprobe aus dem Knochenmark entnommen. Es liegt im Inneren der Knochen und beherbergt die Blutstammzellen, die für die Bildung frischer Blutzellen zuständig sind. Auch Abwehrzellen des Immunsystems werden im Knochenmark gebildet.

Wann wird sie eingesetzt?

Eine Knochenbiopsie ist eine Spezialuntersuchung, die insbesondere bei seltenen Knochentumoren eingesetzt wird.

Eine Knochenmarkbiopsie wird vor allem gemacht, um verschiedene Formen von Blutkrebs festzustellen, zum Beispiel Leukämie.

Wie läuft sie ab?

Zur Vorbereitung wird die Haut im Bereich des betroffenen Knochens örtlich betäubt. Anschließend wird ein kleiner Schnitt gesetzt, durch den die Biopsienadel eingeführt wird.

Bei einer Knochenmarkbiopsie wird in der Regel eine Probe aus dem Beckenkamm entnommen, seltener aus dem Brustbein. Die Probe wird dann im Labor untersucht.