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Mit Osteoporose kann jeder Sturz zu einem Knochenbruch führen. Deshalb ist es nach der Diagnose so wichtig, auf verschiedene Weise etwas zum Schutz der Knochensubstanz zu tun und vorzubeugen. Ab wann die allgemeinen Maßnahmen wie Kalzium und Vitamin D allein nicht mehr ausreichen und weitere Medikamente sinnvoll sind, hängt nicht nur von der Knochendichte ab, sondern von zahlreichen verschiedenen Faktoren. Zum Beispiel haben ältere Menschen grundsätzlich ein höheres Knochenbruchrisiko, wobei Frauen stärker betroffen sind. Diese Risikofaktoren wurden jetzt neu gewichtet und Empfehlungen aktualisiert.

Update: Nach einem Knochenbruch ist mehr Schutz erforderlich

Da sich medizinisches Wissen durch neue Studien und technologische Fortschritte kontinuierlich verändert und erweitert, geben Fachgesellschaften spezielle und detaillierte Empfehlungen heraus, die sogenannten ärztlichen Leitlinien. In der S3-Leitlinie "Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen und Männern ab dem 50. Lebensjahr" wird beispielsweise sehr genau festgelegt, ab welchem Risiko für Knochenbrüche eine medikamentöse Therapie empfohlen werden sollte. Diese ärztliche Leitlinie für Osteoporose haben die zuständigen Fachgesellschaften jetzt aktualisiert.

Zu den wichtigsten Neuerungen der Leitlinie zählt ein Algorithmus, mit dem das individuelle Risiko für Knochenbrüche noch besser berechnet werden kann. Er berücksichtigt über 100 wissenschaftlich geprüfte Risikofaktoren und gewichtet einzelne Faktoren nach neuesten Erkenntnissen. Dabei wurde stärker als bisher berücksichtigt, dass das Risiko für weitere Knochenbrüche in den ersten Jahren nach dem Bruch eines Wirbelkörpers oder des Oberschenkelhalses deutlich erhöht ist.

  • Die Leitlinie empfiehlt deshalb so früh wie möglich nach einem solchen Knochenbruch mit einer Behandlung zu beginnen, beispielsweise mit Wirkstoffen wie den Bisphosphonaten, die den Knochenabbau hemmen, oder knochenaufbauenden Medikamenten.


Unser Tipp: Um von der medikamentösen Behandlung zu profitieren, müssen die Wirkstoffe jeden Tag und korrekt eingenommen werden. Diese sogenannte "Therapietreue" oder "Compliance" stellt die wichtigste Voraussetzung dar, dass die schützende Wirkung auch tatsächlich eintreten kann. Untersuchungen zufolge, nehmen aber viele Menschen nach Ablauf eines Jahres die Medikamente nicht mehr wie verordnet ein. Ob Sie Angst vor Nebenwirkungen haben oder keine Beschwerden spüren, Sie sollten Ihre Medikamente nicht eigenmächtig reduzieren oder absetzen. Sprechen Sie Ihre Bedenken beim nächsten Kontrolltermin in der Arztpraxis offen an.

Wichtig zu wissen: Die Therapie einer Osteoporose erfordert fast immer eine Langzeitbehandlung, die aus einem knochengesunden Lebensstil und Medikamenten besteht. Aber die meisten Wirkstoffe, die bei einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche bei Osteoporose eingesetzt werden, können aufgrund von Nebenwirkungen nicht lebenslang eingenommen werden. Aus diesem Grund sollte die medikamentöse Therapie alle drei bis fünf Jahre gemeinsam mit dem behandelnden Fachteam überdacht werden.

Rundum knochengesund

Medikamente allein reichen nicht aus, um die Knochen vor weiteren Brüchen zu schützen. Eine entscheidende Rolle spielt Ihr eigenes Verhalten, im positiven wie im negativen Sinne. Rückenschonende Bewegungen entlasten die Wirbelsäule, während zum Beispiel ein mit rundem Rücken angehobener Getränkekasten dazu führen kann, dass ein bereits geschwächter Wirbelkörper bricht. Verzichten Sie außerdem so oft wie möglich auf Alkohol und Nikotin. Beide zählen zu den sogenannten "Knochenräubern", wobei Alkohol außerdem das Sturzrisiko erhöht.