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Die Rauschwirkung

Wenn Sie Alkohol trinken, gelangt dieser in erster Linie über das Verdauungssystem in Ihre Blutbahn. Je nachdem,

  • wie viel und
  • wie schnell Sie trinken,
  • ob Sie männlich oder weiblich sind,
  • wie viel Sie wiegen und 
  • wie schnell Ihr Körper den aufgenommenen Alkohol abbauen kann, 

steigt Ihr Alkoholpegel individuell an. Gemessen wird die Konzentration des Alkohols im Blut in Promille. 

Die euphorisierende und entspannende Wirkung des Alkoholkonsums entfaltet sich bis etwa 0,3 Promille. Gleichzeitig verändert sich auch schon Ihr Wahrnehmungsvermögen: Sie können zum Beispiel Entfernungen nicht mehr exakt einschätzen und auch Ihre Urteilsfähigkeit lässt nach.

Schon ab 0,5 Promille entwickeln die meisten Konsumierenden Koordinations- und Konzentrationsstörungen, hören und sehen schlechter und werden reizbarer.

Ab 0,8 Promille verstärken sich Gleichgewichtsstörungen. Alkoholisierte Personen überschätzen ihre Fähigkeiten meist stark - ihr Unfallrisiko steigt.

Spätestens mit 1,0 Promille können sich "ungeübte" Trinker kaum noch klar artikulieren. Sie verlieren ihre Hemmungen und ihre Stimmung schwankt oft zwischen Glückseligkeit, Frustration und Aggression. Kreislaufprobleme und Herz-Rhythmus-Störungen können auftreten. Hohe Trinkmengen können außerdem bis hin zu epileptischen Anfällen, Atemlähmung sowie einem tödlichen Koma führen.

Alkohol und Stimmung

Alkohol, chemisches Ethanol, bewirkt im Gehirn die vermehrte Ausschüttung verschiedener Botenstoffe, die die Stimmung der Konsumierenden beeinflussen können: Gammaaminobuttersäure (GABA) und Serotonin zum Beispiel dämpfen Ängste und wirken beruhigend. Dopamin und Endorphine werden unter anderem mit Euphorie, Tatendrang oder erhöhter Kontaktfreudigkeit in Verbindung gebracht. 

Die Folgen des langfristigen Konsums

Körperliche Schäden

Alkohol kann die Schleimhäute, Organe, Muskeln und Nervenzellen schädigen und so die Entstehung von mehr als 200 Erkrankungen fördern. Welche Schäden auftreten, ist individuell und von Körperorgan zu Körperorgan unterschiedlich. Am häufigsten sind:

Das Hauptabbauprodukt von Alkohol, Acetaldehyd, kann die DNA von Zellen schädigen. Somit steigert schädlicher Alkoholkonsum das Risiko für verschiedene Krebserkrankungen wie Mundhöhlen - und Rachenkrebs, Kehlkopf - und Speiseröhrenkrebs, Leberkrebs , Dick- und Enddarmkrebs sowie bei Frauen auch das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken.

Alkohol hindert den Körper außerdem daran, Nährstoffe wie Vitamin B1 oder Folsäure aufzunehmen. Chronischer Konsum begünstigt daher Mangelerscheinungen und auch Kleinhirnschwund .

Alkoholkonsum während der Schwangerschaft kann bei Kindern unter anderem zu Kleinwuchs, verminderter Intelligenz, Herzfehlern oder Verhaltensstörungen führen (Fetales Alkoholsyndrom). 

Folgen für die Psyche

Zu den möglichen psychischen Schäden durch dauerhaften Alkoholkonsum gehören:

  • Persönlichkeitsveränderungen wie mangelndes Selbstwertgefühl, Aggressivität oder verstärkte Eifersucht 
  • Depressionen, Angsterkrankungen
  • Konzentrations- und Gedächtnisstörungen (Demenz), Intelligenzminderung

Juristische und soziale Konsequenzen

Alkoholkonsum verursacht jährlich einen volkswirtschaftlichen Schaden von knapp 40 Milliarden Euro. Neben Verkehrsunfällen spielen auch Straftaten sowie Produktivitätsverluste eine große Rolle.

Schon geringe Mengen Alkohol beeinflussen die Koordinationsfähigkeit meist stark. Die Reflexe werden schwächer und Betrunkene können Entfernungen schlechter einschätzen. Alkohol beeinträchtigt zudem auch das Seh- und Hörvermögen. Allein im Jahr 2019 starben 228 Menschen bei Verkehrsunfällen mit Alkoholeinfluss, 17.183 Personen wurden verletzt. Fachleute schätzen, dass etwa 45 Prozent aller im Straßenverkehr tödlich verunglückten Menschen wegen Alkoholkonsums anderer Verkehrsteilnehmenden sterben. 

Etwa 222.000 Straftaten werden jedes Jahr unter Alkoholeinfluss begangen. Im Jahr 2014 ermittelten Behörden beispielsweise gegen 250.000 Tatverdächtige wegen einer Gewalttat unter Alkoholeinfluss. Die Ermittlerinnen und Ermittler bringen etwa 30 Prozent aller Gewalttaten wie Totschlag oder sexuellen Missbrauch mit Alkohol in Zusammenhang. 

Wegen Alkoholkonsums kommt es jedes Jahr zu Produktivitätsverlusten von über 30 Milliarden Euro. Ein Großteil des Verlusts entsteht, weil trinkende Personen nicht zur Arbeit erscheinen. Bei 20 bis 25 Prozent aller Arbeitsunfälle sind Menschen involviert, die getrunken haben.

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