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Arterielle Hypertonie betrifft fast ein Drittel der Deutschen. Viele Betroffene wissen jedoch nicht, dass sie erkrankt sind.


Bluthochdruck in Deutschland

  • Etwa 30 Millionen Deutsche haben Bluthochdruck .

  • Bei drei von vier Menschen zwischen 70 und 79 Jahren ist der Blutdruck zu hoch. Bei den über 80-jährigen sind es über 80 Prozent.

  • Zwei bis drei Prozent der Kinder und Jugendlichen haben bereits erhöhte Blutdruckwerte.

  • 88 Prozent der Diagnostizierten lassen sich behandeln. Drei Viertel der Behandelten erreichen durch eine Therapie  gute Blutdruckwerte.

Im Alter steigt das Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken. Denn mit den Jahren verlieren die Gefäße ihre Elastizität und versteifen. Häufig ist bei Älteren nur der obere Blutdruckwert erhöht - auch dies gilt als Bluthochdruck, der in der Regel behandelt wird.

Heute entwickeln auch immer mehr Kinder und Jugendliche Bluthochdruck. Übergewicht und zu wenig Bewegung gelten für sie als die größten Risikofaktoren.

Bei Erwachsenen unter 50 Jahren sind Männer häufiger von Bluthochdruck betroffen als Frauen. Danach ändert sich die Verteilung: Ab 65 Jahren leiden mehr Frauen unter Bluthochdruck - meist aufgrund der Wechseljahre, denn nun nimmt das blutdrucksenkende Hormon Östrogen ab. Auch während der Schwangerschaft oder durch die Einnahme der Antibabypille können Frauen Bluthochdruck entwickeln.

Ursachen: Primär oder sekundär?

Bei gut 90 Prozent aller Patientinnen und Patienten mit Bluthochdruck liegt keine ursächliche Grunderkrankung wie zum Beispiel ein Organleiden vor. Fachleute sprechen in diesem Fall von einer primären oder auch essenziellen arteriellen Hypertonie. Mehrere Faktoren begünstigen die Entstehung von primärem Bluthochdruck. Dazu zählen vor allem das Alter, eine familiäre Veranlagung sowie ein jahrelanger ungesunder Lebensstil.

Nur selten liegt eine sekundäre arterielle Hypertonie vor. Dann ist der Bluthochdruck die Folge einer anderen Erkrankung. Dabei handelt es sich meist um eine Nierenerkrankung, eine hormonelle Störung oder Schlafapnoe , also häufige Atempausen während des Schlafes. Lässt sich die Ursache erfolgreich behandeln, normalisiert sich der Blutdruck in der Regel wieder. Vor allem junge Menschen sind von einer sekundären arteriellen Hypertonie betroffen.

Bluthochdruck als Nebenwirkung

Auch Medikamente wie zum Beispiel die Antibabypille, Kortisonpräparate, Rheumamedikamente sowie Appetitzügler können Bluthochdruck auslösen.

Risikofaktoren

Viele unterschiedliche Faktoren können das Risiko erhöhen, einen Bluthochdruck zu entwickeln. Manche davon können Sie selbst positiv beeinflussen und dadurch Ihr Risiko senken. Andere dagegen sind nicht änderbar. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, welche Faktoren auf Sie zutreffen und was Sie selbst tun können .

Häufige Risikofaktoren sind unter anderem:

  • Familiäre Vorbelastung: Wer in der Familie Personen mit Bluthochdruck hat, gilt als familiär vorbelastet. Häufig kommt auch ein ähnlicher Lebensstil hinzu, beispielsweise zu wenig Bewegung oder Übergewicht . Durch eine gesunde Lebensweise können Sie Ihren Blutdruck also auch trotz einer familiären Vorbelastung positiv beeinflussen.
  • Übergewicht: Zu viele Pfunde belasten Herz und Kreislauf. Dabei spielt vor allem der Bauchumfang eine Rolle: Bauchfett fördert Entzündungsprozesse im Körper. Diese wiederum begünstigen Gefäßverkalkungen, auch Arteriosklerose genannt.
  • Bewegungsmangel: Wer sich im Alltag zu wenig bewegt, riskiert, dass sich die Blutgefäße versteifen. Vor allem in Kombination mit Übergewicht ist Bluthochdruck dann oft vorprogrammiert. Regelmäßige Bewegung hält die Blutgefäße elastisch, verbessert den Blutfluss und wirkt sich positiv auf die Blutfettwerte aus.
  • Zu viel Salz: Salz ist wichtig für den Blutkreislauf. Doch mehr als 6 Gramm am Tag - also etwa ein gestrichener Teelöffel voll - sind zu viel. Besonders bei salzempfindlichen Menschen treibt zu viel Salz den Blutdruck in die Höhe. Ernähren Sie sich kochsalzarm, können Sie Ihr Risiko für Bluthochdruck senken.
  • Lärm: Ist es um Sie herum dauerhaft sehr laut, zum Beispiel weil Sie nah an einem Flughafen wohnen, kann das Ihren Körper belasten. Es werden vermehrt Stresshormone und Hormone, die die Gefäße eng stellen, ausgeschüttet und auch der Blutdruck erhöht.
  • Alkoholkonsum: Alkohol erhöht den Blutdruck. Wer regelmäßig Alkohol zu sich nimmt, hat ein doppelt so hohes Risiko für Bluthochdruck als jemand, der keinen Alkohol trinkt. Genießen Sie Alkohol daher möglichst bewusst .
  • Nikotin: Rauchen birgt generell ein hohes Risiko für Herz und Kreislauf, belastet die Blutgefäße und fördert Arteriosklerose. Mit einem Rauchstopp können Sie Bluthochdruck sowie anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen effektiv vorbeugen.
  • Stress: Konflikte in Partnerschaft, Familie oder Beruf können Stress verursachen und so zu hohem Blutdruck führen. Schuld sind Stresshormone: Werden sie ausgeschüttet, zieht sich die Muskulatur der Blutgefäße zusammen, der Gefäßwiderstand nimmt zu und das Herz muss mehr leisten: Der Blutdruck steigt. 
    (Abb.)
     

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