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Bei den meisten Betroffenen kreisen die Gedanken ständig ums Trinken, sobald der Konsum selbst zur Problemlösungsstrategie wird: Wer ständig seinen Kummer ertränkt oder seinen Groll herunterschluckt, ist stark gefährdet, abhängig zu werden. 

Achten Sie auf folgende Warnzeichen:

  • Sie sind unfähig, ohne Alkohol zu entspannen und sich wohlzufühlen.
  • Wenn Sie nicht trinken, sind Sie unruhig und leiden an Schlafstörungen.
  • Sie haben Gedächtnislücken nach dem Trinken.
  • Sprechen Angehörige Sie auf Ihren Alkoholkonsum an, gibt es Streit.
  • Sie haben häufig Schuldgefühle, weil Sie trinken.

Fachleute verwenden den sogenannten Audit-Test, um eine Alkoholabhängigkeit zu diagnostizieren. Einen Online-Selbsttest finden Sie auf der Homepage Drugcom.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Kriterien für Alkoholismus 

Von einer Alkoholabhängigkeit sprechen Fachleute, wenn mindestens drei der folgenden Kriterien innerhalb der letzten zwölf Monate gleichzeitig erfüllt waren:

  • Sie verspüren das starke Verlangen, Alkohol zu trinken.
  • Sie haben Probleme, Trinkmenge oder -zeitraum zu kontrollieren.
  • Sie haben körperliche Entzugserscheinungen wie Zittern (Tremor), Schwitzen, Spannungszustände, Kreislaufprobleme oder Schlafstörungen. 
  • Sie benötigen immer größere Mengen Alkohol, um die gleiche Rauschwirkung zu erleben (Toleranzentwicklung).
  • Sie vernachlässigen vermehrt andere Interessen oder Aktivitäten. Sich Alkohol zu beschaffen, zu trinken oder sich davon zu erholen, nimmt eine zentrale Rolle in Ihrem Tagesablauf ein.
  • Sie trinken Alkohol, obwohl Sie schädliche Folgen davontragen, die Ihnen bewusst sind - wie zum Beispiel Leberschäden oder Depressionen.

Das Problem anpacken - erste Anlaufstellen

Die eigenen Trinkgewohnheiten anzusprechen, kann Ratsuchende viel Überwindung kosten. Viele Menschen machen die Erfahrung, dass es sie entlastet, offen über ihren problematischen Alkoholkonsum zu reden. Fassen Sie Mut und sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin. 

Um eine Diagnose zu stellen, fragt Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Sie vermutlich, welche Bedenken Sie bezüglich Ihrer Trinkgewohnheiten haben. In einer körperlichen Untersuchung wird geprüft, ob der Alkohol bereits Ihre Organe geschädigt hat. Eine hohe Konzentration des Enzyms Gamma GT im Blut liefert zum Beispiel einen Hinweis auf mögliche Leberzellschäden. Die Art der Therapie sollte zur Schwere der Abhängigkeitserkrankung und den Folgeschäden passen. Dafür überweist Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Sie in der Regel an eine ambulante oder stationäre Suchthilfeeinrichtung. 

Wenn Sie sich Unterstützung und Beratung wünschen, können Sie einen Termin in einer kostenlosen Suchtberatungsstelle machen. Dort erhalten Sie Informationen über die Erkrankung und können Ihren individuellen Behandlungsweg planen. Die Beratenden sind professionell geschult und zur Verschwiegenheit verpflichtet. Sie unterstützen Sie dabei, eine passende Selbsthilfegruppe zu finden oder einen Therapieplatz zu beantragen. Auch Angehörigen steht eine Suchtberatung offen. 

Auf der Website der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e. V. (DHS) können Sie online eine Suchtberatungsstelle in Ihrer Nähe finden.

Möglichkeiten zur Telefon- oder Online-Beratung finden Sie auch auf der Website Kenn-dein-limit.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).