Was ist eine Venenthrombose?
Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, eine Thrombose zu entwickeln. Pro Jahr trifft es etwa einen von tausend Menschen - Frauen häufiger als Männer. Erfahren Sie, wie Sie eine Thrombose rechtzeitig erkennen und was Sie selbst tun können, um einem (partiellen oder kompletten) Gefäßverschluss in den Venen vorzubeugen.
Innerhalb des Gefäßsystems strömt das Blut selbst in sehr kleinen Gefäßen normalerweise einwandfrei. Die Blutgerinnung ist ein fein abgestimmter Mechanismus. Er sorgt zum Beispiel bei einer kleinen Schnittwunde dafür, dass diese schnell und zuverlässig verschlossen wird.
Gestörter Blutfluss fördert Thrombosen
Blutgerinnsel, sogenannte Thromben, behindern den Blutfluss. Sie bilden sich meist in einer Vene, da hier ganz andere Bedingungen herrschen als in unseren Arterien. Fast alle Venen transportieren sauerstoffarmes Blut. Mit rund 85 Prozent befindet sich ein Großteil Ihres Blutvolumens im venösen Gefäßsystem. Venöses Blut fließt viel langsamer als das in den Arterien - besonders in herzfernen Venen, beispielsweise in den Beinen oder im Becken. Bildet sich ein Blutgerinnsel in einer größeren, tief in den Muskelschichten liegenden Vene, sprechen Fachleute von einer tiefen Venenthrombose (TVT).
Risikofaktoren für Thrombosen sind:
- Alter über 60 Jahre
- Stark ausgeprägte Krampfadern oder bereits eine Thrombose in der Vorgeschichte
- Langes Liegen, zum Beispiel nach einer Verletzung oder einer Operation
- Druck- oder Gipsverbände, die den Blutfluss behindern
- Medikamente wie Hormonpräparate, die Beschwerden der Wechseljahre lindern können, oder hormonelle Verhütungsmittel wie die Anti-Baby-Pille, insbesondere in Kombination mit Rauchen
- Ein veränderter Hormonhaushalt in der Schwangerschaft kann ebenso wie der wachsende Babybauch den Abfluss in den Beckenvenen behindern.
- Ursachen wie eine angeborene Störung der Blutgerinnung, eine Tumorerkrankung oder eine Infektion
- Langes Sitzen, z. B. bei Langstreckenflügen , besonders wenn Sie dem öfters ausgesetzt sind
- Adipositas
Symptome
Eine Thrombose kann sich langsam und unbemerkt über Tage und Wochen entwickeln oder ganz plötzlich entstehen. Konsultieren Sie eine Ärztin oder einen Arzt, wenn Sie folgende Beschwerden haben:
- Ein Bein ist warm und geschwollen.
- Die Gliedmaße ist bläulich verfärbt.
- Oberflächliche Venen treten hervor.
- Oft kommen muskelkaterähnliche Schmerzen hinzu.
- Druck auf Ihre Wade oder Fußsohle schmerzt. Mitunter haben Sie auch Schmerzen, wenn Sie Ihre Fußspitze anziehen.
Lagern Sie das betroffene Bein hoch, um den Blutfluss zu verbessern. Konsultieren Sie unverzüglich Ihre Arztpraxis.
Wichtig: Leiden Sie unter Atemnot und Brustschmerzen, rufen Sie den Rettungsdienst unter der Telefonnummer 112.
Lesen Sie auch, wie eine Venenthrombose erkannt und behandelt wird .
Thrombosen häufiger im linken Bein
Das linke Bein ist statistisch gesehen häufiger von einer Thrombose betroffen als das rechte. Die Anatomie des Körpers liefert dafür eine Erklärung: Die Vene des linken Beins muss einen Ast der rechten Beckenarterie überkreuzen und wird dadurch leicht eingeengt. In der Folge strömt das Blut an dieser Stelle oft langsamer, was eine Thrombose begünstigen kann.
Wie Sie selbst einer Thrombose vorbeugen können
- Falls Sie eine sitzende Tätigkeit ausüben, stehen Sie öfter mal auf und gehen Sie ein paar Schritte.
- Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit, die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für gesunde Menschen etwa 1,5 Liter am Tag.
- Machen Sie regelmäßig Fuß- und Wadengymnastik, das fördert den Blutfluss in den Beinen.
- Sind Sie eine Frau und nehmen Sie die Pille? Dann werden oder bleiben Sie Nichtraucherin, denn die Kombination aus Hormonen und Rauchen erhöht Ihr individuelles Thromboserisiko zusätzlich.
- Werden Sie für eine Operation stationär aufgenommen, erhalten Sie prophylaktisch blutverdünnende Medikamente. Stehen Sie möglichst früh wieder auf und bewegen Sie sich, denn die Aktivierung der Wadenmuskulatur fördert den Blutstrom zum Herzen. Auch Krankengymnastik dient in diesem Fall zur Vorbeugung.
Bei Krampfadern können Kompressionsstrümpfe die Beschwerden lindern und zugleich einer (erneuten) Thrombose entgegenwirken.