Grippeimpfung schützt vor Schlaganfall
Jeden Winter steigt die Zahl der Grippeinfektionen und zugleich die Anzahl von Schlaganfällen, denn neben klassischen Risikofaktoren gelten saisonale Infekte, zu der auch die Grippe gehört, als mögliche Ursachen für einen Schlaganfall. Wer sich für eine Grippeimpfung entscheidet und damit aktiv vor einer Grippe schützt, profitiert deshalb doppelt. Zu diesem Ergebnis kam jetzt ein kanadisches Forscherteam.
Schlaganfall und Koronare Herzkrankheit sind zwei weitverbreitete Erkrankungen, die auf den ersten Blick unterschiedlich erscheinen, aber als Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems zusammengehören. Ähnlich wie bei einem Herzinfarkt, gehen die meisten Schlaganfälle auf eine Durchblutungsstörung zurück, bei der ein oder mehrere Blutgefäße durch Ablagerungen an den Innenwänden der Arterien oder durch Blutgerinnsel eingeengt oder verschlossen sind. Die betroffenen Gehirnareale werden dadurch nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und es kommt zum Absterben von Nervenzellen.
Vorbeugen ist die bessere Alternative
Ein Schlaganfall stellt aber genau genommen keinen "Schlag" aus heiterem Himmel dar, denn die meisten Risikofaktoren entwickeln ihr schädliches Potenzial über einen längeren Zeitraum. Je früher Sie vorbeugen, desto besser. Dazu gehört vor allem eine ausgewogene, gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Sport, ein gut eingestellter Blutdruck und Cholesterinwert, aber auch die Vermeidung von extremem Stress. Eine aktuelle Studie aus Kanada zeigt nun, dass es noch einen weiteren Faktor gibt, mit dem Sie die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls verringern können.
Kanadische Studie: Weniger Grippe, weniger Schlaganfälle
Neun Jahre lang werteten kanadische Forschende die Daten von insgesamt 4 Millionen Menschen aus. Dabei stellten sie fest, dass Menschen mit einer Grippeschutzimpfung seltener an einem Schlaganfall erkrankten. Dieser positive Effekt zeigte sich auch mit einer Vorerkrankung, Männer und Frauen profitierten gleichermaßen. Im untersuchten Zeitraum sank in der Impfgruppe erfreulicherweise auch die Häufigkeit von Gefäßverschlüssen und Hirnblutungen.
Fazit: Die Ergebnisse der kanadischen Studie liefern ein weiteres Argument dafür, sich ab Anfang Oktober mit dem jährlich neu zusammengestellten "Influenza-Impfstoff" impfen zu lassen.
Mit KHK sollten Sie sich für eine Grippeimpfung entscheiden
Eine Virusgrippe gilt in der Medizin als ernstzunehmende Erkrankung, vor allem wenn das Herz mit einer chronischen Erkrankung wie KHK geschwächt ist. Anders als bei einer "grippalen Erkältung", kommt es nämlich bei einer Grippe zu Schüttelfrost und höherem Fieber. Das Herz muss deutlich schneller schlagen und kommt dabei leichter als sonst aus dem Takt. Dabei können sich Blutgerinnsel lösen, die sich u.a. durch die Bettruhe bilden, und bis ins Gehirn gelangen. Hier erschweren oder blockieren sie die Durchblutung. Es kommt zum Schlaganfall. Grippeviren verursachen neben spürbaren Beschwerden auch entzündliche Veränderungen in den Blutgefäßen des Körpers, die ebenfalls Blutgerinnsel und damit einen Schlaganfall zur Folge haben können. Es gibt also mehrere Gründe, warum in der Grippesaison die Zahl der Schlaganfälle merklich ansteigt.
Wichtig zu wissen: Grippeviren verändern sich jedes Jahr in ihrer Zusammensetzung, so dass der aktuelle Impfstoff immer eine neue Kombination aus erwarteten Varianten enthält. Sowohl der Standard-Impfstoff als auch der Hochdosis-Impfstoff bieten daher keinen vollständigen, aber einen guten Schutz vor einer Ansteckung. Einfache Maßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen und eventuell ein Mundschutz in stark besuchten Räumen sind deshalb zum Schutz vor einer Grippe zusätzlich sinnvoll.
Für wen die Grippeimpfung empfohlen wird und ab wann der Schutz aufgebaut werden sollte, erfahren Sie in unseren Hintergrund-Infos .
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