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Sport und Bewegung verbessern nachweislich die Funktion der Gefäßinnenwände, die für eine optimale Durchblutung verantwortlich sind. Außerdem aktiviert regelmäßiges Training die Bildung von Ersatzgefäßen. Diese sogenannten "Kollateralgefäße" stellen eine schlaue Form des Körpers dar, um das Herz trotz Verengung der Herzgefäße ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Mit einer koronaren Herzerkrankung gelten deshalb sportliche Aktivitäten als wichtiger Bestandteil der Therapie, selbst wenn die Herzleistung stark eingeschränkt ist. 

Wichtig zu wissen: Mit einer stabilen KHK empfiehlt die Deutsche Herzstiftung sogar 5 mal pro Woche jeweils 30 Minuten zu trainieren. Wer sich unsicher ist oder Angst vor der Belastung des Herzens beim Sport empfindet, sollte in eine Herzsportgruppe gehen und sich sportärztlich beraten lassen.

Nach Herzenslust bewegen 

Bewegung stellt aber nicht nur ein "stark wirksames Herzmedikament" dar, wie es Fachleute kürzlich nannten, sondern fördert nach einer aktuellen Studie aus Würzburg auch die geistige Fitness. Für diesen positiven Effekt kommt es auf die Art der Bewegung an, so das spannende Fazit der Forschenden. Offenbar reicht schon eine kleine freie und selbstbestimmte Bewegungseinheit für die positive Wirkung auf das Denken aus.

Durch die Pandemie bedingt verbringen viele Menschen noch mehr Zeit als früher vor einem Bildschirm. Ob im Wartezimmer oder zu Hause, am Bahnhof oder sogar im Restaurant, überall bestimmen Bildschirme das Leben. Das hat Folgen für unsere Gesundheit und die geistige Beweglichkeit. Denn das längere Starren auf einen Bildschirm führt der Würzburger Studie zufolge im wahrsten Sinne des Wortes auch geistig zu einer Starre. Mit einer koronaren Herzerkrankung sollten Sie also in Bewegung bleiben, mental wie körperlich.

Praktische Tipps für kreatives Denken 

Der erste Schritt in Richtung Gesundheit besteht darin, die genaue Zeit zu erfassen, die Sie an Bildschirmen verbringen. Schreiben Sie sich eine Woche lang auf, wie lange Sie vor dem Fernseher sitzen, am PC arbeiten oder auf dem Tablet beispielsweise Filme gucken. Viele Endgeräte wie Smartphones haben eine eingebaute Funktion, um die Nutzungszeit automatisch zu erfassen. 

Im nächsten Schritt versuchen Sie, die Gesamtzeit zu senken und vor allem das "Starren" regelmäßig durch kleine Bewegungspausen zu unterbrechen, in denen Sie sich nach Herzenslust frei bewegen, eine Runde gehen oder im Sitzen entspannt dehnen oder strecken. 

Bewegungsstudie Universität Würzburg

Forschende der Neurowissenschaften untersuchten in 3 Experimenten, wie sich freies Bewegen, im Vergleich zu vorgegebenen Bewegungen wie im Sport, auf das Lösen von Aufgaben auswirkt. 

Ergebnis: Die Gruppe mit frei gestalteten Bewegungspausen konnte die Aufgaben leichter und kreativer bewältigen. Dieser Effekt zeigte sich im Gehen stärker als im Sitzen, aber in beiden Fällen konnte eine Verbesserung der Denkleistung nachgewiesen werden. 

Fazit: Der Freiraum, sich den eigenen Bedürfnissen entsprechend und selbstbestimmt zu bewegen, fördert offensichtlich die geistige Beweglichkeit. Die Zeit am Bildschirm mit kleinen Bewegungspausen zu unterbrechen, scheint deshalb im Sitzen wie im Gehen eine sinnvolle Maßnahme für Menschen mit KHK zu sein.  

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