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Ein Gerinnsel kann ein Gefäß direkt vor Ort verstopfen oder mit dem Blutstrom weitergetragen werden. Als Folge davon kann es zum Schlaganfall , Herzinfarkt , zu Infarkten in Organen wie Niere, Milz oder Darm sowie zur peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) kommen. 

Faktor Zeit: schnell reagieren bei Gefäßverschlüssen

Ein akuter Arterienverschluss kann sich durch folgende Symptome äußern:

  • Sie verspüren starke, peitschenhiebartige Schmerzen, z. B. im betroffenen Bein oder Arm.
  • Die Haut an den betroffenen Gliedmaßen ist blass oder bläulich verfärbt.
  • Der Puls des betroffenen Körperteils, z. B. in der Leiste oder am Fußknöchel, ist nicht mehr tastbar.
  • Sie nehmen Berührungen, Temperatur oder andere Reize am betroffenen Körperteil kaum wahr und es fühlt sich taub an.
  • Sie können die betroffenen Gliedmaßen nicht mehr richtig bewegen.

Bei einem unvollständigen Verschluss eines Gefäßes im Bein fühlt sich das betroffene Bein oft kälter an als das andere. Auch einseitige Beinschmerzen, die Sie schon nach wenigen Metern Gehstrecke spüren, können ein Hinweis sein.

Richtig handeln im Notfall

Ein akuter Gefäßverschluss im Bein oder auch im Arm ist ein Notfall: Zögern Sie nicht und wählen Sie die 112, um den notärztlichen Rettungsdienst zu rufen. Eine schnelle Therapie ist essenziell, um die Blutversorgung wiederherzustellen und das Gewebe vor dauerhaften Schäden zu bewahren.

Bis zum Eintreffen der Notärztin oder des Notarztes können Sie die betroffene Person beruhigen und das schmerzende Bein oder den Arm tieflagern. So verbessern Sie die Durchblutung und reduzieren die Schmerzen. Verzichten Sie auf Wärmflaschen oder Coolpacks, polstern Sie die betroffenen Gliedmaßen stattdessen etwas ab. Bemerken Sie Anzeichen eines Schocks oder wird die Person bewusstlos, bringen Sie sie in eine stabile Seitenlage, damit die Luftwege frei bleiben.

Im Krankenhaus kann Ihre Ärztin oder Ihr Arzt anhand bildgebender Verfahren einen Gefäßverschluss sichtbar machen. Mit Medikamenten und operativen Verfahren können Gerinnsel aufgelöst oder entfernt werden.

Gefäßverschluss in einer Arterie

Ein Arterienverschluss entsteht meist dort, wo Gefäße sich verzweigen und enger werden, zum Beispiel in den Beinen oder im Gehirn. Häufigste Ursache ist ein Blutgerinnsel, das zum Beispiel bei einem Vorhofflimmern , einer defekten Herzklappe , einer entzündeten Herzinnenhaut oder einem Aneurysma entstehen kann. Insbesondere degenerative Gefäßerkrankungen wie Ateriosklerose erhöhen das Risiko für arterielle Gefäßverschlüsse, da sie die Blutgerinnung im Gefäß fördern. Raucher sind sehr häufig betroffen. Verzichten Sie auf Nikotin und reduzieren Sie dadurch Ihr persönliches Risiko. Die TK-RauchFrei App unterstützt Sie dabei.

Gefäßverschlüsse kommen auch in Venen vor

Venen führen sauerstoffarmes Blut zum Herzen zurück. In diesem Teil des Kreislaufs herrschen ganz andere Bedingungen als in den Arterien mit ihrem sauerstoffreichen Blut. Ein Venenverschluss kann zum Beispiel eine Thrombose im Bein verursachen. Auch eine Lungenembolie ist als Folge einer tiefen Venenthrombose möglich. Dabei lösen sich die Blutgerinnsel oder Teile davon, gelangen in die Blutstrombahn der Lunge und verschließen dort die Gefäße.

PAVK: auch Schaufensterkrankheit genannt

Menschen mit einer chronischen pAVK verspüren bei Belastung zunehmend Schmerzen in den Beinen, sodass sie zum Beispiel beim Gehen immer wieder Pausen einlegen müssen. Um nicht aufzufallen, betrachten viele Betroffene während ihrer Gehpausen Schaufensterauslagen oder ähnliches. Daher wird die pAVK auch Schaufensterkrankheit genannt. Zu über 90 Prozent sind Ablagerungen in den Gefäßen die Ursache der Erkrankung. 

Diese Ablagerungen entstehen vor allem durchs Rauchen. Verzichten Sie auf Nikotin, ernähren Sie sich ausgewogen und bewegen Sie sich regelmäßig, um Ihre Gefäße zu schützen. Ein gezieltes Gehtraining kann auch bei bestehender pAVK Ihre Beschwerden spürbar lindern.