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Wer sich mit einer koronaren Herzerkrankung wie in Italien, Griechenland oder Spanien bevorzugt von Olivenöl, Fisch, Nüssen und frischem Obst und Gemüse ernährt, beugt möglichen Komplikationen optimal vor. In diesem Punkt sind sich Fachleute heute einig, aber wieviel Fett mit einer koronaren Herzerkrankung erlaubt ist, blieb bislang eine offene Frage. Eine Studie aus Barcelona kam jetzt zu spannenden neuen Erkenntnissen, die gängige Empfehlungen verändern.

Spanische Ernährungsstudie: Vorbeugen bei koronarer Herzerkrankung

Die frühere Studie aus Spanien "Prävention mit mediterraner Ernährung" (PREDIMED) konnte bereits nachweisen, dass gesunde Menschen ihr Risiko für Herzerkrankungen, aber auch für Schlaganfälle deutlich senken, wenn Sie sich mediterran ernähren. Eine aktuelle Langzeitstudie aus Barcelona (CORDIOPREV) untersuchte über sieben Jahre, wie sich diese Ernährungsform verglichen mit einer fettreduzierten Kost speziell bei Menschen mit einer koronaren Herzerkrankung auswirkt.

Das Forschungsteam kam zu drei spannenden Ergebnissen:

  1. In der Gruppe mit mediterraner Ernährung kam es deutlich seltener zu Komplikationen als in der Vergleichsgruppe, die sich fettreduziert ernährte.
  2. Wer wie im Süden mehr Olivenöl, Nüsse und Fisch verzehrt, braucht offensichtlich weniger Kohlenhydrate. In der Gruppe mit fettreduzierter Kost stieg dagegen der Anteil an verzehrten Kohlenhydraten.
  3. Anders als vermutet führte die mediterrane Ernährung sogar ohne Kontrolle der Kalorien nicht zu einer Gewichtszunahme, im Gegenteil. Selbst das gefährliche Bauchfett nahm im Verlauf der Jahre bei vielen Teilnehmenden deutlich ab.

Das bedeutet für Sie: 

Ein niedriger Fettgehalt der Nahrung kann pauschal gesehen also kein sinnvoller Maßstab mehr sein, um Komplikationen vorzubeugen. Die aktuelle Studie aus Spanien bestätigt klar und deutlich, was die 2021 aktualisierte Leitlinie der europäischen Gesellschaft für Kardiologie bereits empfiehlt:

  • Die mediterrane Ernährungsweise wird als Klasse-1A-Empfehlung eingestuft und gilt damit als besonders wirksam, um Herzerkrankungen beziehungsweise Komplikationen wie einem Herzinfarkt vorzubeugen.
  • Ein pauschaler Fettverzicht wird nicht empfohlen, aber schädliche, gesättigte Fettsäuren und Transfette sollen möglichst durch gesunde, ungesättigte Fettsäuren ersetzt werden (Klasse-1A-Empfehlung).
  • Einmal pro Woche möglichst fetten Fisch, wie Lachs oder Matjes, auf den Tisch zu bringen, gilt ebenfalls als sinnvoll (Klasse-1B-Empfehlung).

Wichtig zu wissen: Im Mittelmeerraum darf das Glas Wein zum Essen nicht fehlen, aber nach gerade aktualisierter Einschätzung internationaler Fachgesellschaften gibt es keinen risikoarmen Konsum von Alkohol. Selbst das kleine Gläschen Wein am Abend kann schädlich sein, umso mehr aber der "Alkoholgenuss" größerer Mengen.

Ernährung wie im Süden: So geht es 

Rund um das Mittelmeer gibt es je nach Land verschiedene Esskulturen, aber in der traditionellen Ernährung gibt es bestimmte Überschneidungen. Diese Ernährungsform wird als "Mediterrane Ernährung" oder "Mittelmeer-Ernährung" bezeichnet.

Diese Lebensmittel sollten Sie bevorzugen:

  • Obst und Gemüse (mindestens fünf Portionen am Tag)

  • Pflanzliche Eiweiße (Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen vier bis fünf Portionen pro Tag)

  • Milchprodukte (Joghurt, Käse, etc. mit normalem Fettgehalt)

  • Hochwertiges Olivenöl (Koch- und Speisefett)

  • Fisch (weißer Fisch)

    Und die Zubereitung? Alle Lebensmittel möglichst naturbelassen, frisch oder selbst gekocht verzehren.

In Maßen erlaubt:

  • Fetter Fisch (einmal pro Woche)

  • Mageres, weißes Fleisch zum Beispiel Huhn, Pute (zwei- bis dreimal pro Woche)

  • Salz

    Weniger Salz? Durch drei leicht umsetzbare Maßnahmen können Sie die tägliche Salzmenge problemlos senken. Verzichten Sie so oft wie möglich auf Fertigprodukte und Fast Food, die neben Zucker meist auch zu viel Salz enthalten. Nutzen Sie frische Kräuter und leckere Gewürze anstelle von Salz als Geschmacksträger und bevorzugen Sie natriumarmes Mineralwasser.

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