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Wie äußert sich ein Herzklappenfehler?

Je nach betroffener Herzklappe können verschiedene Symptome auftreten. Patienten sind beispielsweise weniger körperlich belastbar, geraten häufig in Luftnot und klagen über Herzrhythmusstörungen. Herzschmerzen, Schwindel und sogar Ohnmachtsanfälle können hinzukommen. Eine defekte Herzklappe kann außerdem Grund für Appetitlosigkeit und Übelkeit sowie Wasseransammlungen in Beinen und Bauch sein. Daneben sind blaue Lippen und Nagelbetten typisch. 

Klappenfehler entwickeln sich oft schleichend. So ist das Herz jahrelang unbemerkt überlastet: Schwerwiegende, teils irreversible Schäden können entstehen. 

Regelmäßige Checkups für Ihre Herzgesundheit: 

Vorsorgeuntersuchungen sind bei der Erkennung von Herzklappenfehlern das A und O. Im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung können erkrankte Klappen frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt werden. 

Wie erkennt der Arzt einen Herzklappenfehler?

Typische Symptome und Herzgeräusche können beim Arzt den Verdacht auf einen Klappenfehler wecken. Untersuchungen bei einem Kardiologen bestätigen eine solche Vermutung oder geben Entwarnung. 

Ultraschalluntersuchung - Echokardiographie 

Der Kardiologe untersucht das Herz dabei von außen. Benötigt er ein genaueres Bild, führt er einen kleinen Ultraschallkopf durch den Mund in die Speiseröhre bis auf Höhe des Herzens ein. Dieses Schluck-Ultraschall ist die wichtigste Untersuchung zum Nachweis von Klappenveränderungen.

EKG - Elektrokardiogramm  

Diese Untersuchung gibt Hinweise darauf, ob weitere Herzerkrankungen vorliegen. Dazu zählen beispielsweise Herzrhythmusstörungen oder krankhafte Herzvergrößerungen

Ein Belastungs-EKG zeigt, wie stark der Patient körperlich eingeschränkt ist. Das ist dann wichtig, wenn trotz beschwerdefreiem Alltag eine auffällige Herzklappe entdeckt wurde. 

Katheteruntersuchung

Über einen kleinen Schnitt - meist im Bereich der Leiste - führt der Kardiologe einen feinen Schlauch mit einer Sonde in ein Blutgefäß ein. Diesen Katheter schiebt er bis in eine der Herzkammern vor. Bei der Rechtsherz-Katheteruntersuchung wird unter anderem der Druck in der rechten Herzkammer gemessen, außerdem der Blutfluss sowie die Funktion der Herzklappen beurteilt. 

Häufig erfolgt im Anschluss eine Linksherz-Katheteruntersuchung. Dabei kann der Kardiologe neben der linken Herzkammer auch die Herzkranzgefäße beurteilen.

Computer- und Magnetresonanztomographie

Auf den Röntgenbildern ist die genaue Lage der Klappen und Blutgefäße zu erkennen. Außerdem können sie beispielsweise zeigen, wie ausgeprägt eventuelle Verkalkungen sind.

Blutprobe

Im Labor wird das Blut auf bestimmte Peptid-Biomarker, also körpereigene Eiweißverbindungen, untersucht. Sie können Aufschluss darüber geben, wie stark das Herz durch den Klappenfehler belastet ist.

Behandlung

Wichtig zu wissen: 

Nur eine Herzklappen-Operation kann die Erkrankung heilen. Ihr Kardiologe legt bei regelmäßigen Untersuchungen den Zeitpunkt für diesen Eingriff fest: Eine Operation wird nötig, wenn der Fehler Beschwerden verursacht oder die Lebenserwartung einschränkt.

Medikamentöse Behandlung

Bis zum Eingriff helfen verschiedene Medikamente, die die Belastung des Herzmuskels senken. So können Symptome wie beispielsweise Luftnot und Wassereinlagerungen gemildert werden.

Defektes Ventil - geschwächte Pumpe

Die Herzklappen - lebenswichtige Ventile

Die vier Herzklappen heißen Trikuspidal-, Pulmonal-, Mitral- und Aortenklappe. Sie leiten das Blut effizient durch das Herz: Der rechte Vorhof nimmt sauerstoffarmes Blut über die Venen auf. Durch die Trikuspidalklappe strömt es dann in die rechte Herzkammer. Von dort pumpt der Herzmuskel das Blut durch die Pulmonalklappe in den Lungenkreislauf: Es wird mit Sauerstoff angereichert und in den linken Vorhof weiter transportiert. Über die Mitralklappe gelangt es in die linke Herzkammer und wird durch die Aortenklappe über die Hauptschlagader, die Aorta, in die Arterien gepumpt. 

Stenose

Eine verengte Herzklappe behindert den Blutfluss: Das Herz muss dauerhaft kräftiger pumpen. Mögliche Ursachen:

  • Ablagerungen: Blut-Bestandteile können im Lauf des Lebens auf einer Klappe ansetzen und sie versteifen. Diese Verkalkungen treten meist im höheren Lebensalter auf.
  • Rheumatisches Fieber: Eine vergangene Streptokokken-Infektion kann der Grund für die eingeengte Klappe sein.
  • Genetische Veranlagung.

Insuffizienz

Schließt die Klappe nicht mehr richtig, fließt ein Teil des Blutes zurück. Mögliche Gründe: 

  • Erweiterte Herzkammer oder Hauptschlagader aufgrund von Bluthochdruck, einem vorhergegangenen Herzinfarkt oder Bindegewebserkrankungen.
  • Geschwächtes oder geschädigtes Klappengewebe durch bakterielle Infektionen oder Entzündungen an der Klappe. 
  • Bei einem Mitralklappen-Prolaps liegt eine geschwächte Herzklappe vor, die sich bei den Pumpvorgängen in den linken Vorhof zieht.
  • Genetische Veranlagung.

Eigenes Risiko senken

  • Rauchfrei leben: Tabakrauch fördert die Verkalkung von Blutgefäßen.
  • Ausgewogen ernähren: Viel frisches Gemüse und Fisch unterstützen die Herzgesundheit.
  • In Bewegung kommen: 30 Minuten Bewegung täglich sind für den Körper wichtig. Zusätzlicher Ausdauersport hält das Herz fit.
  • Ruhe bewahren: Im Alltagsstress helfen kleine Pausen dem Herz, gesund zu bleiben.
  • Zähne putzen: Gute Mundhygiene sorgt für gesundes Zahnfleisch. Das senkt das Risiko für eine Herzinnenhautentzündung.
  • Haut pflegen: Das schützt vor äußerlichen Entzündungen, deren Erreger über das Blut das Herz schädigen können.
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