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Seit ein paar Jahren verzichten immer mehr Menschen auf Fleischgerichte und Wurstwaren. Dies geht aus dem aktuellen Bericht des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) hervor. Im Jahr 2023 sank der deutsche Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch durchschnittlich auf 51,6 kg. Den größten Rückgang verzeichnete das sogenannte rote Fleisch, also u.a. Rind-, Schweine- und Kalbsfleisch. Da die Tierhaltung und damit der Fleischverzehr einen hohen "CO2-Fußabdruck" hinterlässt, also das Klima stark belastet, kommt diese Entwicklung der Umwelt und der eigenen Gesundheit zugute.

Weniger ist gut, Verzicht ist besser

Dieser Trend ist an sich erfreulich, aber noch immer essen die Deutschen jeden Tag deutlich mehr Fleisch als von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlen. Besonders Männer greifen häufig zu tierischen Produkten. Die Gründe für diese Vorliebe sind individuell verschieden, aber die gesundheitlichen Auswirkungen sind für alle gleich. Unser Darm spielt dabei offenbar eine besondere Rolle. Insbesondere Darmkrebs, aber auch andere Krebserkrankungen werden durch verschiedene Risikofaktoren, wie Rauchen, Bewegungsmangel und nicht zuletzt einen zu hohen Verbrauch an tierischen Produkten begünstigt. 

Wie sich die Ernährung gesundheitlich auswirkt, hängt davon ab, welches Fleisch auf den Tisch oder den Grill kommt:

Krebs? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte bereits 2015 industriell verarbeitetes rotes Fleisch, wie Würstchen und Aufschnitt, als "gesichert krebserregend" ein. Dazu gehört alles Fleisch, das beispielsweise durch Räuchern, Salzen, Fermentieren oder Pökeln haltbar gemacht wird. Unverarbeitetes rotes Fleisch stufte die WHO in die Gruppe 2A ein, also "wahrscheinlich krebserregend".

  • Das bedeutet für Sie: Diese Einstufungen drücken aus, dass es ausreichend Beweise für eine schädliche Wirkung von rotem Fleisch gibt, aber nicht, wie hoch das individuelle Risiko für eine Krebserkrankung durch regelmäßigen Fleischverzehr ausfällt.

Herzinfarkt? Bei der Verdauung von tierischen Lebensmitteln entsteht ein gefährliches Zwischenprodukt (Gamma-Butyrobetain) und ein noch gefährlicheres Endprodukt (TMAO-Molekül), die unser Herzkreislaufsystem angreifen und das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle nachweislich erhöhen. Ein Forschungsteam der Cleveland Clinic in den USA fand jetzt heraus, dass sich unsere Darmbakterien durch den regelmäßigen Konsum vor allem von rotem Fleisch verändern und die Entstehung beider Moleküle ankurbeln.

Umgekehrt fanden die Forschenden bei Menschen, die sich längere Zeit vegan (keinerlei Nahrungsmittel tierischen Ursprungs) oder vegetarisch (hier sind Milch und Milchprodukte erlaubt) ernähren, keine der typischen Darmbakterien von Fleischessern. Aus diesem Grund bilden sie die schädlichen Zwischen- und Endprodukte TMAO erst gar nicht.

Das bedeutet für Sie: Um Ihr Herz und Ihre Gefäße zu schützen, aber auch um Krebs vorzubeugen, sollten Sie möglichst auf verarbeitetes rotes Fleisch verzichten - also zum Beispiel keine Wurstwaren und Aufschnitt essen - oder, wenn es nicht anders geht, den Gesamtverbrauch von rotem Fleisch auf ein Minimum von maximal 300 g wöchentlich beschränken.

Wichtig: Link Tipp

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Alternativen liegen im Trend

Milchprodukte wie Quark und pflanzliche Proteine aus grünen Bohnen, Erbsen, Linsen, Nüssen und Soja decken Ihren Eiweißbedarf auf gesunde Weise. Optimal für eine gute Zusammensetzung der Darmbakterien ist es, wenn Sie außerdem auf zuckerhaltige Lebensmittel verzichten und Obst und Gemüse bevorzugen. Die bunte Vielfalt der pflanzlichen Nahrungsmittel enthält als erwünschten "Nebeneffekt" jede Menge ungesättigte Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe, die den Körper und vor allem das Herzkreislaufsystem gesund erhalten.

Unser Tipp:

 Die Zeiten, in denen Frauen einen Salat bestellen und Männer ein blutiges Steak, um sich weiblich oder eben männlich zu fühlen, sind hoffentlich bald vorbei. Denn gerade die Fleisch liebenden Männer sollten sich angesichts der vielen Nachteile für das Herz nach Alternativen umschauen und sich beschränken. Machen Sie sich bewusst, dass Ihre Männlichkeit nicht in einem direkten Zusammenhang mit Ihrem Fleischkonsum steht. Gleiches gilt für den Muskelaufbau: Auch hier gibt es mittlerweile gesunde Alternativen, um den erhöhten Bedarf an Eiweiß während des Trainings zu decken.