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Tetanus und seine Symptome: wenn sich die Muskulatur verkrampft

Tetanus ist auch als Wundstarrkrampf bekannt, denn bei der Erkrankung verkrampfen sich verschiedene Muskelgruppen. Haben Sie sich verletzt und eine Wunde, kann sich der Erreger in dieser vermehren. Folgende Symptome weisen auf eine Infektion hin: 

  • Muskelkrämpfe im Bereich um die Wunde bis hin zu plötzlichen Zuckungen größerer Muskelgruppen
  • Verkrampfte Kau- und Gesichtsmuskulatur mit unnatürlichem Gesichtsausdruck (scheinbares Grinsen) 
  • Kiefersperre und Schwierigkeiten, den Mund zu öffnen
  • Stark überstreckte Rücken- und Nackenmuskulatur
  • Schluckschwierigkeiten
  • Abgeschlagenheit
  • Unruhe
  • Kopfschmerzen
  • Erhöhte Temperatur oder leichtes Fieber

Clostridium tetani

  • Tetanuserreger sind Anaerobier. Das heißt, sie vermehren sich unter Sauerstoffmangel. Besonders häufig kommt der Erreger in der Erde sowie in Tierkot wie Pferdemist vor. 
  • Die Bakterien können prinzipiell in jede Wunde eindringen. Besonders in tiefen, verschmutzten Wunden finden die Keime ideale Bedingungen vor, um sich zu vermehren. Aber auch kaum sichtbare Verletzungen können sich infizieren. 
  • Haben Sie sich verletzt und nun eine offene Wunde, können die Bakterien durch die Haut in den Körper gelangen. Häufig geschieht dies durch Nägel, Messer, Werkzeuge, Holzsplitter oder Dornen, an denen die Erreger haften. 
  • Erste Symptome treten in der Regel nach vier bis 30 Tagen auf. 
  • Tetanus ist nicht ansteckend
  • Sind Sie an einer Durchblutungsstörung, Diabetes mellitus oder einer chronischen Hauterkrankung erkrankt, ist Ihr Risiko für Tetanus erhöht. 
  • Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt, sich gegen Tetanus impfen zu lassen. Die Grundimmunisierung erfolgt in der Regel im Kindesalter. Sind Sie erwachsen, sollten Sie die Impfung alle zehn Jahre auffrischen lassen. Haben Sie sich verletzt, kann eine erneute Impfung sinnvoll sein. 

Krämpfe geben Aufschluss 

Fällt es Ihnen schwer, den Kiefer zu öffnen, und zeigen Sie die typischen Anzeichen wie eine verkrampfte Gesichts- und Rückenmuskulatur, wenden Sie sich an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt. Bei Verdacht auf Tetanus überweist er oder sie Sie in der Regel in ein Krankenhaus, wo der Erreger mithilfe einer Spezialdiagnostik nachgewiesen werden kann.

Tetanus behandeln: Wenn Sie sich verletzt haben … 

  • Sind Sie nicht oder nicht ausreichend gegen Tetanus geimpft, erhalten Sie sogenannte Immunglobuline gespritzt. Diese Antikörper machen die Erreger in Ihrem Körper unschädlich. Zusätzlich werden Sie geimpft, damit Ihr Körper eigene Antikörper bilden kann. 
  • Sind Sie gegen Tetanus geimpft und ist Ihr Impfstatus aktuell, ist es unwahrscheinlich, dass Sie erkranken. Daher erhalten Sie weder Immunglobuline noch eine erneute Impfung. 
  • Ist Ihre Wunde sehr tief oder stark verschmutzt, trägt eine Chirurgin oder ein Chirurg infizierte Areale ab und reinigt die Wunde nochmals. So kann sich der Erreger in der Wunde nicht länger vermehren. In der Regel bekommen Sie zudem ein Antibiotikum verschrieben. 
  • Wenn Sie an Tetanus erkrankt sind und erste Symptome aufweisen, werden Sie auf der Intensivstation eines Krankenhauses behandelt. Hier überwacht Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Ihre Atmung sowie Ihren Kreislauf. Damit Ihre Muskeln nicht länger krampfen, erhalten Sie muskelentspannende Medikamente, sogenannte Muskelrelaxanzien. Zudem kann ein dunkler, geräuschloser Raum helfen, äußerliche Reize zu reduzieren und damit Krämpfen vorzubeugen.

Keine Chance für Tetanus: Erste Hilfe bei Wunden 

Die folgenden Erste-Hilfe-Maßnahmen helfen Ihnen bei offenen Wunden, einer Tetanusinfektion vorzubeugen:

  • Entfernen Sie Fremdkörper, die in eine Wunde gelangt sind. Dazu können Sie einen Mulltupfer oder bei grobem Schmutz vorsichtig eine sterile Bürste mit abgerundeten Borsten verwenden.
  • Spülen Sie die Wunde mit lauwarmem Leitungswasser. Dadurch beugen Sie vor, dass sich die Erreger in der Wunde vermehren. Reinigen Sie auch Schürfwunden gründlich.
  • Desinfizieren Sie die Wunde mit einem Wunddesinfektionsmittel. Nutzen Sie dafür beispielsweise gebrauchsfertige Desinfektionssprays aus der Apotheke.
  • Decken Sie leichte Schürfwunden mit einem Pflaster ab, nachdem Sie sie gereinigt haben. Ist Ihre Verletzung tiefer oder wurden Sie von einem Tier gebissen, decken Sie die Wunde mit einem keimfreien Tuch ab und verbinden Sie sie mit einer Mullbinde. 

Suchen Sie nach der Erstversorgung Ihre Ärztin oder Ihren Arzt auf. Sie oder er kann Ihre Wunde genau untersuchen, sie reinigen und auch Ihren Impfstatus überprüfen - nehmen Sie dazu möglichst Ihren Impfpass mit in die Praxis. 

Impfung als Schutz vor Tetanus 

Jeder Mensch verletzt sich von Zeit zu Zeit. Das ist ganz normal. Damit Sie vor Tetanus geschützt sind, empfiehlt die STIKO, sich regelmäßig impfen zu lassen. 

Generell gilt: Behalten Sie Ihren Impfstatus im Blick. Wir informieren Sie immer aktuell, welche Impfung für welches Alter empfohlen wird. Lassen Sie sich von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt beraten, welche Impfung für Sie sinnvoll sein kann und welche möglicherweise aufgefrischt werden sollte. 

Impfung gegen Tetanus (Wundstarrkrampf)

Weitere Tipps und Informationen rund um das Thema Infektionskrankheiten finden Sie beispielsweise auf dem Webportal Infektionsschutz.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Auch das TK ÄrzteZentrum beantwortet Ihre Fragen unter der Rufnummer 040 - 46 06 61 91 00, 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr.

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