TK-Einsam­keits­re­port: So fühlen sich die Menschen in SH im Home­of­fice

Kiel, 11. Februar 2025. Allein am Schreibtisch im Homeoffice sitzen und mit den Kolleginnen und Kollegen nur digital und per Telefon austauschen: Das führt noch lange nicht zu einem schlechteren Kontakt im Team. Zu diesem Ergebnis kommt der Einsamkeitsreport der Techniker Krankenkasse Schleswig-Holstein (TK), für den das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Rahmen einer repräsentativen Umfrage 1.001 Personen in Schleswig-Holstein befragt hat. Laut Studie gaben fast alle erwerbstätigen und zumindest ab und zu im Homeoffice arbeitenden Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner (96 Prozent) an, im Homeoffice trotz Distanz einen guten Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen zu haben.

"Viele von uns haben sich an den digitalen Austausch gewöhnt. Dennoch ist klar: Ein Bildschirm kann den direkten persönlichen Austausch niemals komplett ersetzen", betont Sören Schmidt-Bodenstein, Leiter der TK-Landesvertretung Schleswig-Holstein. Das zeigen auch die Umfrageergebnisse. Obwohl die Erwerbstätigen in Schleswig-Holstein einen guten Draht untereinander haben, vermissen fast ein Drittel (32 Prozent) der Arbeitnehmenden, die zumindest ab und zu im Homeoffice arbeiten, bei ihrer Tätigkeit im Homeoffice manchmal oder sogar häufig den persönlichen Austausch. Zum Vergleich: Bei der Arbeit vor Ort im Betrieb gaben das nur neun Prozent an. Auch auf den fachlichen Austausch hat die Arbeit von zu Hause Einfluss: 16 Prozent der zumindest ab und zu von zu Hause arbeitenden Menschen gaben an, dass ihnen der fachliche Austausch mit dem Team im Homeoffice häufig oder manchmal schwerfalle. Zum Vergleich: Für die Arbeit am Arbeitsplatz vor Ort gaben dies nur 4 Prozent an.

Fehlende Wertschätzung im Job 

Wirft man einen Blick auf die Konzentrationsfähigkeit, scheint das heimische Umfeld keine große Ablenkung zu sein. Denn: 93 Prozent der befragten zumindest ab du zu im Homeoffice tätigen Erwerbstätigen gab an, dass es ihnen leichtfalle, sich im Homeoffice zu konzentrieren. Was aber fehle,- ganz gleich ob im Homeoffice oder im Büro -, ist die Wertschätzung am Arbeitsplatz. 29 Prozent vermisst Lob für gute Leistung im Job. "Wir Menschen neigen schnell dazu, die Arbeit zu kritisieren und Fehler zu suchen. Ein ´Danke´ oder ein ´gut gemacht´ bleibt häufig auf der Strecke. Dabei kann es so viel bewirken. Für das eigene Gefühl und Wohlbefinden am Arbeitsplatz ist positives Feedback enorm wichtig", so Schmidt-Bodenstein. Die Verantwortlichen in den Unternehmen seien seiner Ansicht nach zudem gefragt, eine wertschätzende und vertrauensvolle Unternehmenskultur zu stärken. Team-Tage, Betriebsausflüge oder gemeinsame Feierlichkeiten können zu einem guten Betriebsklima beitragen. Die TK unterstützt Firmen zudem mit Konzepten der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) und des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) .