Ein Viertel der Darmkrebserkrankten geht nicht in spezialisierte Darmkrebszentren
Pressemitteilung aus Schleswig-Holstein
Kiel, 26. Februar 2025. Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Nach aktuellen Daten des Krebsregisters erkrankten allein in Schleswig-Holstein im Jahr 2023 rund 2.130 Menschen an dieser Krebsart. Anlässlich des Darmkrebsmonats März weist die Techniker Krankenkasse (TK) auf die Relevanz einer spezialisierten Versorgung hin.
Jede vierte Behandlung findet in einem nicht zertifizierten Darmkrebszentrum statt
Die beste Versorgung nach aktuellen Qualitätsstandards erhalten Betroffene in speziell zertifizierten Krebszentren. Im Gegensatz zu anderen Krankenhäusern unterziehen sich diese einer regelmäßigen, externen Qualitätskontrolle durch die Deutsche Krebsgesellschaft. Trotz dieser Vorteile lassen sich nach den Routinedaten der Ersatzkassen rund 24 Prozent der Darmkrebserkrankten in Schleswig-Holstein in nicht zertifizierten Krankenhäusern behandeln. "Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie in spezialisierten Krebszentren bessere Chancen auf Heilung haben. Im Rahmen der Krankenhausreform können wir aber dafür sorgen, Behandlungen in speziellen Zentren zu konzentrieren und so die Qualität für alle Betroffenen zu verbessern", erläutert Sören Schmidt-Bodenstein, Leiter der TK-Landesvertretung Schleswig-Holstein. Wie die Qualität im stationären Bereich durch verbesserte Strukturen gesteigert werden kann, hat die TK in einem aktuellen Positionspapier veröffentlicht.
Geänderte Ansprüche bei Früherkennungsuntersuchungen
Früherkennungsuntersuchungen ermöglichen eine frühzeitige Behandlung von Krebserkrankungen. Ab dem 1. April 2025 können auch Frauen bereits ab 50 Jahren eine Koloskopie zur Früherkennung in Anspruch nehmen, was bisher erst ab 55 Jahren möglich war. Zudem wurden die Intervalle für Stuhltests vereinheitlicht. Künftig haben alle Versicherten ab 50 Jahren die Wahl zwischen einem Test auf okkultes Blut im Stuhl alle zwei Jahre oder maximal zwei Früherkennungs-Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren. "Wird der Krebs im Rahmen der Vorsorge frühzeitig erkannt, steigen die Chancen auf eine effektive Therapie. Da schon während der Darmspiegelung kleine, oberflächliche Tumore oder Krebsvorstufen entfernt werden können, kommt dem Früherkennungsangebot eine noch bedeutendere Rolle zu", so Schmidt-Bodenstein.
Hinweis für die Redaktion
Nach Angaben einer Auswertung der Felix Burda Stiftung erkranken in Deutschland jährlich circa 61.339 Menschen neu an Darmkrebs und etwa 23.548 Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen der Erkrankung.
Der G-BA hat am 16.01.2025 einen Beschluss zur Änderung der Regelungen zu den Früherkennungsprogrammen zu Darmkrebs gefasst. Ab dem 1. April 2025 können Frauen und Männer ab 50 Jahren zweimal eine Darmspiegelung (Koloskopie) im Abstand von zehn Jahren durchführen lassen. Alternativ zur Darmspiegelung können Frauen und Männer ab 50 Jahren alle zwei Jahre einen Stuhltest machen.
Weitere Informationen zum Thema Darmkrebs und Vorsorge finden Sie hier .