71 Menschen in Bremen warten auf eine Organspende
Pressemitteilung aus Bremen
Bremen, 15. März 2024. Laut Stiftung Eurotransplant warten im Land Bremen 71 Menschen auf eine lebensrettende Organspende, fünf von ihnen sind unter 18 Jahre alt (Stand 1. Januar 2024). Rund 85 Prozent der Menschen benötigen eine Spenderniere (60). Im Jahr zuvor standen insgesamt 57 Bremerinnen und Bremer auf der Warteliste, davon zwei Personen unter 18 Jahren. Die Zahl der durchgeführten Transplantationen ist in Bremen im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen: 2023 wurden laut Stiftung Eurotransplant 26 Organe eingepflanzt, 2022 waren es 22.
"Wichtig ist, dass sich die Menschen aktiv mit dem Thema Organspende auseinandersetzen, eine persönliche Entscheidung für oder gegen die Organspende treffen und diese in einem Ausweis dokumentieren", sagt Sabrina Jacob, Leiterin der TK-Landesvertretung in Bremen. Ansonsten müssten in solchen Trauersituationen die Angehörigen diese Entscheidung treffen, was für viele sehr belastend sei. Insbesondere wenn eine mögliche Organspende vorher in der Familie nicht thematisiert wurde, so Jacob weiter.
Die Spendenbereitschaft ist in den norddeutschen Bundesländern grundsätzlich groß. Eine bundesweit repräsentative Forsa-Befragung im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) aus dem Jahr 2023, mit Teilergebnissen aus Norddeutschland, also den Bundesländern Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen, zeigt: 88 Prozent der Norddeutschen stehen der Organspende eher positiv gegenüber. 54 Prozent besitzen bereits einen Organspendeausweis, in dem sie ihre Entscheidung für oder gegen eine Organspende festgehalten haben.
Neues Organspende-Register als zusätzlicher Anreiz für Spendenbereitschaft
Ab 18. März können Menschen ihre Spendenentscheidung auch online im Organspende-Register erfassen. Bisher war dies nur im Organspendeausweis oder der Patientenverfügung möglich. "Ein für alle Beteiligten einfaches und in der Nutzung sicheres Organspende-Register bietet einen zusätzlichen Anreiz, sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen. Dass die Dokumentation nun auch digital möglich wird, ist ein zeitgemäßer Schritt", so Jacob.
Zu Beginn läuft die Anmeldung zum Register zunächst über den Personalausweis mit Onlinefunktion. In Zukunft soll dies auch über die Apps der Krankenkassen möglich sein. Der Zugriff auf die Daten im Register seitens der Entnahmekliniken soll ab Juli möglich sein.
Hinweis für die Redaktion
Die aktuellen Wartelistezahlen (Stand 1. Januar 2024 und 1. Januar 2023) stammen von der Stiftung Eurotransplant mit Sitz in Leiden/Niederlande. Eurotransplant ist verantwortlich für die Zuteilung von Spenderorganen in acht europäischen Ländern.
Für die bevölkerungsrepräsentative, telefonische Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa vom 11. April bis 2. Mai 2023 bundesweit insgesamt 1.405 Personen ab 18 Jahren mit anschließender Proportionalisierung der Gesamtergebnisse. Die hier ausgewiesenen Teilergebnisse beziehen sich auf Norddeutschland; also die nördlichen Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen, wo 200 Menschen befragt wurden.
Weitere Infos zur Organspende gibt es auf tk.de , im TK-Podcast "Ist das noch gesund?" oder bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Zum Tag der Organspende 2023 hat die TK in Bremen mit dem Transplantationsbeauftragten am Klinik Bremen-Mitte, Dr. Dennis Gruschka gesprochen .