TK: Rund 12 Prozent der beschäftigten Bremerinnen und Bremer bleiben im regulären Rentenalter berufstätig
Pressemitteilung aus Bremen
Bremen, 2. Juli 2024. Die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer gehen in den nächsten Jahren in Rente, während weniger jüngere Beschäftigte nachrücken. Eine aktuelle bundesweite Befragung von mehr als 1.000 Erwerbstätigen ab 50 Jahren durch das Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt: Fast ein Drittel der älteren Erwerbstätigen ab 50 Jahren (31,3 Prozent) plant sogar, vor dem gesetzlichen Rentenalter aus dem Job auszuscheiden. Das ist ein Ergebnis des TK-Gesundheitsreports 2024 "Fachkräftemangel: Was hält die Generation 50+ im Job?", der heute in Berlin vorgestellt wurde.
"Die Generation 50+ hat sich über Jahre an ihrem Arbeitsplatz bewährt und verfügt über einen großen Erfahrungsschatz. Das macht sie für Unternehmen zu einer wertvollen Ressource. Mit Blick auf den Fachkräftemangel ist es umso wichtiger, die Gesundheit älterer Beschäftigter stärker in den Blick zu nehmen", erklärt Sabrina Jacob, Leiterin der TK-Landesvertretung Bremen.
Rund 12 Prozent bleiben im regulären Rentenalter berufstätig
Im Schnitt arbeiten 12,1 Prozent der Beschäftigten in Bremen und Bremerhaven über die reguläre Renteneintrittsgrenze hinaus. Das zeigen die vom Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen (aQua-Institut) ausgewerteten Abrechnungsdaten der 2880 bei der TK versicherten Berufstätigen im Land Bremen aus den Geburtsjahrgängen 1948 bis 1956, die in den Jahren zwischen 2014 und 2023 ein Alter von 67 Jahren erreichten oder verstorben waren.
Bundesweit waren 14,1 Prozent der Beschäftigten, die im Jahr 2012 im Vorfeld des Beobachtungszeitraum keinen einzigen Tag arbeitsunfähig gemeldet waren, mit 67 Jahren, also nach ihrem regulären Renteneintritt, noch berufstätig. Von den Beschäftigten, die 43 Tage oder mehr krankgeschrieben waren, arbeiteten bundesweit lediglich 7,1 Prozent über die Renteneintrittsgrenze hinaus. Im Schnitt waren 11,6 Prozent der Beschäftigten in Deutschland mit 67 Jahren noch berufstätig.
"Es ist wichtig, Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Gesundheit der Beschäftigten positiv beeinflussen. Die Ergebnisse machen deutlich, dass die Menschen länger gesund und leistungsfähig bleiben, wenn frühzeitig mit der Gesundheitsförderung begonnen wird und gesunde Arbeitsbedingungen etabliert werden", so Jacob.
Bremer Berufstätige 50+ fehlen über acht Tage mehr am Arbeitsplatz als jüngere Beschäftigte
Laut TK-Report waren die 2023 bei der TK versicherten Berufstätigen in Bremen und Bremerhaven ab 50 Jahren im Schnitt 25,3 Tage krankgeschrieben. 14 Prozent fehlten sogar 43 oder mehr Tage krankheitsbedingt am Arbeitsplatz. Zum Vergleich: Bei den Berufstätigen unter 50 Jahren lag die Zahl der Fehltage im Jahr 2023 bei 16,8 Tagen. Nur 7,8 Prozent der Jüngeren fehlten 43 Tage oder mehr.
Hinweis für die Redaktion
Für den Gesundheitsreport 2024 wertete die TK die Krankschreibungen ihrer rund 34.000 versicherten Erwerbspersonen in Bremen und Bremerhaven aus. Dazu zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sowie Empfängerinnen und Empfänger von Arbeitslosengeld I. Für die Auswertungen zu den Berufstätigkeiten mit 67 Jahren wurden vom Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen (aQua-Institut) die Abrechnungsdaten von mehr als bundesweit 420.000 bei der TK versicherten (knapp 2.900 im Land Bremen) aus den Geburtsjahrgängen 1948 bis 1956 ausgewertet, die Anfang 2013 berufstätig waren und in den Jahren zwischen 2014 bis 2023 ein Alter von 67 Jahren erreichten oder verstorben sind. Zusätzlich hat das IFBG im Januar 2024 in einer Onlinebefragung bundesweit 1.021 Beschäftigte ab 50 Jahren sowie 311 Arbeitgebende (Geschäftsführende und Personalverantwortliche) zum Thema Renteneintritt sowie zu ihren Wünschen und den Angeboten der Arbeitgebenden zur Mitarbeitendenbindung befragt.
Die TK unterstützt Arbeitgebende im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM). Individuell auf die Unternehmen zugeschnittene Projekte helfen, gesundheitsförderliche Rahmenbedingungen und Prozesse zu etablieren. Dazu gehört beispielsweise auch Beratung zum Generationenmanagement und zur Diversität. Weitere Informationen gibt es auf dem
TK-Firmenkundenportal
. Die aktuelle Altersstruktur der Erwerbstätigen schlüsselt die Bundesagentur für Arbeit auf. Demnach sind im Land Bremen knapp 80.000 Erwerbstätige zwischen 55 und 64 Jahren alt (Stand: 30. September 2023). Sie machen fast ein Viertel (22,9 Prozent) der insgesamt rund 349.000 Erwerbstätigen im Bundesland aus.