Bremen, 29. November 2024. 45 Prozent der über 60-jährigen Versicherten der Techniker Krankenkasse (TK) im Land Bremen haben sich in der vergangenen Grippesaison gegen Influenza impfen lassen. Die Grippe-Impfquote ist damit erneut gesunken. In der Wintersaison 2022/2023 hatten sich in dieser Altersgruppe noch 46 Prozent gegen Influenza immunisieren lassen. In der Saison 2021/2022 waren es 50 Prozent. Dabei hatten die Menschen in Bremen und Bremerhaven in den letzten beiden Wintern deutlich mehr mit Atemwegsinfektionen zu kämpfen als zuvor. Das zeigt der neue Infektionsreport der TK und des aQua-Instituts.

Impfschutz besonders für Risikogruppenwichtig

"Die EU nennt die Zielvorgabe einer Impfquote von 75 Prozent bei älteren Menschen. Von der Erfüllung dieser Vorgabe sind wir leider weit entfernt", sagt Sabrina Jacob, Leiterin der TK-Landesvertretung Bremen. "Vor allem für Risikogruppen ist der Impfschutz jedoch wichtig, denn eine echte Grippe ist keine einfache Erkältung", so Jacob weiter.

Hohes Infektionsgeschehen in vergangenen Wintersaisons

Das Infektionsgeschehen hat sich durch die Coronapandemie verändert. So hatten die Bremerinnen und Bremer in den letzten beiden Wintern deutlich mehr Atemwegsinfekte als zuvor. Die Erkrankungsdauer ist hingegen rückläufig. Lag die Anzahl der Arbeitsunfähigkeitsfälle aufgrund von Atemwegsinfektionen im Land Bremen in der Wintersaison 2021/2022, als teilweise noch Kontaktbeschränkungen galten, bei rund 8.000, stieg die Zahl in den vergangenen beiden Wintersaisons auf jeweils über 19.000 Fälle.

Die Dauer je Krankschreibung wegen Atemwegsinfektionen lag in den letzten beiden Wintersaisons bei durchschnittlich rund 6,7 Tagen im Winter 2022/2023 und bei rund 6,1 Tagen im Winter 2023/2024. Im Winter 2021/2022 waren es mit durchschnittlich rund 7,9 Tagen deutlich mehr. In den letzten beiden Wintern fielen die Menschen also deutlich häufiger erkältungsbedingt aus, die durchschnittliche Dauer einer Arbeitsunfähigkeit aufgrund eines Atemwegsinfekts ging jedoch spürbar zurück.

Jacob: "Insgesamt zeigte sich das Infektionsgeschehen zuletzt dynamischer als in den Pandemiewintern. In den vergangenen beiden Wintern haben wir einen Nachholeffekt bei den Atemwegsinfektionen gesehen." Dieser Nachholeffekt habe sich jedoch in den Wintermonaten 2023/2024 stabilisiert.

Hinweis für die Redaktion

Den "TK-Infektionsreport: Atemwegsinfektionen - Wie kamen wir durch die letzten Winter?" gibt es auf dem Presseportal der TK zum Download.

Zur Darstellung der Wintersaisons wurden im Report jeweils die Monate von Oktober bis Ende März eines Folgejahres betrachtet. Für die Darstellung der Impfsaison wurde zusätzlich der Monat September berücksichtigt.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Grippeimpfung unter anderem für Menschen ab 60 Jahren, Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel sowie für Personen mit gesundheitlicher Gefährdung, Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal. Um rechtzeitig geschützt zu sein, empfiehlt die STIKO, sich ab Oktober bis Mitte Dezember impfen zu lassen. 

Bei der TK sind im Bundesland Bremen aktuell rund 74.000 Menschen versichert.