Die Konsequenz sind überfüllte Notaufnahmen, lange Wartezeiten für Facharzttermine und häufige Arztbesuche. Mehr Effizienz und Effektivität sind gefragt - zum Wohle der Patientinnen und Patienten, des medizinischen Personals und des gesamten Gesundheitssystems. 

Digitale Ersteinschätzung und Terminvergabe

Deshalb schlägt die TK vor, eine standardisierte digitale Ersteinschätzung des Behandlungsbedarfs einzuführen. So kommen Patientinnen und Patienten schneller in die jeweils geeignete Versorgungsform - orientiert am medizinischen Bedarf. Dafür stellen Arztpraxen feste Kontingente auf einer Terminplattform bereit. Das reduziert die Wartezeit und erhöht zudem die Versorgungsqualität. Dabei gilt der Leitgedanke: Termine sollen dem Bedarf der Versicherten folgen. Als Partner ihrer Versicherten will die TK diesen mit einem umfassenden Versorgungsmanagement zur Seite stehen.   

87 Prozent der Menschen in Deutschland ist es wichtig, dass eine schnellere Terminvergabe bei Haus- und Facharztpraxen einen hohen Stellenwert in der Gesundheitspolitik der nächsten Jahre hat. 
Quelle: bundesweit repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der TK

Reform der Bedarfsplanung und Vergütung

Ein weiterer wichtiger Schritt ist aus TK-Sicht eine sektorenübergreifende Bedarfsplanung sowie eine einheitliche Vergütung, insbesondere an der Schnittstelle zwischen ambulanter und stationärer Versorgung. Die bestehenden Hybrid-DRGs sollten weiterentwickelt werden, um mehr Leistungen mit stationsersetzendem Charakter zu integrieren. Die Notfallversorgung und der Rettungsdienst benötigen ebenfalls umfassende Reformen, um eine sinnvolle Verzahnung der Strukturen zu gewährleisten. 

Kooperation und Entlastung der Ärztinnen und Ärzte

Die Kapazitäten des Personals in der Versorgung sind wertvoll und könnten noch effizienter eingesetzt werden. Oft ist die Versorgung auf Ärztinnen und Ärzte konzentriert. Indem die Kooperation zwischen verschiedenen Fachgruppen verbessert wird und andere Gesundheitsberufe noch mehr Versorgungsaufgaben übernehmen, können Ärztinnen und Ärzte entlastet werden. Innovative Technologien wie künstliche Intelligenz und Telemedizin sollen hierbei unterstützend eingesetzt werden. 

Krankenhausreform und regionale Gesundheitszentren

Die konsequente Fortsetzung der Krankenhausreform ist eine zentrale Forderung der TK. Dazu gehört: 

  • Bund und Länder müssen ihrer finanziellen Verantwortung bei der Transformations- und Investitionsfinanzierung nachkommen, anstatt diese auf die Beitragszahlenden abzuwälzen.
  • Auch die Psychiatrie muss berücksichtigt werden - anstatt diese bei der Einführung von Leistungsgruppen auszuklammern. Eine bundeseinheitliche Krankenhausplanung muss den tatsächlichen Bedarf der Bevölkerung an stationären Kapazitäten insgesamt berücksichtigen - und darf nicht auf einen Teilbereich (Somatik) beschränkt bleiben.
  • Überkapazitäten müssen abgebaut und in unterversorgten Gebieten alternative Versorgungsstrukturen, wie regionale Gesundheitszentren, etabliert werden. 
Für 71 Prozent der Menschen in Deutschland ist eine Modernisierung der Krankenhauslandschaft ein wichtiges gesundheitspolitisches Thema der nächsten Jahre. 
Quelle: bundesweit repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der TK

Zugang zu Innovationen und faire Arzneimittelpreise

Wir wollen einen schnellen Zugang zu Innovationen. Der Schlüssel dazu sind faire und transparente Arzneimittelpreise. Denn die Ausgaben für Arzneimittel steigen deutlich. Die TK schlägt ein Preismodell für patentgeschützte Arzneimittel vor, das auf nachvollziehbaren Kriterien basiert. Auch eine Fokussierung auf den Nutzen für die Versicherten ist notwendig, insbesondere durch die Einführung von Fokuslisten für neue Arzneimittel. Zudem sollten die bestehenden Rabattverträge für Generika weiterentwickelt werden, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen und Engpässe zu vermeiden. 

TK-Posi­tion "Zugang - Mehr Koope­ra­tion und Koor­di­na­tion für einen besseren Zugang zur Versor­gung"

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