Hamburgische Bürgerschaftswahl 2025
Artikel aus Hamburg
Welche Themen in der kommenden Legislatur wichtig werden, wurde kurz vor der Bürgerschaftswahl, die am 2. März 2025 stattfand, bei der "TK-Wahlarena Gesundheit" diskutiert. Als Grundlage für die Diskussion mit den Hamburger Spitzenpolitikern im Bereich Gesundheit dienten die Ergebnisse einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Landesvertretung Hamburg der Techniker Krankenkasse (TK).

Am 5. Februar 2025 hat die Landesvertretung Hamburg der Techniker Krankenkasse (TK) Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Parteien zur "TK-Wahlarena Gesundheit" eingeladen. Dabei ging es insbesondere um die Frage, wie die ambulante Versorgung in Hamburg sichergestellt werden kann. Bevor die Diskussion mit Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD), Stephan Gamm (CDU), Linda Heitmann (Bündnis 90/Die Grünen), Deniz Çelik (Die Linke) und Timo Fischer (FDP) startete, begrüßte Maren Puttfarcken, Leiterin TK-Landesvertretung Hamburg, mehr als 100 Gäste im Reimarus-Saal der Patriotischen Gesellschaft. Dabei stellte Puttfarcken ein Ergebnis einer aktuellen, von der TK in Auftrag gegebenen Forsa-Umfrage vor, das die Gäste im Saal eher überraschte: "85 Prozent der Befragten gaben an, dass das Thema Gesundheitspolitik für sie ganz weit oben steht. Für vier von fünf Hamburgerinnen und Hamburger ist die Gesundheitspolitik ein wichtiges und für sie wahlentscheidendes Thema. Auch wenn das in der Öffentlichkeit aktuell nicht so rüberkommt."
Maren Puttfarcken

Für vier von fünf Hamburgerinnen und Hamburger ist die Gesundheitspolitik ein wichtiges und für sie wahlentscheidendes Thema.
Dr. Christoph Rybarczyk, Journalist beim Hamburger Abendblatt, führte als Moderator durch die Veranstaltung. Die repräsentative Umfrage durch Forsa zeigt auch, dass 79 Prozent der Befragten mit der Gesundheitsversorgung in Hamburg zufrieden sind. Rybarczyk fragte daher die Parteienvertreterinnen und -vertreter, ob damit die Arbeit getan sei und eigentlich gar nichts mehr getan werden müsse.
Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) stellte klar, dass Hamburg die Gesundheitsmetropole im Norden sei. Aber auch hier würde man unter Druck stehen, beispielsweise durch den Fachkräftemangel, die Digitalisierung und den Fortschritt in der Medizin. Damit müsse man sich weiter beschäftigen.
Linda Heitmann, Bundestagsabgeordnete Bündnis 90/Die Grünen, warf den Blick auch auf das Bundesgebiet. Sie wolle für Hamburg in der Bundesgesetzgebung wirken, aber gleichzeitig das, was in Hamburg gut laufe, in die gesamte Bundesrepublik tragen. Ein Thema, das aus ihrer Sicht große Erfolge bringen und die Versorgung verbessern würde, sei die Aufnahme von Sprachmittlung im Gesundheitswesen als gesetzliche Leistung.
Stephan Gamm, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU Hamburg, sagte, dass das Umfrageergebnis weniger seine persönlichen Erfahrungen widerspiegle. So würden öfter Hamburgerinnen und Hamburger auf ihn zu kommen und darüber klagen, dass sie keine Termine bekämen. Auch die Apotheken stünden stark unter Druck.
Podiumsdiskussion bei der "TK-Wahlarena Gesundheit"

Arzttermine: Zugang zur ambulanten Versorgung verbessern
Um ein weiteres Ergebnis der Umfrage entwickelte sich eine angeregte Diskussion auf dem Podium: Für 95 Prozent der Befragten in Hamburg wird es in den kommenden Jahren wichtig, dass Patientinnen und Patienten einfacher und schneller einen Termin bei Haus- sowie Fachärztinnen und -ärzten bekommen.
Auf die Unterschiede der Arztverteilung im Hamburger Stadtgebiet wies Deniz Çelik, gesundheitspolitischer Sprecher der Linken Hamburg, hin. Weiter gebe es keine Transparenz über die frei verfügbaren Termine. Dafür könne man die Digitalisierung nutzen und möglicherweise sogar eine Pflicht zur Transparenz von Terminen für Fachärztinnen und -ärzte einführen.
Auf mehr Anreize für eine gute Versorgung und eine bessere Einbeziehung der ärztlichen Versorgung in der Quartiersentwicklung setzt die FDP. So müssten zum Beispiel günstige Praxisräume mitgedacht werden, machte Timo Fischer deutlich.
Aus Sicht der TK braucht es eine standardisierte digitale Ersteinschätzung des Behandlungsbedarfs für neue Behandlungsfälle, sagte Maren Puttfarcken. So könnten Patientinnen und Patienten schneller in die richtige Versorgungsform gelangen. Dies würde die Qualität der Versorgung erhöhen und Wartezeiten verkürzen.
Anschließend wurde intensiv über die Auswirkungen der Krankenhausreform auf die Versorgung diskutiert. Viele weitere Themen - etwa die Zukunft der Pflege, oder der Reformstau in der Notfallversorgung -, fielen der Zeit zum Opfer, und so schlossen sich nach der Veranstaltung viele angeregte Gespräche beim Netzwerken an.
TK-Positionen zur Bürgerschaftswahl 2025
Die TK-Landesvertretung Hamburg bezieht zu gesundheitspolitischen Themen im Bundesland Stellung. Gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren aus dem Gesundheitswesen möchten wir die Versorgung in Hamburg gestalten und positive Entwicklungen vorantreiben. Ein Überblick über die Themen, die aus Sicht der TK für das Bundesland Hamburg besonders wichtig sind:
- Pressemitteilung: Das ist Hamburgerinnen und Hamburgern wichtig bei der Wahl einer Klinik
- Pressemitteilung: Ein Drittel in Hamburg geht außerhalb der Praxiszeiten in die Notaufnahme
- Pressemitteilung: Gesundheitspolitik ist 85 Prozent der Menschen in Hamburg wichtig
- Zur Sache: Bürgerschaftswahl 2025 - Rückblick auf die vergangenen fünf Jahre
- TK-Position: Digitalisierung im Gesundheitswesen: Nutzen in den Vordergrund stellen
- TK-Position: Gute Pflege in Hamburg stärken
- Zur Sache: Interview mit Maren Puttfarcken zum Jahreswechsel 2024/2025
- Zur Sache: Interview mit Maren Puttfarcken zur "ePA für alle"
- Zur Sache: Interview mit Maren Puttfarcken zu Reform der Notfallversorgung
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