Hamburg, 25. Februar 2025. Überfüllte Notaufnahmen, stundenlanges Warten und überlastetes Personal: Aus Sicht der Techniker Krankenkasse (TK) ist eine Reform der Notfallversorgung und des Rettungsdienstes längst überfällig. Viel zu oft landen in den Notaufnahmen der Kliniken Patientinnen und Patienten, die dort gar nicht hingehören. Eine aktuelle repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag TK in Hamburg zeigt, dass 36 Prozent der Befragten, die in den vergangenen drei Jahren außerhalb der Praxiszeiten gesundheitliche Beschwerden hatten, direkt die Notaufnahme in einem Krankenhaus aufsuchten. Jeder Fünfte (20 Prozent) kontaktierte den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Rufnummer 116 117, und 18 Prozent riefen einen Krankenwagen unter der Rufnummer 112. 14 Prozent der Befragten warteten, bis Ihre Arztpraxis wieder geöffnet hatte, und jeder oder jede Zehnte suchte eine ärztliche Bereitschaftspraxis auf.

Maren Puttfarcken

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Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg

Wir brauchen ein Notfallsystem, das Hilfesuchende zielgerichtet zu den geeigneten Hilfsangeboten lenkt. Das würde gleichzeitig auch die Notaufnahmen und den immer öfter gerufenen Rettungsdienst entlasten. Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg

"Für medizinische Laien ist es nicht immer einfach zu entscheiden, welches Angebot für sie bei plötzlich auftretenden gesundheitlichen Beschwerden das richtige ist. Das bestätigt auch unsere aktuelle Forsa-Umfrage. Außerhalb der üblichen Praxisöffnungszeiten geht ein Drittel der Hamburgerinnen und Hamburger im Zweifel in die Notaufnahme", sagt Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg. "Wir brauchen ein Notfallsystem, das sie zielgerichtet zu den geeigneten Hilfsangeboten lenkt. Das würde gleichzeitig auch die Notaufnahmen und den immer öfter gerufenen Rettungsdienst entlasten." Aus Sicht der TK müssen die unterschiedlichen Strukturen in der Notfallversorgung endlich sinnvoll verzahnt werden. Das gelingt durch eine bessere Akutversorgung, die Hilfesuchenden die nötige Orientierung bietet. Eine einheitliche Ersteinschätzungsstelle, Integrierte Notfallzentren sowie eine Akutleitstelle würden sicherstellen, dass Patientinnen und Patienten schnell und zielgerichtet die passende medizinische Versorgung erhalten.

Die meisten gehen in die Notauf­nahme

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Ein Drittel der befragten Hamburgerinnen und Hamburger gehen bei plötzlich auftretenden Beschwerden außerhalb der Praxiszeiten in die Notaufnahme.

Hinweis für die Redaktion

Für die repräsentative telefonische Umfrage im Auftrag der TK befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im November/Dezember 2024 insgesamt 1.001 Personen ab 18 Jahre bevölkerungsrepräsentativ für das Bundesland Hamburg.

Die Notfallversorgung in Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Auf dem Unternehmensblog "Wir Techniker" beleuchtet Claudia Baldeweg, TK-Expertin für ambulante Versorgung, die aktuellen Probleme und erklärt, warum in der nächsten Legislaturperiode dringend eine Notfallreform kommen muss.