Das Knie verdreht: Meniskusriss
Häufig passiert es bei Ballsportarten oder beim Skifahren: Sie wechseln abrupt die Laufrichtung und stoppen. Aber auch jahrelange, einseitige berufliche Belastungen wie kniende Tätigkeiten können das Knorpelgewebe schädigen, bis es nach und nach verschleißt. In beiden Fällen reißt der halbrunde Stoßdämpfer im Knie, der sogenannte Meniskus, ein.
Wie bemerkt man einen Meniskusschaden?
Reißt ein Meniskus etwa bei einem Sportunfall akut ein, spüren Betroffene meist einen heftigen und stechenden Schmerz im Knie. Verschleißt der Knieknorpel langsam über Jahre, sind latente Knieschmerzen, vor allem bei Belastung, oft das einzige Anzeichen. Manche Betroffene haben zudem ein Fremdkörpergefühl im Gelenk, das von den eingerissenen Anteilen herrührt. Falls diese zwischen die Gelenkflächen wandern, können sie jede Bewegung erschweren und das Gelenk sogar komplett blockieren.
Die beiden halbmondförmigen Scheiben des Innen- und Außenmeniskus stabilisieren je ein Kniegelenk. Ähnlich wie die Bandscheiben im Rücken federn die beiden Knorpelscheiben enorme Kräfte ab. Erfüllt der eigentliche Stoßdämpfer seine Funktion nicht mehr, wird der Gelenkknorpel stärker belastet und verschleißt ebenfalls. Daraufhin setzt der Körper häufig Knorpel abbauende Stoffe frei, das Gelenk entzündet sich und es kann an dieser Stelle ein schmerzhafter Gelenkerguss entstehen. Das Knie schwillt an und wird heiß.
Wie werden Meniskusschäden behandelt?
Besonders bei einem Sportunfall wird Ihr behandelnder Arzt zunächst ausschließen, ob weitere Verletzungen wie etwa ein Kreuzbandriss vorliegen. Je nach Beschwerdebild kann sich die Behandlung sehr unterschiedlich gestalten. Ziele der Behandlung sind:
- Schmerzen zu mindern
- Beweglichkeit zu verbessern
- Gehleistung zu steigern
- ein Fortschreiten der Meniskusschädigung zu verhindern beziehungsweise zu verlangsamen
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Therapiemethoden:
Konservative Behandlung
Ist das Knie sehr gereizt, helfen Coolpacks. Gegen Schmerzen und Entzündungen kann Ihr Arzt Ihnen Medikamente verordnen, die als Tabletten eingenommen oder auch direkt in das Kniegelenk gespritzt werden können. Eine Ultraschall- oder Elektrotherapie kann die Gewebedurchblutung und die Stoffwechselaktivität auf Zellebene anregen.
Krankengymnastische Übungen dienen dazu, die Oberschenkelmuskulatur zu kräftigen. Hier erlernen Sie auch, sich knieschonend zu bewegen. Dazu zählt zum Beispiel ein häufiger Wechsel zwischen Gehen, Stehen und Sitzen. Wichtig ist, die erlernten Übungen im Alltag regelmäßig durchzuführen, um aktiv einem Wiederaufflammen der Beschwerden vorzubeugen. Jedes Pfund zu viel belastet die Gelenke enorm. Bauen Sie Übergewicht ab, so entlasten Sie auch Ihre Gelenke.
Beim Sport sollten Sie sich langsam an die möglicherweise reduzierte Belastungsgrenze herantasten. Gelenkschonende Sportarten wie Fahrradfahren, Schwimmen und gezielte Gymnastik helfen dabei, Ihr Kniegelenk dauerhaft beweglich zu erhalten beziehungsweise Ihre Kondition und Beweglichkeit zu verbessern.
Tipps für das Knie
Operative Behandlung
Bringt die konservative Behandlung nicht den gewünschten Erfolg, kann eine Meniskusoperation in Betracht gezogen werden. Meist erfolgt diese mittels einer Kniegelenkspiegelung (Arthroskopie) unter Teil- oder Vollnarkose.
Prinzipiell unterscheidet man bei der Operation zwischen einer Meniskusentfernung, der am häufigsten durchgeführten Teilentfernung und einer Meniskusnaht. Daneben können mit speziellen Instrumenten auch Unebenheiten geglättet werden. Häufig werden diese Verfahren kombiniert angewandt. Je mehr gesundes Meniskusgewebe belassen werden kann, desto besser ist es für Ihr Kniegelenk.
Je nach vorgenommenem Eingriff ist es notwendig, mithilfe von Unterarmgehstützen das Kniegelenk für einige Zeit zu entlasten. Bei einer Teilentfernung dauert es in der Regel mehrere Wochen und nach einer Meniskusnaht wenigstens drei Monate, bis das Knie beim Sport wieder voll belastet werden kann.