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Das Herz ist der wichtigste Muskel im menschlichen Körper. Es arbeitet tagtäglich ohne Pause. Wird das Herz nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt, kann es zu Schmerzen in der Brust, Herzrasen und Atemnot kommen. 

KHK: verengte Koronargefäße

Die KHK wird umgangssprachlich häufig als die Verkalkung der Herzgefäße bezeichnet. Genau genommen lagert sich dabei nicht nur Kalk in die Gefäßwand ein, sondern auch Bindegewebe oder Fett. Es können sogenannte Plaques entstehen. Diesen Prozess nennt man Arteriosklerose . Verursachen die verengten Gefäße Beschwerden, ist eine Therapie sinnvoll.

Etwa jeder achte Mann erkrankt im Laufe seines Lebens an einer KHK, bei Frauen sind es nur etwa halb so viele. Wer älter als 55 Jahre und männlich ist, hat ein erhöhtes Risiko für eine KHK. Bei Frauen ab 65 Jahren steigt die Wahrscheinlichkeit ebenfalls an. Wenn bei Ihnen bereits eine andere Gefäßerkrankung festgestellt wurde oder nahe Familienangehörige Probleme mit dem Herzen haben, sollten Sie aufmerksam sein und besonders auf einen gesunden Lebensstil achten. 

Risikofaktoren senken

Studien liefern Hinweise darauf, dass sich das genetisch bedingte Risiko für eine KHK durch einen gesunden Lebensstil fast halbieren lässt. So können Sie dazu beitragen, Ihr Risiko zu senken:

  • Verzichten Sie auf Nikotin, denn Rauchen wirkt sich negativ auf den Zustand der Gefäße aus. Mit der TK-RauchFrei App gelingt der Rauchstopp leichter.
  • Bewegen Sie sich regelmäßig - möglichst täglich - und bauen Sie außerdem Entspannungspausen in Ihren Alltag ein. Moderates Ausdauertraining zählt zu den effektivsten Vorbeugemaßnahmen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • Ernähren Sie sich ausgewogen und vollwertig: Die sogenannte Mittelmeerküche gilt als besonders herzgesund. Wurde bei Ihnen bereits eine KHK diagnostiziert, sollten Sie möglichst nicht an Gewicht zunehmen.
  • Lassen Sie Ihren Blutdruck und auch Ihre Blutwerte regelmäßig in Ihrer Arztpraxis kontrollieren.
    Tipp: Beim Check-up 35 , den Sie alle drei Jahre in Anspruch nehmen können, werden alle relevanten Werte erhoben.
  • Sind Sie Diabetikerin oder Diabetiker, hilft eine gute Blutzuckereinstellung, Ihr individuelles Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken.

KHK frühzeitig erkennen

Eine KHK verursacht nicht immer Beschwerden. Häufig fällt sie erst bei einem Herzinfarkt auf. Dennoch können Sie oft schon frühzeitig Warnsignale erkennen. Das Hauptsymptom der KHK ist die sogenannte Angina pectoris. Dabei empfinden Betroffene anfallsartig ein starkes Engegefühl in der Brust, das meist mit Schmerzen und Luftnot einhergeht.

Eine beginnende KHK fällt meist zunächst in Belastungssituationen auf, zum Beispiel wenn Sie sich körperlich anstrengen oder unter Stress stehen. Bemerken Sie ein Engegefühl in der Brust, das auch zu Beginn einer körperlichen Belastung auftreten und sich im Verlaufe der Belastung bessern kann, nehmen Sie diese Beschwerden ernst und suchen Sie Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt auf.

Bemerken Sie bei sich selbst oder bei anderen folgende Symptome, die plötzlich und in Ruhe auftreten, sollten Sie unbedingt sofort reagieren und den Rettungsdienst unter 112 rufen:

  • Starke Schmerzen in der Brust, die auch ausstrahlen können (z. B. in Arme, Hals und Kiefer, Rücken oder Oberbauch)
  • Luftnot oder Kurzatmigkeit
  • Schweißausbrüche
  • Übelkeit
  • Gefühl der Angst oder Unruhe

Vom Verdacht bis zur Diagnose

Eine KHK bessert sich normalerweise nicht von allein. Früh diagnostiziert und behandelt, ist die Prognose meistens gut. Vermutet Ihre Hausärztin oder Ihr Hausarzt bei Ihnen eine KHK, überweist sie oder er Sie in eine kardiologische Praxis.

Bei Verdacht auf eine KHK wird in der Regel Ihr Blut untersucht und ein Ruhe-EKG geschrieben. Ein EKG (Elektrokardiogramm) misst die elektrische Erregungsausbreitung Ihres Herzens und kann erste Hinweise auf eine Erkrankung liefern. In einer kardiologischen Fachpraxis können weitere Untersuchungen durchgeführt werden, zum Beispiel ein Herz-Ultraschall (Echokardiografie). Dabei werden die Herzstruktur, die Pumpleistung Ihres Herzens und die Funktion Ihrer Herzklappen beurteilt.

Bleibt die Ursache weiterhin unklar, können weitere Diagnoseverfahren eingesetzt werden, wie zum Beispiel ein Belastungs-EKG oder eine Stress-Echokardiografie.

Brustschmerz kann viele Ursachen haben

Schmerzen in der Brust können verschiedene Ursachen haben. Laut der aktuellen Leitlinie ist nur bei etwa zehn Prozent der Betroffenen eine chronische KHK die Ursache der Brustschmerzen. Diese können auch andere Gründe haben, beispielsweise eine Wirbelblockade oder eine sogenannte Refluxkrankheit . Aus diesem Grund sollten Sie Ihre Beschwerden unbedingt ärztlich abklären lassen. Erhalten Sie die Diagnose KHK, können Medikamente und ein gesunder Lebensstil Ihre Symptome lindern und die Versorgung Ihres Herzens dauerhaft verbessern.

Gute Therapiemöglichkeiten

Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird Ihnen dauerhaft Medikamente verordnen, die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen und das Auftreten von Symptomen verringern sollen. Bei etwa zwei Dritteln der Betroffenen reicht dies aus, um die Beschwerden langfristig zu reduzieren.

  • Plättchen-Aggregations-Hemmer (auch Thrombozyten-Aggregations-Hemmer) reduzieren das Verklumpen bestimmter Blutzellen (Thrombozyten) und können so das Risiko eines Gefäßverschlusses senken.
  • Statine können Ihre Blutfettwerte senken und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen.
  • Betablocker oder ACE-Hemmer verringern den Sauerstoffbedarf des Herzens und können es dadurch entlasten. Zudem wird das Herz vor weiteren Strukturveränderungen geschützt.  
  • Nitrate können im Notfall bei einer akuten Angina pectoris die Durchblutung des Herzens verbessern.

Hilfreich sind außerdem die oben genannten Maßnahmen für ein herzgesundes Leben. So tragen Sie aktiv zum Therapieerfolg bei.

Brauche ich eine Operation?

Haben Sie eine Angina pectoris, kann bei einer Herzkatheter-Untersuchung überprüft werden, ob der Blutfluss durch Verengungen (Stenosen) eingeschränkt ist. In ein verengtes Gefäß kann nach Aufdehnung mittels Ballonkatheter ein dünnes Röhrchen, ein sogenannter Stent, eingesetzt werden. So wird das Gefäß geweitet und offengehalten. Alternativ können verengte Gefäße mit sogenannten Bypässen überbrückt werden. Diese werden zum Beispiel aus körpereigenen Gefäßen - wie einer Vene am Unterschenkel - konstruiert, welche das Blut um die betroffene Stelle herumleiten.

TK-Plus bei KHK

Die Teilnahme am TK-Plus Programm für KHK hilft Ihnen, langfristig gut mit Ihrer Erkrankung zu leben. Sie erhalten zusätzlich umfassende Informationen und durchlaufen ein strukturiertes Behandlungsangebot. Bei Interesse oder Fragen wenden Sie sich einfach unter der Telefonnummer 040 - 46 06 62 61 40, Montag bis Freitag von 8 bis 20 Uhr, an einen unserer TK-Mitarbeitenden. Weitere Informationen finden Sie im Artikel TK-Plus bei KHK

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