Gute Blutdruckeinstellung beugt Folgeerkrankungen vor
Fast 90 Prozent der Menschen, denen ihr Bluthochdruck bekannt ist, lassen sich behandeln. Die meisten von Ihnen möchten in der Regel körperlichen Folgeerscheinungen effektiv vorbeugen.
Der Blutdruck , der zu Hause oder von einer Ärztin oder einem Arzt gemessen wird, beschreibt den Druck, dem Ihre Gefäße tagtäglich standhalten. Ein hoher Blutdruck belastet nicht nur Ihre Arterien. Jedes einzelne Organ ist davon betroffen, denn auch dort kann hoher Blutdruck Spuren hinterlassen .
Normaler Blutdruck schont Organe und Gefäße
Demenz und Schlaganfall vorbeugen
Wer seinen sogenannten Zielblutdruck erreicht, senkt damit den bedeutsamsten Risikofaktor für einen Schlaganfall . Denn Bluthochdruck erhöht das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, um das Drei- bis Vierfache. Veränderungen der Gefäßwände im Gehirn können Hirnblutungen oder Blutgerinnsel begünstigen, die die hirnversorgenden Arterien wie ein Korken verstopfen. Zudem kann durch eine optimale Einstellung des Blutdrucks das Risiko für durchblutungsbedingte Formen der Demenz gesenkt werden.
Sehfähigkeit erhalten
Auch im Auge reagieren kleinste Gefäße sensibel auf hohen Blutdruck. Kleine Einblutungen und Veränderungen der Netzhaut können die Sehfähigkeit beeinträchtigen. Wird der Bluthochdruck erfolgreich eingestellt, kann sich auch das Sehvermögen wieder verbessern.
Herzleistung schützen
Damit das Blut durch Ihren Körper zirkulieren kann, arbeitet Ihr Herz gegen den hohen Blutdruck an. Dieser Kraftaufwand führt mit der Zeit häufig zu einer vergrößerten linken Herzhälfte. Anders als bei einem trainierten Oberarm verschlechtert sich die Leistung des Herzens jedoch langfristig durch die hohe Belastung.
Das Herz wird durch eigene kleine Arterien (Herzkranzgefäße) versorgt. Auch sie können durch einen gut eingestellten Blutdruck geschützt werden. Mit einer erfolgreichen Therapie beugen Sie so Herzinsuffizienz , Koronarer Herzkrankheit (KHK) und Herzinfarkten vor.
Arterienverkalkung entgegenwirken
Ihre Gefäße spielen überall im Körper eine Rolle. Bluthochdruck ist ein anerkannter Risikofaktor für krankhafte Veränderungen der Gefäßwände, zum Beispiel
Arteriosklerose
. Steife und verengte Gefäße können die Folge sein. Ein normaler Blutdruck hilft dabei, diesen Veränderungen vorzubeugen und die Belastung für Herz und Kreislauf zu reduzieren. Aussackungen der Gefäßwände (
Aneurysmen
) und Verengungen oder Verletzungen großer oder kleiner Gefäße können lebensbedrohlich sein. Mit einer konsequenten
Bluthochdrucktherapie
können Sie auch dieses Risiko senken, ebenso wie Durchblutungsstörungen der Beine, besser bekannt als Schaufensterkrankheit oder Raucherbein, oder
Erektionsstörungen
.
Nierenschwäche vorbeugen
Die Niere besteht aus unzähligen sehr kleinen Blutgefäßen. Mit einer erfolgreichen Bluthochdrucktherapie können Sie einer durchblutungsbedingten Nierenschädigung vorbeugen. Besonders wenn Sie von Diabetes mellitus betroffen sind, sollten Sie und Ihre Ärztin oder Ihr Arzt ein Auge auf das empfindliche Organ haben. Die Niere sorgt unter anderem für einen ausgeglichenen Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt und ist maßgeblich daran beteiligt, den Blutdruck einzustellen. Verschlechtert sich die Durchblutung Ihrer Niere, schüttet diese Enzyme aus, die über eine Reihe von Reaktionen den Blutdruck steigern. Der Versuch, die eigene Durchblutung zu verbessern, erfolgt also über einen Blutdruckanstieg im ganzen System. Hier setzten viele blutdrucksenkende Medikamente an.
Jeder Schritt in die richtige Richtung zählt
Mit jedem Messwert, der näher an Ihrem Zielblutdruck liegt, reduzieren Sie Ihr persönliches Risiko für Folgeerkrankungen. Je besser Ihr Blutdruck eingestellt ist und je früher Sie gegen einen langsam steigenden Bluthochdruck vorgehen, umso effizienter beugen Sie vor.
Tipp: Lesen Sie, was Sie selbst im
Alltag für einen gesunden Blutdruck
tun können und ob
Ausdauersport den Blutdruck senken
kann.