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Bluthochdruck bleibt bis zu einer ärztlichen Routineuntersuchung häufig unbemerkt. Einige Blutdruckmessungen später ist oft klar: Der Druck muss sinken. Nicht selten verlassen Betroffene das Sprechstundenzimmer mit einem Rezept. Doch ab sofort dauerhaft Medikamente einnehmen zu müssen, ist für viele eine neue Situation.

Wirkstoffe individuell kombiniert

Für einen optimalen Therapieerfolg werden oftmals Wirkstoffe miteinander kombiniert. Das hat den Vorteil, dass die einzelnen Substanzen niedriger dosiert und Nebenwirkungen reduziert werden können. "Die Behandlung hoher Blutdruckwerte ist eine Dauertherapie", sagt Petra Rudnick, Allgemeinmedizinerin im TK-ÄrzteZentrum. "Wichtig ist, dass Sie Ihre Medikamente regelmäßig in der verordneten Dosierung einnehmen, auch wenn Sie Ihre Zielwerte erfolgreich erreicht haben", ergänzt Rudnick. "Nur so beugen Sie langfristig Folgeerkrankungen  vor."

Die Medikamente werden individuell zusammengestellt. Andere Erkrankungen wie Herzinsuffizienz , ein zurückliegender Herzinfarkt , aber auch Diabetes mellitus , Asthma bronchiale oder eine Schwangerschaft beeinflussen die Wahl eines geeigneten Mittels.

Konsequent sein lohnt sich

Viele Betroffene empfinden es als Belastung, jeden Tag Medikamente einzunehmen - besonders wenn sie keine Beschwerden an sich bemerken. Zudem wirken blutdrucksenkende Mittel selten so spürbar wie eine Schmerztablette. "Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Therapietreue der Schlüssel zum Erfolg ist", weiß Rudnick.

"Hochdruckpatientinnen und -patienten, die konsequent ihre Medikamente wie verordnet einnehmen, haben ein deutlich geringeres Risiko, einen Schlaganfall  oder einen Herzinfarkt zu erleiden", so die Allgemeinmedizinerin. Den Erfolg Ihrer Therapie erkennen Sie an den langsam sinkenden Blutdruckwerten.

Gute Studienlage

Kaum eine Medikamentengruppe ist so gut untersucht wie Blutdrucksenker. Knapp 90 Prozent der Betroffenen lassen sich therapieren. Daher gibt es valide Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit der Medikamente. Sind Sie unsicher oder haben Sie Bedenken, sprechen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt darauf an.

Blutdrucksenker und ihre Nebenwirkungen

Mögliche Nebenwirkungen lassen viele Betroffene daran zweifeln, dass sie den richtigen Weg gehen. Bemerken Sie eine unerwünschte Wirkung, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Oft gibt es alternative Behandlungsmaßnahmen, die ähnlich wirksam sind und Ihre Situation spürbar verbessern können.

Gewusst wie: blutdrucksenkender Lifestyle

Welchen Einfluss haben Alkohol, Salz und Stress auf den Blutdruck? Die Antwort darauf sowie Tipps gegen Bluthochdruck für den Alltag finden Sie in unserem Artikel " Blutdruck senken - das können Sie tun ".

Der geeignete Wirkstoff

Ihr Blutdruck ist kein Zufallsprodukt Ihres Körpers. Mehrere Regulationssysteme Ihres Körpers stellen ihn ununterbrochen ein. Hier setzen viele Wirkstoffgruppen an:

  • ACE-Hemmer blockieren die Bildung des gefäßverengenden Hormons Angiotensin II und senken dadurch den Blutdruck.
  • Sartane unterbinden bereits die Wirkung von Angiotensin II, indem sie den Rezeptor blockieren - sozusagen die Eintrittspforte für das Hormon verschließen - und dadurch den Blutdruck senken.
  • Kalzium-Antagonisten erweitern kleine Arterien und senken so den Druck im Herz-Kreislauf-System.
  • Diuretika erhöhen die Urinausscheidung über die Nieren. Dadurch helfen sie dem Körper, überschüssige Flüssigkeit loszuwerden. Häufiges Wasserlassen ist also eine erwünschte Begleiterscheinung.
  • Betablocker sorgen nicht nur für einen niedrigeren Blutdruck, sondern beruhigen auch ein unnötig schnell schlagendes Herz. So benötigt der Herzmuskel weniger Sauerstoff und wird entlastet. Betablocker werden daher sowohl bei Bluthochdruck als auch bei einer Herzschwäche oder einer koronaren Herzkrankheit eingesetzt.

Multitalent Niere - hätten Sie es gewusst?

Die Niere sorgt nicht nur dafür, dass wir überschüssige Flüssigkeit wieder loswerden. Sie ist auch maßgeblich daran beteiligt, dass Ihr Blutdruck richtig eingestellt ist. Dabei ist sie Steuerzentrale und Hormonproduzent zugleich und damit der Punkt, an dem viele Blutdrucksenker ansetzen.