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Kontakt

Schmerzhafte Bläschen auf der Haut

Die Gürtelrose, auch Zoster genannt, verdankt ihren Namen dem typischen Erscheinungsbild auf der Haut: Häufig treten die kleinen Bläschengruppen einseitig gürtelförmig am Rumpf, am Kopf oder an Armen und Beinen auf. Sie können unangenehm jucken, brennen oder schmerzen. Meist nach einigen Tagen trocknen sie dann aus und verkrusten. Anders als bei  Windpocken ist die Hautveränderung auf einen Bereich begrenzt und betrifft in der Regel nur eine Körperhälfte. Grund dafür ist, dass das reaktivierte Virus vom Rückenmark einen Nerv entlang bis zu seinem Versorgungsgebiet auf der Haut wandert. Auch das Gesicht kann betroffen sein, bei immungeschwächten Menschen sogar der ganze Körper. Bevor sich die Gürtelrose auf der Haut zeigt, verspüren Betroffene oft schon Tage vorher ein Brennen der Haut, das sie nicht recht zuordnen können. Jährlich erkranken etwa 300.000 Menschen an Gürtelrose.

Schützen Sie andere vor einer Ansteckung 

Auch wenn Gürtelrose weniger ansteckend ist als eine Windpocken-Infektion, können Sie über die Flüssigkeit aus den Bläschen Menschen infizieren, die nicht immun sind. Sie erkranken dann an Windpocken. Bedecken Sie die betroffenen Hautstellen daher sorgfältig, um das Risiko für eine Übertragung zu verringern. Vermeiden Sie den Kontakt zu Neugeborenen, Schwangeren oder Menschen, die bisher keinen Kontakt mit dem Virus hatten beziehungsweise nicht geimpft sind.

Bei ersten Anzeichen zum Arzt 

Auch wenn die Erkrankung meist folgenlos ausheilt, suchen Sie bei ersten Anzeichen einer Gürtelrose zeitnah Ihren Hausarzt oder Dermatologen (Hautarzt) auf. Er erkennt mitunter schon auf den ersten Blick, ob das Windpocken-Virus als Ursache für Ihre Beschwerden infrage kommt. So können Sie rasch mit der Behandlung beginnen und den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen. Damit reduzieren Sie zudem das Risiko für Komplikationen wie eine Post-Zoster-Neuralgie.

In einer frühen Phase der Erkrankung kommen sogenannte Virostatika zum Einsatz. Sie hindern die Viren an der Vermehrung und bewirken, dass die Hautläsionen schneller abheilen. Ihr Arzt kann Ihnen auch ein geeignetes Schmerzmittel verschreiben, um Ihre Schmerzen zu lindern und damit auch sogenannten Post-Zoster-Neuralgien wirkungsvoll vorzubeugen. Zudem können Sie Lotionen oder in speziellen Lösungen getränkte Umschläge auf den betroffenen Hautstellen anwenden. Diese trocknen die Bläschen aus und wirken antiseptisch. Fragen Sie Ihren Arzt nach geeigneten Mitteln. Unter Therapie bilden sich die Hautläsionen meist rasch zurück. Sind Ihre Augen von der Infektion betroffen, hilft Ihr Augenarzt.

Post-Zoster-Neuralgie

Bei etwa jedem zehnten Betroffenen, häufig Menschen im höheren Lebensalter, bleiben die Schmerzen im Bereich des Nervs bestehen, nachdem der Hautausschlag längst abgeklungen ist. Auch wenn die Gürtelrose im Kopfbereich auftritt, kommt es häufiger zu lang anhaltenden Nervenschmerzen. Dann sprechen Mediziner von einer Post-Zoster-Neuralgie. Lassen Sie anhaltende Beschwerden von Ihrem Arzt abklären. Er kann Ihnen eine optimale Behandlung empfehlen. Rund 70 Prozent der Betroffenen werden so wieder beschwerdefrei. Eine frühe und effektive Schmerzbehandlung kann einer Post-Zoster-Neuralgie wirkungsvoll vorbeugen.

Rolle des Immunsystems 

Obwohl viele Menschen im Laufe Ihres Lebens mit dem Windpocken-Virus in Kontakt kommen, erkrankt nur jeder Zweite bis zum 85. Lebensjahr an Gürtelrose. Häufig sind Menschen über fünfzig Jahre betroffen. Experten vermuten einen Zusammenhang mit dem Immunsystem, das eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Viren spielt: Ist die körpereigene Abwehr geschwächt, steigt das Risiko für eine Infektion. Weitere Risikofaktoren sind:

  • Grunderkrankungen, die das Immunsystem schwächen (zum Beispiel HIV , chronisch-entzündliche Erkrankungen oder Diabetes mellitus )
  • Medikamente, die das Immunsystem beeinflussen
  • Infektionen
  • lokale Hautirritationen, zum Beispiel durch hohe UV-Strahlung im Urlaub
  • akuter und chronischer Stress

Eine Impfung kann vorbeugen

Sind Sie gegen Windpocken geimpft, scheint auch Ihr Risiko für eine spätere Gürtelrose geringer zu sein. Seit 2004 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts (RKI) für alle Kinder und Jugendlichen die Schutzimpfung gegen Windpocken. Wichtig zu wissen: Einen vollständigen Schutz vor Gürtelrose bietet diese Impfung nicht. Denn auch durch den Kontakt mit dem Virus-Impfstoff können Menschen im Laufe ihres Lebens eine Gürtelrose entwickeln.