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Herz und Gefäße stellen den Blutdruck ein

Mit jedem Schlag pumpt das Herz Blut durch Ihren Körper und baut Druck auf. Dieser lässt sich als oberer Wert mithilfe einer Blutdruckmanschette messen , zum Beispiel am Oberarm. Während das Herz entspannt und sich erneut mit Blut füllt, sinkt der Druck im Gefäßsystem auf einen niedrigeren Wert ab. Auch diesen verrät Ihnen die Messung. Ihr Blutdruck lässt sich also anhand des oberen (systolischen) und des unteren (diastolischen) Blutdruckwertes beschreiben.

Tagesschwankungen gehören dazu

Ihr Blutdruck ist von zahlreichen Faktoren abhängig, denn Ihr Körper passt den Druck in den Gefäßen der jeweiligen Situation an. In der Nacht haben Sie normalerweise einen eher niedrigeren Blutdruck, bei sportlicher Aktivität dagegen einen höheren. Ein hoher Blutdruck bei Belastung ist ganz normal und in der Regel unbedenklich. Problematisch wird es erst, wenn auch in Ruhe ein hoher Blutdruck gemessen wird. Auf Dauer können dann Herz, Nieren, Augen, Gehirn oder Gefäß beeinträchtigt werden. Für eine Diagnose sind daher mehrere Messungen zu verschiedenen Zeitpunkten notwendig.

Ein zu hoher Blutdruck verursacht allerdings nur selten Beschwerden . Daher ist es wichtig, dass Sie Ihre Werte im Blick behalten.

Expertenwissen: Arterielle Hypertonie 

Im Volksmund ist mit Bluthochdruck eigentlich die sogenannte arterielle Hypertonie gemeint, also ein erhöhter Druck in den Gefäßen, die dem Herzen nachgeschaltet sind. Auch in anderen Gefäßsystemen kann der Druck zu hoch sein, zum Beispiel im Lungen- oder Leberkreislauf. Dann sprechen Fachleute von einer pulmonalen Hypertonie bzw. einer portalen Hypertension.

Grenzwerte beim Bluthochruck

Grundsätzlich gilt ein Blutdruck ab 140/80 mmHg als zu hoch. Es werden folgende Bereiche unterschieden:

  • Optimal: < 120 mmHg (systolisch) und < 80 mmHg (diastolisch)
  • Normal: 120-129 mmHg (systolisch) und/oder 80-84 mmHg (diastolisch)
  • Hochnormal: 130-139 mmHg (systolisch) und/oder 85-89 mmHg (diastolisch)
  • Bluthochdruck: ab 140 mmHg (systolisch) und/oder ab 90 mmHg (diastolisch)

Ob und wann eine medikamentöse Behandlung wichtig ist, ist von weiteren Faktoren abhängig und immer eine ärztliche Entscheidung. Ab folgenden Werten ist es sinnvoll, den Bluthochdruck mithilfe von Medikamenten zu senken:

  • Ab 140 mmHg systolisch und/oder 90 mmHg diastolisch bei Personen im Alter zwischen 18 und 79 Jahren
  • Zwischen 140 und 160 mmHg systolisch bei Personen über 80 Jahre
  • Bei über 130 mmHg systolisch und/oder 80 mmHg diastolisch, wenn Herz-Kreislauf-Erkrankungen bestehen

Für einen Blutdruck im höheren Normalbereich (130 bis 139/85 bis 89 mmHg) wird in der Regel zunächst auf blutdrucksenkende Medikamente verzichtet. Durch einen gesunden Lebensstil können Sie selbst viel dazu beitragen, Ihren Blutdruck zu normalisieren und möglichen Folgeerkrankungen entgegenzuwirken. Bei Menschen mit kardiovaskulärem Risiko oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten dagegen Medikamente eingesetzt werden.

Blutdruckziele

Bei den meisten Betroffenen gilt ein Blutdruck unter 140/80 mmHg als Ziel. Jedoch werden immer die positiven Effekte der Therapie mit möglichen Nebenwirkungen abgewogen. Zudem spielt auch das Alter eine Rolle: Bei Patientinnen und Patienten zwischen 18 und 64 Jahren wird eher ein Wert von 130/80 mmHg angestrebt. Bei Personen über 80 Jahren kann bereits ein Wert von 140 bis 150/80 mmHg als Blutdruckziel gelten.

Grundsätzlich sind die Blutdruckziele immer nur als Orientierung anzusehen. Ihren individuellen Zielblutdruck besprechen Sie gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.

Starke Erhöhung des Blutdrucks

Liegt der obere Blutdruckwert über 180 mmHg sprechen Fachleute von einer akuten, starken Erhöhung des Blutdrucks. Wenn Sie einen solchen Wert bei sich feststellen, sollten Sie umgehend ärztlichen Rat einholen.

Kommen außerdem Symptome wie Schmerzen, Brennen oder ein starkes Druckgefühl im Brustkorb (Angina), Flüssigkeitseinlagerungen (Ödeme), Schwindel, Kopfschmerzen, Lähmungen oder Sprach-/Sprechstörungen, starke Übelkeit, anhaltendes Nasenbluten, Probleme beim Sehen, Benommenheit oder Bewusstseinsstörungen hinzu, nehmen Sie sofort Kontakt zur hausärztlichen Praxis auf oder wählen direkt 112.

Behalten Sie Ihre Werte im Blick

Ein zu hoher Blutdruck verursacht nur selten Beschwerden . Daher ist es wichtig, dass Sie regelmäßig Ihre Werte überprüfen . Als normal gilt ein Blutdruck zwischen 120/80 und 130/85 mmHg. Liegen Ihre Werte in diesem Bereich, können Sie aktiv Folgeerkrankungen vorbeugen .