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Kontakt

Egal, zu welchem Zeitpunkt in Ihrer Schwangerschaft Sie Ihr Baby verlieren - ein solches Ereignis ist häufig körperlich und seelisch sehr belastend. Neben einer guten medizinischen Versorgung kann auch eine emotionale Unterstützung enorm hilfreich sein. Wenn Sie es wünschen, können Sie in dieser oft sehr plötzlich auftretenden Notfallsituation eine Hebamme und eine speziell ausgebildete Geburtsbegleiterin hinzuziehen und sich von ihr durch den Abort begleiten lassen. Sie kann Ihnen zudem erläutern, welche Möglichkeiten Sie in Ihrer individuellen Situation jeweils haben, und bereitet Sie einfühlsam auf die einzelnen Schritte vor. Sie steht Ihnen während und auch nach der Fehlgeburt eng zur Seite.

Warnzeichen für eine Fehlgeburt

Blutungen bei geöffnetem Muttermund sind ein eindeutiges Zeichen dafür, dass eine Fehlgeburt unmittelbar bevorsteht. Abhängig davon, wie weit die Schwangerschaft fortgeschritten ist, kann es sein, dass alle Gewebeteile auf natürliche Weise ausgestoßen werden. Ihre Ärztin beziehungsweise Ihr Arzt kontrolliert nach ein paar Tagen, ob Ihre Gebärmutter leer ist. 

Rhesusfaktor

Haben Sie eine Blutgruppe mit negativem Rhesusfaktor, wird bei einer Blutung in der Frühschwangerschaft eine sogenannte Anti-D-Spritze verabreicht. Bei einem späteren Abort, nach der 20. Schwangerschaftswoche, ist der Rhesusfaktor des Kindes meist schon bekannt und im Mutterpass dokumentiert. Dann wird die Spritze nur bei einem Fetus mit Rhesus-positiver Blutgruppe gegeben. Dies ist notwendig, um in einer späteren Schwangerschaft Unverträglichkeiten zwischen mütterlicher und kindlicher Blutgruppe vorzubeugen.

Inkomplette Fehlgeburt

Schließt sich der Gebärmutterhals nach einem Abort rasch wieder, kann es sein, dass Gewebeteile in Ihrer Gebärmutter zurückbleiben. Diese können sich entzünden. Werden nicht alle Gewebereste ausgestoßen, gibt es zwei Möglichkeiten: Sie erhalten ein Medikament, das erneute Kontraktionen fördert, sodass die restlichen Gewebeteile die Gebärmutter auf natürlichem Wege verlassen können. Gelingt es nicht, die Gewebereste medikamentös auszuleiten, nimmt Ihr Arzt beziehungsweise Ihre Ärztin eine Ausschabung vor. 

Septische Fehlgeburt

Kommt es in der Frühschwangerschaft zu Fieber, Schüttelfrost, einer übelriechenden Blutung und einem starken Krankheitsgefühl, suchen Sie umgehend Ihre gynäkologische Praxis oder ein Krankenhaus auf. Die Ursache kann eine Entzündung in Ihrer Gebärmutterhöhle sein, die mit einem Abort einhergeht. In diesem Fall benötigen Sie unverzüglich ein Antibiotikum, das über die Vene verabreicht wird. Anschließend wird eine Ausschabung vorgenommen.

Verhaltene Fehlgeburt (Missed Abortion)

Sie wird oft erst bei der Ultraschalluntersuchung entdeckt, da betroffene Frauen nicht immer äußerliche Anzeichen wie Blutungen haben. Kann die Ärztin beziehungsweise der Arzt keinen Herzschlag und keine Größenzunahme feststellen, lebt der Fetus höchstwahrscheinlich nicht mehr. 

Beginnt die Fehlgeburt nicht von selbst, können wehenfördernde Hormone, sogenannte Prostaglandine, die stille Geburt beschleunigen. Auch eine Ausschabung oder eine Absaugung kann in der frühen Schwangerschaft durchgeführt werden, um den Embryo oder Fetus aus der Gebärmutter zu entfernen.

In Absprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besteht auch die Möglichkeit, zu Hause in vertrauter Umgebung abzuwarten, bis der Abort spontan beginnt, und ihn dort zu durchleben. Gerade in den frühen Wochen - vor der achten Schwangerschaftswoche - ist dies eventuell möglich. Dieses Vorgehen hilft manchen Frauen, den schmerzlichen Verlust besser zu verarbeiten. Lassen Sie sich am besten durch eine Hebamme oder eine Geburtsbegleiterin unterstützen, die bei Bedarf auch für medizinische Hilfe sorgen kann. Jedenfalls sollten Sie dabei möglichst nicht allein sein.

Wichtig: Hat der Abort von selbst begonnen und kommt es dabei zu sehr starken Blutungen, Schmerzen oder Fieber, suchen Sie Ihre gynäkologische Praxis oder eine Klinik auf. Meist wird dann eine Ausschabung vorgenommen, um Gewebereste vollständig aus Ihrer Gebärmutter zu entfernen. 

Die späte Fehlgeburt ab der 13. Schwangerschaftswoche

Die häufigste Ursache für einen Spätabort ist eine aufsteigende Scheideninfektion . Aber auch viele andere Gründe wie Fehlbildungen der Gebärmutter, Myome, eine Mehrlingsschwangerschaft oder großer Stress können das Risiko für eine Fehlgeburt im zweiten Schwangerschaftsdrittel erhöhen. 

Falls Sie in dieser Zeit Blutungen oder Krämpfe haben, lassen Sie diese auf jeden Fall ärztlich abklären. Bei drohendem Spätabort werden Sie in die Klinik aufgenommen. In einigen Fällen hilft die Gabe von Antibiotika oder von vaginalem Progesteron, um die Wehen abflauen zu lassen. Auch Bettruhe ist in vielen Fällen hilfreich. Manchmal besteht die Möglichkeit, den Muttermund durch eine Operation zu verschließen oder einen schützenden Ring (Pessar) einzulegen, um so den Gebärmutterhals zu stützen. 

Falls bei den Untersuchungen festgestellt wird, dass Ihr Baby bereits verstorben oder der Muttermund komplett geöffnet ist, wird in der Regel die Geburt eingeleitet. Sie können mit dem Klinikpersonal und Ihrem Partner beziehungsweise Ihrer Partnerin besprechen, ob, wann und wie lange Sie Ihr Kind nach der stillen Geburt sehen möchten. Dafür bekommen Sie Zeit und Raum. 

Wird die Nachgeburt nicht vollständig vom Körper ausgeschieden, ist eine Ausschabung der Gebärmutter nötig.

Gut zu wissen! 

Sie sind nicht allein: Ein Baby zu verlieren, ist meist seelisch und körperlich sehr belastend - egal, zu welchem Zeitpunkt Ihrer Schwangerschaft es passiert. Holen Sie sich Unterstützung: 

  • Vielleicht tut Ihnen die Begleitung durch Ihre Hebamme gut.
  • Eine Psychotherapie kann Ihnen den Umgang mit dem Verlust, dem Schmerz und der Trauer erleichtern.
  • Auch Schwangerschaftsberatungsstellen bieten Rückhalt und beraten Sie darüber hinaus auch zu psychosozialen Fragestellungen. 
  • Unsere Expertinnen und Experten vom TK-HebammenTelefon erreichen Sie unter der Rufnummer 040 - 46 06 61 91 70. Die Hebammen beraten jeweils von Montag bis Freitag von 7 bis 21 Uhr. Außerhalb dieser Zeiten werden Anfragen und Anrufe an Ärzte und Ärztinnen des TK-ÄrzteZentrums weitergeleitet.
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