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Vielleicht haben Sie gerade erst erfahren, dass Ihr Kind verstorben ist. Überwältigende Gefühle aus Trauer, Schmerz oder Wut können nun auf Sie einstürmen. Wie konnte es dazu kommen? Wieso trifft es uns? Was viele nicht wissen: Ungefähr die Hälfte aller Schwangerschaften enden vorzeitig - besonders häufig schon in der vierten bis fünften Woche. Ein erhöhtes Risiko besteht bis zur 12. Schwangerschaftswoche. Aber auch danach kann es in seltenen Fällen noch zu einer Fehl- oder Totgeburt kommen. 

Die Suche nach den Gründen

Neben dem Gefühl der Hilflosigkeit stellen sich viele Betroffene die Fragen, warum es dazu gekommen ist und ob sie es hätten verhindern können. Nicht immer lässt sich das eindeutig beantworten, doch in den meisten Fällen liegen Unregelmäßigkeiten in den Erbanlagen vor. Das Kind wäre nicht lebensfähig gewesen. 

Leider sprechen nur wenige Frauen offen über ihre Fehl- und Totgeburten . Zu dem empfundenen Schmerz kommt dann häufig noch das Gefühl, allein zu sein und keinen Raum zu haben, das Erlebte mitteilen und trauern zu können. 

Gemeinsam trauern

Vielleicht ist es für Sie bereits hilfreich, zu wissen, dass viele Frauen und ihre Familien diese schmerzvolle Erfahrung durchleben. Wie Sie mit dieser Situation umgehen und den Trauerprozess gestalten, liegt dabei ganz bei Ihnen. Versuchen Sie, diesen schweren Weg gemeinsam mit Ihrem Partner, Ihrer Partnerin und Ihrer Familie zu gehen. Denken Sie an das Sprichwort: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Elternteile trauern häufig sehr unterschiedlich, geben Sie sich daher gegenseitig Raum und Zeit für den individuellen Trauerprozess.

Abschied nehmen

Versuchen Sie, sich so gut es geht mit Ihrem Verlust auseinanderzusetzen. Loszulassen und sich zu verabschieden, ist ein wichtiger Schritt im Trauerprozess. Es hilft Ihnen dabei, das Erlebte zu verarbeiten und Ihrem ungeborenen Kind einen festen Platz in Ihrem Leben zu geben. Wird das Erlebte dagegen verdrängt, kann es zu einer dauerhaften Belastung werden.

Geben Sie Ihrem Kind eine offizielle Existenz

Viele Eltern haben die Sorge, das verstorbene Kind könnte in Vergessenheit geraten, als hätte es nie existiert. Seit 2013 kann die Geburt eines sogenannten Sternenkindes beim Standesamt angezeigt und eine Urkunde ausgestellt werden. Früher war dies nur möglich, wenn das Kind über 500 Gramm wog. Mehr dazu erfahren Sie zum Beispiel beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Wie Sie den Abschied gestalten, ist Ihre persönliche Entscheidung. Es kostet Sie vermutlich Kraft und bringt ein Gefühl der endgültigen Trennung mit sich. Aber in Ihren Gedanken wird Ihr Kind immer weiterleben und so einen festen Platz in Ihrem Leben haben. 

Holen Sie sich Hilfe

Ein ungeborenes Kind zu verlieren, ist ein schmerzliches Ereignis und kann eine enorme Belastung darstellen. Dabei ist es unwichtig, zu welchem Zeitpunkt Sie Ihr Kind verloren haben. Der erlebte Stress kann eine Angststörung, eine Depression oder auch eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) auslösen. Daher ist es wichtig, dass Sie gut auf sich achten. 

Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen, um das Erlebte zu verarbeiten. Wie lange das sein wird, werden Ihr Körper und Ihr Geist Ihnen zeigen. Wenn Sie aber merken, dass Sie allein nicht weiterkommen, dann sollten Sie unbedingt Hilfe von außen in Anspruch nehmen. Selbstverständlich können Sie sich auch sofort professionelle Unterstützung suchen.

Gemeinsam mit Psychologinnen und Psychologen können Sie Strategien entwickeln, um mit Ihren Gefühlen umgehen zu lernen. Zwar kann Ihnen eine therapeutische Begleitung den Schmerz nicht nehmen, aber dabei helfen, mit ihm zu leben. Sich in einer Selbsthilfegruppe auszutauschen, kann ebenfalls eine wertvolle Erfahrung sein.

Gut zu wissen

Unsere Expertinnen und Experten vom TK-HebammenTelefon erreichen Sie unter der Rufnummer 040 - 46 06 61 91 70. Die Hebammen beraten jeweils von Montag bis Freitag von 7 bis 21 Uhr. Außerhalb dieser Zeiten werden Anfragen und Anrufe an Ärztinnen und Ärzte des TK-ÄrzteZentrums weitergeleitet.

Unterstützung bei einer Eileiterschwangerschaft

Auch nach einer Eileiterschwangerschaft kann eine therapeutische Unterstützung hilfreich sein. Häufig rückt durch die komplizierte Diagnostik oder eine erforderliche Operation der Verlust des ungeborenen Kindes in den Hintergrund. Damit das Erlebte Sie nicht später wieder einholt, sollten Sie sich bei Bedarf psychotherapeutische Hilfe holen, um Ihre Situation verarbeiten zu können.

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