Verlust des Kindes ab der 25. Schwangerschaftswoche
Eine Totgeburt ist selten, aber sehr schmerzhaft für die ganze Familie. Sind Sie selbst davon betroffen, holen Sie sich am besten medizinische und emotionale Unterstützung.
Wenn der Fetus nicht mehr lebt
In manchen Fällen spüren Sie als werdende Mutter plötzlich keine Kindsbewegungen mehr, in anderen wird bei einer Kontrolluntersuchung unerwartet kein Herzschlag mehr festgestellt. Passiert dies ab der vollendeten 24. Schwangerschaftswoche oder einem Geburtsgewicht von mindestens 500 Gramm, sprechen Fachleute von einer Totgeburt. Diese Erfahrung kann eine große Belastung sein - körperlich wie psychisch.
Wie läuft die Geburt ab?
Kinder, die still zur Welt kommen, werden auch "Sternenkinder" genannt. In der Regel werden sie auf normalem Weg geboren, um die Risiken für die Mutter zu minimieren. Meist wird dazu die Geburt erst eingeleitet, wenn Sie sich dafür bereit fühlen. In der Regel können Sie sich also so viel Zeit nehmen, wie Sie jetzt benötigen. Löst sich allerdings die Plazenta plötzlich ab, liegt ein medizinischer Notfall vor, bei dem meist zügig ein Kaiserschnitt durchgeführt werden muss. Für eine Entbindung auf natürlichem Weg stehen Ihnen Schmerzmittel und auch eine PDA zur Verfügung. Wenn die Plazenta nicht vollständig ausgeschieden wird, erfolgt nach der Geburt eine Gebärmutterausschabung . Während und nach der Geburt wird Sie eine Hebamme begleiten.
Was passiert mit dem Baby?
Ist Ihr Kind geboren, bestimmen Sie selbst, ob, wann und wie lange Sie sich von ihm verabschieden möchten. Sie erhalten so viel Raum und Zeit, wie Sie benötigen. Wenn Sie dies wünschen, können Sie auch ein Foto und einen Fußabdruck Ihres Babys bekommen. Eine solche Erinnerung kann sehr schmerzhaft sein, aber sie hilft vielen Eltern dabei, ihren Verlust zu betrauern. Gemeinsam und bewusst durch den Schmerz und die Trauer zu gehen, kann den Abschied von dem geliebten Kind erleichtern. Möglich ist auch, dass Sie sich von der Krankenhausseelsorge Ihrer Konfession oder einer speziellen Trauerbegleiterin beziehungsweise einem Trauerbegleiter für Sternenkinderfamilien betreuen lassen. Zusätzlich erhalten Sie im Krankenhaus Informationen darüber, wie Sie Ihr Kind in Würde beerdigen können und welche Selbsthilfegruppen es in Ihrer Region für Eltern von Sternenkindern gibt.
Wie geht es nach der Geburt weiter?
Sobald es medizinisch verantwortbar ist, können Sie nach Absprache mit den ärztlichen Fachkräften das Krankenhaus verlassen. Damit es nicht zu einem körperlich und psychisch belastenden Milcheinschuss kommt, erhalten Sie in der Regel Abstilltabletten. Bei Geburten ab der 28. Schwangerschaftswoche gilt für Sie der normale Mutterschutz von acht Wochen. Lag die Geburt vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche, haben Sie Anspruch auf zwölf Wochen Mutterschutz. Vereinbaren Sie etwa zwei bis sechs Wochen nach der Geburt einen Termin für die Nachuntersuchung in Ihrer gynäkologischen Praxis. Mit allen Fragen können Sie sich an Ihre Hebamme oder Ihre Gynäkologin beziehungsweise Ihren Gynäkologen wenden.
Gut zu wissen!
Sie sind nicht allein: Neben Ihrer Familie und Ihrem Freundeskreis kann auch psychologische Unterstützung jetzt eine große Hilfe im Umgang mit dem Verlust und den daraus resultierenden Gefühlen sein.
Auch unsere Expertinnen und Experten vom TK-HebammenTelefon stehen Ihnen mit Rat und Information zur Seite. Sie erreichen sie unter der Rufnummer 040 - 46 06 61 91 70. Die Hebammen beraten jeweils von Montag bis Freitag von 7 bis 21 Uhr. Außerhalb dieser Zeiten werden Anfragen und Anrufe an Ärzte oder Ärztinnen des TK-ÄrzteZentrums weitergeleitet.