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Viele Schwangerschaften enden vorzeitig, weil der Embryo nicht überlebensfähig gewesen wäre. Forschende schätzen, dass etwa jede zweite Schwangerschaft schon in den ersten Tagen von selbst unterbrochen wird.

Gründe für eine Fehlgeburt

  • Mehr als die Hälfte der Fehlgeburten, die in den ersten zwölf Wochen stattfinden, werden durch Unregelmäßigkeiten in den Erbanlagen von Eizelle oder Spermium verursacht. Liegen sogenannte Chromosomenstörungen vor, entwickelt sich der Embryo nicht weiter. 
  • Nistet sich die befruchtete Eizelle nicht in der Gebärmutter ein oder wird sie dort nicht ausreichend versorgt, kann dies ebenfalls eine Fehlgeburt auslösen. 
  • Weitere Gründe können sein: Fehlbildungen der Gebärmutter, Myome (gutartige Knoten des Gebärmuttermuskels), hormonelle Störungen, unbehandelte oder unzureichend eingestellte Stoffwechselstörungen der Mutter wie Diabetes mellitus oder Erkrankungen des mütterlichen Immun- oder Blutgerinnungssystems. 
  • Auch äußere Faktoren können Einfluss darauf haben, wie sich eine Schwangerschaft entwickelt. So können etwa bakterielle Infektionen zum Beispiel durch Chlamydien, Drogen- oder Alkoholkonsum, Mangelernährung sowie extreme körperliche Überanstrengung der Mutter zu einem Abort führen. 

Frühabort - Fehlgeburt in den ersten zwölf Wochen 

Verluste im ersten Schwangerschaftsdrittel sind mit Abstand die häufigsten. Gerechnet wird bereits ab dem ersten Tag Ihrer letzten Regelblutung. Einen sehr frühen Abort bemerken Sie daher meist gar nicht, Sie nehmen lediglich eine stärkere oder verspätete Regelblutung wahr. 

Spätabort - Fehlgeburt zwischen der 13. und 24. Woche

Ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel sinkt das Risiko für eine Fehlgeburt stark. Nur etwa ein Prozent der Schwangeren erleiden in diesem Stadium eine Fehlgeburt. Der Fetus wiegt dabei meist unter 500 Gramm und ist somit außerhalb der Gebärmutter noch nicht überlebensfähig. Ein sogenannter Spätabort kündigt sich zum Beispiel mit krampfartigen Unterbauchschmerzen, ungewöhnlichem, auch blutigem Ausfluss oder Rückenschmerzen an. 

Bemerken Sie derartige Beschwerden, setzen Sie sich unverzüglich mit Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt, Ihrer Hebamme oder einer Klinik in Verbindung. Manchmal kann ein drohender Abort verhindert werden, indem beispielsweise vorzeitige Wehen medikamentös gestoppt werden. 

Gelingt dies nicht, kann in einigen Fällen zumindest die Ursache des Aborts ermittelt werden. Dies kann helfen, in einer weiteren Schwangerschaft gezielt Vorkehrungen zu treffen. Lag etwa eine unerkannte Infektion vor, die beispielsweise einen vorzeitigen Blasensprung ausgelöst hat, kann diese behandelt werden. War eine sogenannte Zervixinsuffizienz (Muttermundschwäche) der Grund für die vorzeitigen Wehen, kann der Muttermund bei einer erneuten Schwangerschaft gegebenenfalls durch eine spezielle Naht (Cerclage) verstärkt werden. Diese kann verhindern, dass sich der Muttermund zu früh öffnet. 

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