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Dabei handelt es sich um einen gutartigen Tumor in der Muskulatur der Gebärmutter. Diese Diagnose betrifft in Europa Schätzungen zufolge jede zweite bis fünfte Frau im gebärfähigen Alter, meist zwischen dem 25. und 50. Lebensjahr. 

Symptome

Myome verursachen oft erst ab einer bestimmten Größe Beschwerden. Weil diese meist während der Regelblutung auftreten, bleiben das Geschwür der Gebärmutter als Ursache in vielen Fällen lange unerkannt. Wenden Sie sich bei folgenden Symptomen an Ihren Gynäkologen:

  • Ein Myom kann der Grund für eine besonders starke, langanhaltende und schmerzhafte Periode sein oder unerklärliche Zwischenblutungen auslösen.
  • Durch ein Myom kann Ihr Körper während der Regel überdurchschnittlich viel Blut verlieren und eine Anämie entwickeln. In der Folge fühlen Sie sich ungewöhnlich schlapp und erschöpft oder sind auffällig blass.
  • Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und lassen Sie Schmerzen und ein anhaltendes Fremdkörpergefühl im Unterbauch ärztlich abklären.
  • Je nach Lage und Größe kann ein Myom den Geschlechtsverkehr schmerzhaft beeinträchtigen und sogar die Ursache für einen unerfüllten Kinderwunsch sein. 
  • Ein großer Geschwulst kann Druck auf benachbarte Organe ausüben und deren Funktion einschränken: Achten Sie auf Symptome wie häufigen Harndrang oder Verstopfungen.
  • Bedrängt das Myom einen Nerv, kann es zusätzlich Schmerzen im Rücken, den Beinen oder im Nierenbereich verursachen. 

Diagnose

Zunächst wird Ihr Frauenarzt Sie zu Ihren Beschwerden befragen und so gegebenenfalls einen Verdacht auf ein Myom entwickeln. Dabei berücksichtig er auch Ihre individuellen Risikofaktoren und erkundigt sich nach weiteren Myom-Fällen in Ihrer Familie sowie nach begünstigend wirkenden Erkrankungen wie einen arteriellen Bluthochdruck oder Diabetes mellitus . Für eine sichere Diagnose führt er im Anschluss mehrere Untersuchungen durch:

Gynäkologische Tastuntersuchung

Oftmals kann Ihr Gynäkologe ein Myom an der vorderen oder hinteren Wand sowie am Hals der Gebärmutter bereits feststellen, indem er die Scheideninnenwand abtastet. Diese Untersuchung ist für Sie schmerzfrei und dauert nur wenige Minuten.

Vaginaler Ultraschall

Um die gesamte Gebärmutter beurteilen zu können, folgt auf die Tastuntersuchung in aller Regel ein vaginaler Ultraschall. Diese Darstellung macht auch etwaige kleinere Knoten sichtbar, die sich durch ihre Größe oder ihre Lage nicht ertasten lassen.

Gebärmutter- oder Bauchspiegelung

In seltenen Fällen ist es sinnvoll, das Ergebnis der Ultraschalluntersuchung durch eine Spiegelung der Gebärmutter oder des umliegenden Bauchraums zu ergänzen. Dabei führt ein Gynäkologe eine kleine Kamera entweder durch die Scheide in die Gebärmutter oder durch einen schlüssellochgroßen Schnitt in die Bauchhöhle ein: So erhält er genaue Bilder des Körperinneren und kann eine sichere Diagnose stellen. Für einen noch besseren Überblick kann in manchen Fällen vorab oder im Anschluss eine Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt werden.

Behandlung

Myome wachsen sehr langsam: In der Folge verursacht nur jede zweite dieser Geschwülste Beschwerden und bedarf einer Behandlung. Ihr Gynäkologe wird Ihnen nach einer Diagnose individuell zu einer abwartenden Vorgehensweise oder zu einer für Sie geeigneten Therapie raten.

Eine Frage der Hormone

Myome entstehen und wachsen durch den Einfluss der weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Gestagen: Entsprechend entwickeln sie sich erst nach der Pubertät  und stellen nach den Wechseljahren in der Regel das Wachstum, um in der Folgezeit zu schrumpfen.

Hormonelle Behandlung

Weil Myome hormonabhängig wachsen, können sie auch hormonell behandelt werden: Dabei kann Ihr Gynäkologe verschiedene Wirkstoffe einsetzen, um etwa die Östrogen-Produktion zu senken, das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut zu hemmen oder die Regelblutung auszusetzen. 

Auf diese Weise können starke Regelblutungen oder -schmerzen gelindert und das Myom verkleinert werden. Geheilt wird es durch die Hormone nicht: Entsprechend wird Ihr Gynäkologe Ihnen eine solche Behandlung in der Regel nur als Übergangslösung vor einem Eintritt in die Wechseljahre oder als Vorbereitung auf eine Operation empfehlen.

Operation

Erst eine Operation kann in vielen Fällen die Beschwerden nachhaltig lindern. Je nach Art Ihrer Myomerkrankung und Ihrem Alter kommen dafür zwei Optionen infrage: 

  • Für viele Patientinnen ist eine Ausschälung des Myoms sinnvoll. Das umliegende Gewebe der Gebärmutter kann dabei durch moderne Operationsmethoden weitestgehend geschont werden. Dieser Eingriff wird je nach Lage und Größe des Myoms unter Vollnarkose minimalinvasiv durch die Vagina während einer Bauchspiegelung oder über einen Bauchschnitt durchgeführt.

    Gut zu wissen: In aller Regel hat eine operative Myom-Entfernung keinen Einfluss auf Ihre Fruchtbarkeit und steht einer späteren Schwangerschaft nicht im Wege.
  • Leiden Sie unter besonders vielen oder großen Myomen, kann Ihr Gynäkologe Ihnen bei abgeschlossener Familienplanung auch zu einer Entfernung der Gebärmutter raten. Bei einer Operation per Bauchspiegelung kann die Gebärmutter durch die Scheide entfernt werden - oder sie findet direkt über einen Bauchschnitt statt.

    Lassen Sie sich mit der Entscheidung über einen solch umfangreichen Eingriff Zeit: Er macht eine zukünftige Schwangerschaft unmöglich und kann deswegen als belastend empfunden werden.

Embolisationstherapie

Wie jedes Gewebe im menschlichen Körper ist auch ein Myom von der Versorgung mit sauerstoffhaltigem Blut abhängig. Hier setzt das Prinzip der minimalinvasiven Embolisationstherapie an: Der Chirurg führt dabei einen feinen Katheter unter Röntgenkontrolle bis zum Myom vor und gibt kleine Kunststoffkügelchen in dessen Blutgefäße. Im Optimalfall kann so die Blutversorgung des Tumors abgeschnitten werden und er schrumpft.

Weil die winzigen Partikel in Ausnahmefällen auch die Gefäße der Gebärmutter beeinträchtigen, wird Ihr Gynäkologe Ihnen diese Behandlungsoption in der Regel erst nach abgeschlossener Familienplanung empfehlen.

Fokussierte Ultraschalltherapie 

Myome sind hitzeempfindlich: Durch gezielt eingesetzte hochfrequente Schallwellen kann ihr Gewebe so stark beansprucht werden, dass es abstirbt. Diese Behandlung führt ein Radiologe mit einem Kernspintomographen durch: Innerhalb weniger Stunden kann er so kleinere Myome sehr effektiv behandeln.

Besonderes Behandlungsangebot der TK:

Viele Frauen leiden unter Myomen in der Gebärmutter. Mit der MRgFUS-Methode lassen sich die Wucherungen einfach entfernen.

Nehmen Sie Ihre Schmerzen ernst

Die Symptome eines Myoms werden oft als unbedenkliche Regelschmerzen verkannt. Hinterfragen Sie starke Beschwerden während der Periode und tun Sie wehenartige Zyklusschmerzen nicht als natürliche Laune Ihres Körpers ab: Oftmals kann Ihr Gynäkologe einen konkreten Auslöser diagnostizieren und behandeln.