Drogen in der Schwangerschaft: Gefahr für Mutter und Baby
Ecstasy, Kokain, Cannabis & Co. gehen über die Plazenta direkt auf das ungeborene Baby über. Um sich selbst und vor allem Ihr Kind vor ernsten Komplikationen zu schützen, sollten Sie insbesondere während der Schwangerschaft auf Drogen jeglicher Art verzichten.
Schädliche Wirkung im Mutterleib
Egal ob synthetisch hergestellte Stimulanzien wie Speed und Crystal Meth oder pflanzliche Rauschmittel wie Cannabis : Konsumiert eine schwangere Frau eine Droge, gelangen deren Wirkstoffe über die Nabelschnur direkt in den kindlichen Blutkreislauf. In der Folge wird Ihr Baby genauso aufgeputscht, erregt oder high wie Sie selbst. Da die Organe und das Immunsystem Ihres ungeborenen Kindes noch nicht vollständig ausgereift sind, kann es die schädliche Wirkung jedoch nur sehr viel langsamer abbauen.
Cannabis, Ecstasy, Kokain - was macht was?
Welche Gefahren vom Drogenkonsum in der Schwangerschaft ausgehen, hängt mitunter davon ab, wie viel Sie konsumieren, auf welche Weise Sie die Droge einnehmen und um welches Rauschmittel es sich konkret handelt. Beispiele für bestimmte Risiken sind:
- Cannabis: Der regelmäßige Konsum kann ähnlich wie beim Rauchen das Risiko für Frühwehen, ein niedriges Geburtsgewicht und einen plötzlichen Kindstod erhöhen. Es wird angenommen, dass Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft Cannabis konsumierten, häufiger unter Entwicklungs- und Lernstörungen leiden.
- Ecstasy: Das Amphetaminderivat steht im Verdacht, bei Babys zu Wachstumsstörungen, Fehlbildungen und motorischen Problemen zu führen. Zudem wurde unter Ecstasy ein erhöhtes Risiko für Früh- und Fehlgeburten festgestellt.
- Kokain: Da Kokain die Gefäße verengt, kann die Droge zu Durchblutungsstörungen der Gebärmutter und der Plazenta führen. Je nachdem, wie fortgeschritten die Schwangerschaft ist, kann es in der Folge zu vorzeitigen Wehen oder einer Fehlgeburt durch eine vorzeitige Plazentaablösung kommen.
- Schlaf- und Beruhigungsmittel: Werden während der Schwangerschaft regelmäßig Schlaf- und Beruhigungsmittel eingenommen, können Babys nach der Geburt am sogenannten neonatalen Abstinenzsyndrom (NAS) leiden. Die Entzugserscheinungen machen sich unter anderem durch starkes Zittern, Blutdruckstörungen, Erbrechen und Durchfall bemerkbar.
- Opiate: Opiate wie Heroin erhöhen das Risiko für Früh- und Fehlgeburten sowie ein geringes Geburtsgewicht von Babys. Auch besteht die Gefahr, dass der Fötus eine Opiatabhängigkeit entwickelt und es nach der Geburt zum neonatalen Abstinenzsyndrom (NAS) kommt.
Konsum offen ansprechen
Wenn Sie schwanger sind und Drogen konsumieren, sollten Sie dies unbedingt Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt mitteilen. Indem Sie die Problematik offen ansprechen, unternehmen Sie einen wichtigen Schritt, um Ihr Baby und sich selbst zu schützen. Ihre Gynäkologin oder Ihr Gynäkologe überprüft in regelmäßigen Abständen die Versorgung durch den Mutterkuchen und kontrolliert, ob es Ihrem Baby gut geht. Auch ist die ärztliche Hilfe wichtig, um Ihren Entzug und gegebenenfalls die Substituierung durch Ersatzstoffe zu steuern.
Hilfsangebote
Auch wenn die meisten Schwangeren wissen, dass Drogen für sich und ihr Baby schädlich sind, fällt der Verzicht nicht immer leicht. Wollen Sie Ihren Konsum beenden, finden Sie hier Rat und Hilfe:
- Eine geeignete Drogen- und Suchtberatungsstelle in Ihrer Nähe finden Sie über das Verzeichnis der Suchtberatungsstellen. In spezialisierten Kliniken werden Schwangere sowie Mütter mit Kindern für einen Entzug aufgenommen und betreut.
- Fragen zur Suchtvorbeugung beantwortet das Info-Telefon der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unter der Nummer 0221 - 89 20 31.
- Unter 01806 - 31 30 31 erreichen Sie die bundesweite Sucht- und Drogen-Hotline der BZgA. Der Dienst berät Betroffene und Angehörige rund um die Uhr bei allen Sucht- und Drogenfragen.
- Auf Drugcom.de und beim deutschen Caritasverband e. V. können Sie eine Online-Suchtberatung in Anspruch nehmen.
- Programme, die sich speziell mit dem Konsum von Cannabis beschäftigen, finden Sie auf Quit-the-shit.net und Realize-it.org.