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Zwar müssen Sie nicht für zwei essen, um Ihr Baby mitzuversorgen, denn der Mehrbedarf an Energie steigt durch die Schwangerschaft nur geringfügig an. Doch bei den Vitaminen und Mineralstoffen erhöht sich der Bedarf teils deutlich. In der Regel reicht eine ausgewogene und vielseitige Ernährung jedoch aus, um den Mehrbedarf zu decken. Aber es gibt auch Ausnahmen.

Folsäure

Folsäure  ist wichtig für die Zellteilung sowie für Wachstumsprozesse und kann in der Regel nicht in ausreichenden Mengen durch die Nahrung aufgenommen werden. Um das Risiko für Fehlbildungen beim Ungeborenen zu verringern, sollten Sie zusätzlich Folsäure einnehmen. Experten und Expertinnen empfehlen, mindestens vier Wochen vor der Befruchtung der Eizelle und bis zum Ende der ersten zwölf Schwangerschaftswochen 400 Mikrogramm pro Tag einzunehmen. Diabetikerinnen sollten idealerweise bereits drei Monate vorher mit der Einnahme beginnen. Wenn das nicht möglich war, weil die Schwangerschaft zum Beispiel ungeplant eingetreten ist, kann Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen ein höherdosiertes Präparat mit 800 Mikrogramm pro Tag empfehlen.

Jod

Auch Jod  kann in Deutschland in der Regel nicht ausreichend über die Nahrung aufgenommen werden. Der Bedarf steigt in der Schwangerschaft jedoch deutlich an, da Ihre Schilddrüse vermehrt Hormone produziert und im Verlauf der Schwangerschaft auch die Schilddrüse Ihres Kindes Jod benötigt. Neben einer jodreichen Ernährung empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), 100 bis 150 Mikrogramm in Form eines Nahrungsergänzungsmittels einzunehmen. Zuvor sollte Ihre Hebamme, Ihre Frauenärztin oder Ihr Frauenarzt eine sogenannte Jodanamnese durchführen und Ihre Ernährungsgewohnheiten erfragen. Nur bei bestimmten Schilddrüsenerkrankungen wird von einer zusätzlichen Jodzufuhr abgeraten.

Eisen und DHA

Ihr Eisenbedarf steigt während der Schwangerschaft durch das vergrößerte Blutvolumen deutlich an. Doch nicht automatisch entsteht dadurch ein Eisenmangel . Achten Sie am besten auf eine ausgewogene Ernährung, um den Mehrbedarf zu decken. Nehmen Sie Eisenpräparate nur auf ärztlichen Rat hin ein. Denn es ist nicht eindeutig geklärt, welche Auswirkungen eine Überversorgung auf das Ungeborene haben kann.

Eisen und Magnesium

Häufig verschreiben Frauenärztinnen und Frauenärzte im Verlauf der Schwangerschaft Magnesium. Sollten Sie sowohl ein Eisen- als auch ein Magnesiumpräparat einnehmen, achten Sie darauf, dass zwischen den beiden Einnahmen mindestens zwei Stunden liegen. Nur so kann beides optimal vom Körper aufgenommen werden.

Bei Docosahexaensäure (DHA) handelt es sich um eine Omega-3-Fettsäure, die für die Entwicklung der Sehfunktion und des Gehirns Ihres Kindes wichtig ist. Mit ein bis zwei Portionen fettreichem Seefisch pro Woche decken Sie den empfohlenen Bedarf von durchschnittlich 200 Milligramm DHA pro Tag ab. Wenn Sie keinen Fisch mögen oder generell darauf verzichten, können Sie ein DHA-Präparat einnehmen. Sprechen Sie Ihre Hebamme, Ihre Frauenärztin oder Ihren Frauenarzt darauf an, was für Sie individuell sinnvoll erscheint.

Nahrungsergänzungsmittel bei Veganerinnen

Wenn Sie sich vegan ernähren , besprechen Sie unbedingt mit Ihrer Hebamme, Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt, ob Sie Nahrungsergänzungsmittel einnehmen sollten. Denn neben Eisen- kommt auch ein Mangel an Vitamin B12 bei Veganerinnen und Veganern häufig vor. In diesem Fall kann außerdem eine Ernährungsberatung sinnvoll sein.

Vorsicht bei Vitamin A

Vitamin A ist in zahlreichen freiverkäuflichen Vitaminpräparaten enthalten und wichtig für viele Prozesse im Körper. Der Vitamin-A-Bedarf während der Schwangerschaft ist allerdings nur geringfügig erhöht, zudem speichert der Körper dieses Vitamin. Daher sollten Sie wenn möglich kein Vitamin A zusätzlich zuführen und den Bedarf lieber über Ihre Ernährung decken. Eine Überdosierung kann nämlich die Entwicklung Ihres Kindes beeinträchtigen und diverse Fehlbildungen hervorrufen.

Wenden Sie Medikamente und auch Nahrungsergänzungsmittel generell nur in Rücksprache mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt beziehungsweise Ihrer Apothekerin oder Ihrem Apotheker an. So erhalten Sie die für Sie optimale Wirkstoffdosis und können zudem unerwünschten Nebenwirkungen besser vorbeugen. Setzen Sie verordnete Arzneimittel außerdem keinesfalls eigenmächtig ab.

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